2. Bundesliga
TuSEM-Sieg bringt keine Punkte, aber Selbstvertrauen
Die Essener nutzten die Partie gegen den außer Konkurrenz startenden ukrainischen Meister Motor Zaporizhzhia auch, um ein Zeichen für Frieden und Solidarität zu setzen.

Überblick unter Druck: Justin Müller steuerte vier Treffer zum Sieg von TuSEM Essen über Motor Zaporizhzhia bei. (Foto: Herbert Mölleken)

TuSEM Essen – HC Motor Zaporizhzhia 30:22 (12:10). Vermutlich wird es in dieser Saison noch öfter der einen oder anderen Mannschaft so gehen, dass sie nach einer guten Leistung dann doch mit leeren Händen da steht. Besonders bitter: Für die Essener gilt das selbst nach dem klaren Sieg über die Gäste aus der Ukraine, die ja in der 2. Bundesliga außer Konkurrenz antreten und deren Ergebnisse am Saisonende aus allen offiziellen Statistiken herausgenommen werden. Deshalb kann sich die Mannschaft um Trainer Michael Hegemann für ihren überzeugenden Auftritt wenig kaufen. In der „bereinigten“ Tabelle bleibt das TuSEM-Konto bei 2:2 Punkten – allerdings zusätzlich die Erkenntnis, dass die Essener auch in der neuen Saison gerade zu Hause zu guten Leistungen im Stande sind. Die nächste Gelegenheit, etwas Zählbares mitzunehmen, gibt es nun am kommenden Samstag bei der HSG Nordhorn-Lingen. Die Aufgabe beim Fünften der Vorsaison dürfte dann schon die nächste echte Standort-Bestimmung sein.

Vor dem Anpfiff nutzten beide Seiten die Gelegenheit, um ein Zeichen für Frieden und Solidarität zu setzen – unter anderem mit einem gemeinsamen Mannschaftsfoto. Auf der Platte ging es dann allerdings richtigerweise 60 Minuten voll zur Sache: Vor knapp 1500 Zuschauern starteten die Hausherren gut in die Partie und legten durch Jonas Ellwanger (2.), Tim Mast (3.) und Eloy Morante Maldonado (4.) das 3:1 vor. Malte Seidels Treffer zum 6:3 (12.) bedeutete dann die erste Drei-Tore-Führung, bevor Zaporizhzhia innerhalb weniger Minuten wieder ausglich – 7:7 (16.). In der Folge blieb die Begegnung eine zähe Angelegenheit mit wenig erfolgreichen Abschlüssen und nach dem 9:9 (22.) blieb der TuSEM dann sogar fast acht Minuten ohne Gegentor – 12:10 (30.). Nach dem Seitenwechsel erhöhten Alex Schoss (31.) und Dennis Szczesny (32.) auf 14:10 und in der Folge bewegte der Essener Vorsprung sich zunächst konstant um die drei Tore. Nach dem 20:17 (47.) nutzte Hegemanns Team dann eine Überzahl und mehrere Fehler der Ukrainer konsequent aus. Weil auch Keeper Sebastian Bliß, den die offizielle Statistik am Ende bei über 35 Prozent gehaltener Bälle führte, in dieser Phase einige Paraden einstreute, zog Essen bereits entscheidend davon – 25:18 (54.). Der Sieg geriet dann nicht mehr in Gefahr und am Ende war es auch ohne Punkte ein gelungener Abend für den TuSEM.

TuSEM Essen: Fuchs, Bliß, Diedrich – Ellwanger (3), Rozman (5), Wolfram (1), Homscheid (1), Eißing (2), Szczesny (4), Müller (4), Seidel (1), Morante Maldonado (2), Klinger (3/2), Mast (1), Werschkull (2), Schoss (1).