Oberliga Niederrhein
Aufsteiger übernimmt die Spitze, Unitas rupft die Adler
TSV Kaldenkirchen gewinnt zum Saisonstart in Angermund hoch mit 32:21. Haans Trainer Ronny Lasch ist nach 31:25 gegen Königshof begeistert.

Nicht schlecht, oder? Ronny Lasch war nach dem Sieg über die Adler Königshof ein glücklicher Trainer. Seine Mannschaft hatte sich zuvor ja auch selbst übertroffen. (Foto: Thomas Ellmann)

Der TSV Kaldenkirchen macht nach dem Aufstieg in die Oberliga Niederrhein genau dort weiter, wo er in der Verbandsliga aufgehört hat – als Spitzenreiter. Die Mannschaft von Trainer Volker Hesse kam beim TV Angermund zu einem ungefährdeten 32:21-Sieg und ist durch den klaren Erfolg erster Tabellenführer der neuen Saison. Klar: Das Team von der niederländischen Grenze hat allerdings überhaupt keine Ambitionen auf einen der oberen Plätze, sondern ausschließlich den Klassenerhalt im Blick. In Angermund bewegte sich die Partie beim 5:4 (9.) letztmals etwa auf Augenhöhe und die Gäste bauten ihre Führung über das 9:4 (14.) zum 12:5 (23.) schon vor der Pause deutlich aus. Auch nach dem Seitenwechsel geriet der Kaldenkirchener Sieg zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Hesse sah trotz des klaren Erfolgs noch einige Baustellen: „Wir freuen uns über die ersten beiden Oberligapunkte der Vereinsgeschichte. Gegen einen ersatzgeschwächten Gastgeber haben wir allerdings keinen glanzvollen Auftritt hingelegt. In der Deckung waren wir ab und an zu fahrlässig und im Angriff scheitern wir etliche Male am gegnerischen Torhüter.“

Deutlich mehr Ambitionen mit Blick auf die neue Spielzeit haben Unitas Haan und die Adler Königshof, die sich direkt am ersten Spieltag trafen. Am Ende behielten die Haaner um Trainer Ronny Lasch überraschend souverän mit 31:25 die Oberhand. Schon vor der Pause erspielte sich die Unitas erste Vorteile, trotzdem blieb die Partie bis zum 13:13 (32.) ausgeglichen. Danach legten die Hausherren dann vom 17:16 (38.) einen 6:1-Lauf zum 23:17 (48.) hin. Königshof fand hierauf keine passende Antwort mehr und spätestens der Dreierpack von Philippe D’Avoine (57.), Raphael Korbmacher (58./Siebenmeter) und Marcel Billen (59.) zum 31:23 beseitigte alle Zweifel am Haaner Erfolg. „Ich schätze Königshof neben Borussia Mönchengladbach immer noch als absoluten Titelfavoriten ein. Aber wir haben es heute geschafft, unsere Defizite, die wir noch haben, mit Herz und Leidenschaft wettzumachen. Dafür kann ich meiner Mannschaft bloß ein Riesenkompliment machen“, fand Lasch. Die Borussia hatte bei ihrem 33:28-Erfolg beim LTV Wuppertal im Übrigen größere Mühe als vielleicht gedacht. Der Vorjahres-Zweite führte zwischenzeitlich mit 20:15 (34.), doch Wuppertal glich wieder aus – 25:25 (49.). Ein Zwischensprint zum 29:25 (54.) brachte die Gäste wieder nach vorne, die aber selbst beim 30:28 (57.) noch nicht durch waren und den Sieg erst in den letzten Minuten nach Hause brachten.

Als zweiter der drei Aufsteiger startete der TuS Lintorf ebenfalls erfolgreich in die neue Saison. Beim 33:29 gegen den TSV Aufderhöhe legte die Mannschaft von Trainer Felix Linden gut los und sie lag schon vor der Pause deutlich mit 17:9 (27.) vorne. Die höchste Führung gabs beim 22:13 (34.), erst im Anschluss schlichen sich ein paar Unsauberkeiten ein und hinten deckten die Lintorfer nun nicht mehr so konsequent. Deshalb konnte der TSV auf vier Treffer verkürzen (27:31/56.), doch richtig spannend wurde es in der Schlussphase nicht mehr. „Mit den ersten 35 Minuten bin ich sehr zufrieden. Danach hatten wir einen kleinen Bruch im Spiel. Die jungen Spieler, die von der Bank kommen, müssen da vielleicht lernen, sich nicht direkt jeden Wurf zu nehmen“, fand Linden. Mit-Aufsteiger HSV Überruhr kassierte bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade mit dem 21:24 seine erste Niederlage. Dabei holten die Gäste einen 3:9-Rückstand (16.) auf und sie waren mit dem 14:14 (41.) wieder auf Augenhöhe. Die Gastgeber setzten sich jedoch anschließend wieder auf 20:15 (50.) ab und brachten diesen Vorsprung dann ins Ziel. „Das Spiel lief wie erwartet nach unserer sehr schwierigen Vorbereitung. Gerade im Angriff hat man gemerkt, dass wir kaum eingespielt sind. Daran gilt es jetzt im Training zu arbeiten“, erklärte Überruhrs Coach Tim Reinhardt.

In der engsten Partie des Spieltages trennten sich Handball Oppum und der TV Geistenbeck mit 30:30. Hier waren die Hausherren nach einer starken ersten Halbzeit und der 16:10-Pausenführung bereits auf dem besten Weg zum Sieg. Die Gäste gaben sich aber nicht auf, glichen kurz vor dem Ende aus und sicherten sich zum Auftakt wenigstens einen Zähler. „Am Ende des Tages sind wir moralischer Sieger. Wir haben immer an uns geglaubt, uns zurückgekämpft und kurz vor Schluss ausgeglichen. Es war ein typisches Auftaktspiel. Beide Mannschaften waren nervös, wussten noch nicht, wo sie standen. Von daher kann ich mit dem Ergebnis gut leben“, meinte Geistenbecks Trainer Thomas Laßeur. Frederick Küsters, der Sportliche Leiter der Krefelder, war von der Aufholjagd der Gäste ebenfalls beeindruckt – obwohl er natürlich lieber ein anderes Resultat gesehen hätte: „Wenn man einen Sechs-Tore-Rückstand aufholt, gebührt dem der nötige Respekt und dann ist der Punkt in irgendeiner Art und Weise verdient. Ärgerlich für uns, weil wir uns in der ersten Halbzeit wirklich gut präsentiert haben. Wir konnten aber den Schwung nicht ganz aus der Kabine mitnehmen.“

 

Unitas Haan – Adler Königshof 31:25 (13:12).

Unitas Haan: Seher, Joest – Korbmacher (7/2), Austrup (2), Riemann, Billen (3), Mohrmann (3), Mohaupt (1), D’Avoine (8), Völker (3), Moser, Goeken, Schusdzarra (4).

Adler Königshof: Lindenau, Breuer – Meurer (2), Eiker (5), Rippelmeier, Legermann (5), Bartmann (3/2), Vogel, Reiners (2), Ciupinski (5), Zavada (3), Janus.

 

TuS Lintorf – TSV Aufderhöhe 33:29 (18:12).

TuS Lintorf: Hallfeldt, Sobotta – Pfeiffer (1), Lenzen (5), Strunk (8/6), Lesch (2), Langen (2), Müskens, Demir, Hackbeil, Thole (5), Greday (1), Rose (5), Kropp (4).

TSV Aufderhöhe: Bachmann, Diel – Paffrath (1), Meissel (2), Richter (2), Ktenidis, Isermann, Nelte (2), Ickler (3), Wiese (1), Becker (7/4), Dörner (6), Tobolski (2), Pepke (3).

 

TV Angermund – TSV Kaldenkirchen 21:32 (9:16).

TV Angermund: Grbesa, Bartmann – Braun, Jakubisiak (8), Faßbender (3/1), Kleinrahm (6), Lohmann (2), Zador, Kröll (2), Stanevicius.

TSV Kaldenkirchen: Deckers, Brüster – S. Coenen (6/2), Heyer (3), M. Coenen (10), Rongen, Schuermanns, Kamps (6), van Wesel (3), Kuik (1), Koslowski, Dauben, Niehoff (3).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – HSV Überruhr 24:21 (12:10).

HSG Hiesfeld/Aldenrade: Frenk, A. Schnier – Baier, Berner (3), Homscheid (5/2), J. Schnier, Blum (4), Bruns, Krecker, Krölls (4), Gebert, Markett (3), Kirchner (4), Schwarz (1).

HSV Überruhr: Sieberin, Kuklok – Koenemann (5/3), Thomas (3), Kuerten (1), Reimann (2), Birkenstock (1), Eller (2), Thielecke, Plaumann (1), Onnebrink (6), Batz, Sodys, van der Heuvel.

 

LTV Wuppertal – Borussia Mönchengladbach 28:33 (14:18).

 

Handball Oppum – TV Geistenbeck 30:30 (16:10).

 

Mettmann-Sport – TV Lobberich 30:25 (13:13).