Regionalliga Nordrhein
Korschenbroich ringt Weiden nieder und bleibt oben dran
TVK muss beim 28:26 bis zum Schluss bangen. BHC gewinnt in Gelpe/Strombach mit 35:33, Aachen verliert mit 27:32 gegen Essen II.

Freistil? Timo Wolff (hinten) und die Weidener Abwehr hatten jedenfalls alle Mühe, Korschenbroichs Kreisläufer Maximilian Tobae irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. (Foto: Sven Frank)

TV Korschenbroich – HC Weiden 28:26 (11:13). Weiden musste sich knapp geschlagen geben, zeigte aber die  von Trainer Marc Schlingensief erwünschte Reaktion auf die schwache Leistung bei der 22:28-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen die HG Remscheid. „Auch wenn am Ende keine Punkte rumkamen, können wir mit einem guten Gefühl in die Herbstpause gehen“, fand der HC-Coach, „in der zweiten Halbzeit entwickelt sich ein Duell auf Augenhöhe, wo die kleinen Fehler nachher entscheidend sind. Ein Punkt wäre aufgrund des Spielverlaufes verdient gewesen.“ Aufstiegs-Anwärter Korschenbroich liegt nun mit 4:2 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz, während die Weidener ihren Blick nach der dritten Niederlage in Folge bei 2:6 Punkten (Elfter) eher nach unten richten müssen.

Es war ein enges Spiel bis zum Schluss – mit dem besseren Finale für Korschenbroich. Einen großen Anteil am Sieg hatte dabei Kreisläufer Maximilian Tobae, der mit sieben Treffern beste Werfer der Gastgeber war. „Er war ein ständiger Unruheherd“, bestätigte Schlingensief, dessen Mannschaft nach dem 5:7 (12.) durch einen 5:0-Lauf zum 10:7 (21.) kam. Ein Garant dafür war hier Jonas Scheidtweiler, der sechs der ersten zehn Tore für die Gäste erzielte. Korschenbroich ließ sich jedoch nicht abschütteln und erzielte relativ schnell durch David Biskamp den 11:11-Ausgleich (25.).

In der zweiten Hälfte blieb die Partie abwechslungsreich – 16:17 (38.), 18:17 (40.), 21:22 (48.). Der Ausgang blieb dabei bis kurz vor Schluss offen – unter anderem deshalb, weil Lukas Bark vier Tore hintereinander für Korschenbroich markierte und den TVK damit nicht nur im Spiel hielt, sondern beim 26:25 (57.) auch wieder in Führung brachte. Schlingensief reagierte mit einer Weidener Auszeit (58.), die noch einmal zum Ausgleich führte – 26:26 (58.). Mats Wolf (58.) und David Biskamp (60./Siebenmeter) machten dann alles klar für die Hausherren.

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (2), Bark (4), Biskamp (4/3), Eugler (1), Klause (2), Ingenpaß (1), Brinkhues (1), Zidorn, Wolf (4), Tobae (7), Neven (2), Brakelmann.

HC Weiden: Bayer, Tombach – Kuck, Wolff (1), Meurer (4/3), Scheidtweiler (10/4), Gerke, Kraus, Flossbach (2), Fiedler (5), Bergerhausen (2), Meurer, Akintunde (2), Eissa.

 

HC Gelpe/Strombach – Bergischer HC II 33:35 (15:16). Der Abend im Oberbergischen dürfte gemischte Gefühle hinterlassen – jedenfalls bei den Gastgebern, die sich nach der zweiten Niederlage vorerst keine Hoffnungen mehr auf einen der Spitzenplätze machen dürfen, sondern mit 4:4 Punkten erst einmal im Mittelmaß zu Hause sind. Trainer Markus Murfuni konnte mit dem Auftritt der Hausherren, die zuletzt bei TuSEM Essen II mit 24:34 unter die Räder gekommen waren, trotzdem einiges anfangen: „Alexandre Brüning und Paul Roth im Innenblock haben uns gefehlt. Trotzdem haben die Jungs richtig gut gekämpft. Am Ende hat es nicht gereicht, weil wir die zwei, drei Tacken nicht gut genug waren. Da war einfach der BHC abgebrühter. Natürlich ist Enttäuschung da, aber ich bin einfach froh, dass wir uns ein bisschen rehabilitiert haben. Am Ende des Tages sind 35 Gegentreffer zu viel zu Hause.“ Unentschieden endete im Übrigen das Duell der Top-Torschützen beider Teams: Tm Hartmann (11) und Julian Mayer (8/5) erzielten zusammen ebenso 19 Treffer für den HC wie Nils Artmann (11/5) und Kristian Nippes (8) für den mit 4:2 Zählern auf Platz vier verbesserten BHC II.

Ein möglicher Sieger war in der ersten Halbzeit noch nicht zu erkennen, weil die Führung regelmäßig wechselte – 3:1 (5.), 6:7 (13.), 10:9 (20.), 15:16 (30.). Nachher glich Tim Hartmann mit dem 23:23 (44.) zum letzten Mal aus für Gelpe/Strombach und die Solinger setzten sich durch fünf Treffer in Folge auf 28:23 (50.) ab. Beleg für die richtige Einstellung der Hausherren: Über viel Einsatz kämpften sie sich wieder auf 30:31 (57.), 31:32 (58.) und 32:33 (59.) heran. Für den BHC mit Trainer Mirko Bernau machte sich nun allerdings erneut die enorme Erfahrung von Kristian Nippes bezahlt, der in der letzten Minute nach dem 34:32 nur 33 Sekunden darauf auch das entscheidende 35:32 erzielte.

HC Gelpe/Strombach: Rottschäfer, Blech – Schröter (2), Maier (3), Altjohann, Hilger (1), Viebahn (4), H. Roth (2), Meinhardt, Hartmann (11), Panske (2), Borisch, Mayer (8/5), Höfer.

Bergischer HC II: Elsässer, Johann (1) – Exner (4), Breenkötter, Bahn (1), Nippes (8), Franco, Keull (1), Büscher (3), Artmann (11/5), Berger (2), Giesselmann (3), Mentges (1).

BTB Aachen – TuSEM Essen II 27:32 (16:18). Der BTB Aachen konnte auch im dritten Saisonspiel keinen Sieg landen, obwohl die Partie gegen TuSEM II lange offen war. „Wir sind natürlich enttäuscht“ fand BTB Trainer Simon Breuer, dessen Mannschaft aus seiner Sicht viel zu viele Chancen ausließ. Aktuell bedeuten die 1:5 Punkte nur den zwölften Platz in der Tabelle, während sich Drittliga-Absteiger Essen auf der anderen Seite oben festgesetzt hat und mit 6:2 Punkten der erste Verfolger des Spitzenreiters Interaktiv.Handball (6:0) ist. Ganz klar: Die Essener wollen in den nächsten Wochen weiter Druck auf Ratingen ausüben.

Essen setzte sich mit dem 6:3 (10.) erstmals ein wenig ab, aber Aachen antwortete darauf mit einem 3:0-Lauf zum 6:6 (13.). Bis zur Pause blieb die abwechslungsreiche Partie nahezu ausgeglichen – 11:13 (22.), 13:13 (24.), 13:14 (26.), 14:14 (26.), 16:18 (30.). Aachen ging in den 60 Minuten nicht ein einziges Mal in Führung, hatte jedoch in der zweiten Hälfte durchaus Chancen dazu – vor allem nach dem 22:22 (42.). Das Spiel stand nun auf des Messer Schneide und sechs Minuten lang fiel kein Tor: Beide Teams ließen Möglichkeiten zur Entscheidung aus und Aachen unter anderem eine Überzahl-Situation ungenutzt.

Jona Reidegeld brach schlussendlich den Bann für Essen und brachte sein Team mit zwei Toren zum 23:22 (48.) und 24:22 (49.) zurück auf die Siegerstraße. Der BTB wollte dranbleiben,  kassierte aber auf der Zielgeraden nach dem 26:27 (54.) fünf Gegentore hintereinander und den entscheidenden 26:32-Rückstand (60.).

BTB Aachen: Schüler, Elsen – Wydera (3), Korsten (2), Jacobs, Oslender (1), Boekmann (2), Uerlings, Bock (9/3), Schnalle (4), Kaesgen (4), Kepp (2), Sevenich.

TuSEM Essen II: Solbach Domingo, Haberkamp – Ernst, Fabian Neher (1), Roth, Reidegeld (4), Körber, Frederic Neher (2), Homscheid (7/3), Schenderlein (5), Stumpf (1), Buschhaus (7), Telohe (2), Wolfram (3), Weiss.