3. Liga
Derbysieger: Opladener ringen Panther nieder
Das 29:25 des mit mehr Möglichkeiten ausgestatteten TuS 82 ging am Sonntagabend zum Saisonstart in Ordnung.

Hinein damit: Opladens Rechtsaußen Markus Sonnenberg steuerte sieben Treffer zum Erfolg über Torhüter Robin Eigenbrod und die Panther bei – darunter den ersten und den letzten für sein Team. (Foto: Thomas Ellmann)

Bergische Panther – TuS 82 Opladen 25:29 (11:13). Natürlich war da auf beiden Seiten hin und wieder noch Sand im Getriebe, aber bei Kampf, Leidenschaft und Emotionen bewegten sich die Nachbarn am Sonntagabend von der ersten Sekunde an auf Top-Niveau. Dass der Sieg des TuS 82 unter dem Strich in Ordnung ging, konnte dann am Ende keiner der Beteiligten anzweifeln – was natürlich die feiernden Gäste deutlich glücklicher machte. „Ich muss meinen Jungs ein Kompliment aussprechen“, sagte Opladens Trainer Fabrice Voigt, „wir haben die Ruhe bewahrt selbst in den Phasen, in denen es nicht so gut lief. Aber wir haben auch vieles richtig gemacht.“ Das traf vor allen Dingen auf die angesichts der breit besetzten Bank permanenten personellen Wechsel zu – die erstens im Bemühen um möglichst hohes Tempo für eine Verteilung der eigenen Kräfte sorgten und zweitens die Hausherren immer wieder vor neue Herausforderungen stellten. Deren Coach Marcel Mutz musste tatsächlich mit deutlich weniger Auswahl an einsatzfähigen Spielern auskommen und war deshalb auch weit davon entfernt, der Mannschaft einen Vorwurf zu machen. „Unser großes Problem war eigentlich die Chancenverwertung, wir haben zu viel verworfen. Und natürlich hatte wir keine großen Wechselmöglichkeiten.“ Den sportlichen Notstand werden sie nach der Niederlage zum Saisonstart trotzdem nicht ausrufen – wie die Opladener mit dem Blick auf viele weitere schwierige Aufaben auf dem Teppch bleiben werden. 

Der Start gehörte den Hausherren, die durch den Siebenmeter von Simon Schlösser (2.) und den Treffer von Justus Ueberholz (3.) das 2:0 vorlegten. Fürs 4:4 in der siebten Minute war anschließend beinahe im Alleingang Opladens Rechtsaußen Markus Sonnenberg zuständig, der hier mit einer makellosen Ausbeute alle TuS-82-Tore erzielte – was sich bald ändern sollte, denn die Teamkollegen nahmen fortan ebenfalls am bisweilen packenden Derby teil. Eine der Schlüsselszenen des Abends folgte in der 16. Minute beim Stande von 6:6, als sich die Hausherren einen Siebenmeter erarbeitet hatten. Da löste TuS-82-Neuzugang Louis Oberosler den bis dahin zwischen den Pfosten stehenden Keeper Jascha Schmidt ab – mit wirklich durchschlagendem Erfolg. Der junge Schlussmann (wird am Montag 20), der dem Bundesligisten Bergischer HC „gehört“ und mit einem Zweitspielrecht für den TuS 82 aufläuft, wehrte erst den Versuch von Schlösser ab – und vernagelte seinen Arbeitsplatz in der ersten Halbzeit danach fast komplett. Dass die Panther fast elf Minuten leer ausgingen und erst mit dem 7:7 (21.) mal wieder trafen, ging vor allen Dingen auf Oberoslers Konto, der anschließend durchgehend auf der Platte bleiben durfte. Mit dem 13:9 (27.) schienen die Opladener auf der Zielgeraden der ersten Halbzeit schon auf dem Weg zu einem sicheren Erfolg zu sein – was die Panther jedoch unbedingt verhindern wollten.

Ein Beleg für die flexiblen Möglichkeiten der Gäste: In Julius Schroeder (24) und Fynn Johannmeyer (21) standen plötzlich zwei Spieler im Angriff, die offensiv vorher gar nicht dabei gewesen waren. Und vor allem Schroder, zuletzt für die Mecklenburger Stiere Schwerin in der 3. Liga aktiv, nahm entschlossen an der Partie teil –  als Torschütze und als Lenker und Denker. Das machte sich aus Sicht der Opladener genau dann bezahlt, als es drauf ankam. Voigts Team, nach dem 15:15 (36.) und 17:18 (42.) bis zum 18:19 (45.) in eine Krise gerutscht, fand abgeklärt zurück auf den aus seiner Sicht richtigen Weg – 19:19 (46.), 20:19 (48.). Weil plötzlich wieder viele Puzzleteile der Gäste passten, begann für die Panther erneut das kraftraubende Nachlaufen – 20:23 (51.), 23:25 (54.). Dass direkt nach diesem Treffer in Simon Schlösser eine der tragenden Säulen nach einem Foul am Opladener Torschützen Yannick Nitzschmann die vertretbare Rote Karte sah, reduzierte die Aussichten weiter. Und aufs 25:27 (58.) durch Justus Ueberholz antwortete André Boelken gegen nun sehr offensiv abwehrende Panther mit dem 28:25 (59.), ehe Markus Sonnenberg in derselben Minute mit dem 29:25 und seinem siebten Tor den Schlusspunkt setzte. Bei den folgenden Feierlichkeiten auf dem Opladener Teil der Tribüne war im Übrigen keinerlei Sand im Getriebe.

Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Steinhaus (1), Zulauf, Goergen (2/2), Schlösser (3/1), J. Blum, T. Blum (3), Weiß, Padeken (1), Ueberholz (7), Bleckmann (6), Wolter (2).

TuS 82 Opladen: Oberosler, Schmidt – Bachler, Schroeder (4), J. Sonnenberg (1), Meurer (1), Vukoja (1), Dittmer (1), Nitzschmann (4), Jagieniak (3), Dasburg (1), Hinrichs (2/2), Boelken (3), Johannmeyer, Kübler (1), M. Sonnenberg (7/3).