Regionalliga Nordrhein
Bewegung im Keller – und Neuss ist jetzt Letzter
NHV verliert gegen bisheriges Schlusslicht Dinslaken mit 28:33. Remscheid gewinnt mit 30:25 in Langenfeld, Gelpe/Strombach mit 33:31 gegen Aachen.

Abgeblockt: Dustin Franz (beim Wurf) und seine Neusser gingen am Ende leer aus, während Philipp Tuda (19) und Fabian Hoffmann (7) mit Dinslaken jubeln konnten. (Foto: Michael Jäger)

Neusser HV – MTV Rheinwacht Dinslaken 28:33 (13:17). Neuss sieht nach der Niederlage im Kellerduell offensichtlich sehr schweren Zeiten entgegen, während Dinslaken den ersten Saisonsieg schaffte – nachdem es bereits vor einer Woche mit dem 27:27 gegen den Bergischen HC II seinen ersten Punkt geholt hatte. Der zumindest vorerst auf Platz elf verbesserte MTV (3:7 Zähler) gab dadurch die Rote Laterne ab – die nun die Neusser (2:10) übernommen haben. Deren Co-Trainer Julian Fanenbruck zeigte sich entsprechend enttäuscht: „Das war die schlechteste Niederlage der Saison. Defensiv haben wir kaum einen Zweikampf gewonnen und vorne waren wir zu ideenlos und zu ineffektiv.“

Die Partie begann ausgeglichen und mit ständigen Führungswechseln. Dinslaken schaffte es dann zuerst, sich eine deutlichere Führung herauszuspielen: Nach dem 7:6 (13.) des NHV vollendete Nik Dreier einen 5:0-Lauf der Gäste mit dem 11:7 (21.). Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, dass der MTV diesen Vorsprung bis zum Schluss nicht mehr abgeben würde. Neuss blieb zwar bis zur Pause beim 13:17 (30.) irgendwie dran, doch anschließend macht es Dinslaken wieder deutlicher – 21:15 (37.), 23:16 (41.). Spätestens das 28:20 (48.) durch Philipp Tuda war die Entscheidung und Neuss konnte danach höchstens etwas Ergebniskosmetik betreiben.

Neusser HV: Zivelonghi, Schroif – Menze, Rosendahl (2/2), Dicks (3), Danker, Murawski, Küpper Ventura (4), Zwarg (10/3), Baup (4), Rothkopf, Franz (4), Bauer, Kauwetter (1).

MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Köss – Schriddels (3), Hoffmann (2), Kryzun (4), Adam (1), Kruse (1), Lelgemann, Tuda (11/7), Dreier (2), Reede (3), Pagalies, Feld (6).

 

HC Gelpe/Strombach – BTB Aachen 33:31 (16:14). Wer es mit Gelpe/Strombach hält, wird sehr glücklich über diesen Sieg sein – zumal den Hausherren bereits vorher drei wichtige Spieler fehlten und während der Partie auch Alexandre Brüning und Tim Hartmann ausfielen. „Malte Meinhardt, der zwölf Tore macht, hat dann als Rückraumspieler Verantwortung übernommen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, denn es war nicht einfach und sie hat Moral bewiesen“, fand der erleichterte HC-Trainer Markus Murfuni, dessen Team mit 8:4 Zählern zunächst auf den dritten Rang vorrückte. Sein Aachener Kollege Simon Breuer zeigte sich als fairer Verlierer: „Es ist eine verdiente Niederlage. Wir haben über 20 technische Fehler gemacht und das Spiel deshalb im Angriff verloren. Wir haben eine riesige Chance verpasst.“ Der BTB, der nach zuletzt zwei Siegen hintereinander wieder eine Niederlage einstecken musste, ist Neunter (5:7 Punkte).

Sven Kaesgen eröffnete die Partie mit dem 1:0 (1.) für Aachen und er gab hier den Startschuss für eine umkämpfte Anfangsphase, in der sich kein Team klar absetzen konnte – bis Gelpe/Strombach vom 10:8 (18.) zum 13:8 (22.) erhöhte. Aachen arbeitete sich jedoch bis zur Pause auf 16:18 (30.) heran – und in der Kabine fand Breuer wohl die richtigen Worte: Der BTB kam schnell zum 16:16 (33.), auf das eine offene Partie mit Führungswechseln folgte – 17:16 (33.), 18:17 (35.), 19:20 (41.), 22:22 (47.), 25:23 (50.). In der packenden Schlussphase erzielte Kaesgen den 30:30-Ausgleich (58.) und es war nicht absehbar, wer das bessere Ende für sich haben würde. Leonard Viebahn brachte die Hausherren nun mit zwei schnellen Toren zum 31:30 (59.) und 32:30 (59.) auf die Siegerstraße (59.), ehe Tobias Schröter mit dem 33:30 in der letzten Minute endgültig alle Zweifel beseitigte.

HC Gelpe/Strombach: Blech, Rottschäfer – Schröter (4), Maier, Altjohann (3), Viebahn (7),  H. Roth, P. Roth (1), Witscher, Meinhardt (12/3), Hartmann (4), Panske, Borisch (2), Brüning.

BTB Aachen: Bourceau, Schüler – Wydera (6/1), Korsten, Jacobs (2), Oslender (2), Boekmann (3), Schnalle (5), Kaesgen (5), Kepp (1), Sevenich, Bock (7/5).

SG Langenfeld – HG Remscheid 25:30 (9:13). Es ist erst eine Woche her, dass die Remscheider bei der 27:35-Heimniederlage gegen den OSC Rheinhausen eine extrem enttäuschende Leistung boten – und sich damit auf dem „besten“ Weg ins Mittelmaß zu begeben schienen. Durch den ebenso ungefährdeten wie verdienten Sieg in Langenfeld betrieb das Team von Trainer Alexander Zapf aber schnell Wiedergutmachung und es hat bei erst fünf ausgetragenen Spielen mit jetzt 6:4 Zählern die Chance, sich von Platz sieben aus vielleicht doch wieder ins erste Drittel der Tabelle vorzubereiten. Besser positioniert als die Remscheider bleibt unter anderem Langenfeld, dessen ausgeglichenes Konto von 7:7 Zählern aus sieben Partien trotzdem zu Rang fünf reicht. In der Nähe der Remscheider liegen auch der Vierte Bergischer HC II (7:5) und sogar der Dritte HC Gelpe/Strombach (8:4), die ebenfalls mehr Spiele ausgetragen haben. HGR-Coach Zapf genoss den Moment: „Es war ein verdienter Sieg. Wir hatten im Angriff immer die richtige Antwort auf das, was Langenfeld uns gestellt hat. Ich bin zufrieden mit den Jungs. Das war die richtige Antwort auf ein sehr, sehr schwaches letztes Spiel. Besonders, was Moral und Leidenschaft abgeht, war das eine hundertprozentige Steigerung im Vergleich zu dem, was wir gegen den OSC geliefert haben.“

Mit dem 1:2 (5.) geriet Remscheid nur ein einziges Mal in Rückstand und ausgerechnet nach einer Auszeit der SGL (16.) zog die HGR vom 6:5 durch vier Treffer hintereinander auf 10:5 (21.) weg. Den Langenfelder 9:11-Anschluss (27.) beantwortete Zapfs Team mit dem 13:9 (29.) vor der Pause und dem 14:9 (31.) kurz danach. Richtig eng wurde die Angelegenheit übers 16:13 (38.) und 21:17 (46.) nicht mehr, obwohl die höchste Führung beim 26:19 (54.) kurz vor Schluss auf 28:25 (59.) schrumpfte. Die letzten Worte gehörten erneut den Gästen – 29:25 (59.) durch Sebastian Schön, 30:25 (60./Siebenmeter) durch Achim Jansen. „Hervorzuheben sind alle drei Rückraumspieler, die ihre Sache sehr gut gemacht haben“, fand Zapf, „Philipp Hinkelmann, Kaan Taymaz und Kevin Suiters haben einfach in der Woche gut trainiert und dann auch gezeigt, dass sie es draufhaben.“

SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Pötzsch, Guggenmos (5), Preissegger (3), Schulz (4), Winter (4), Richartz (2), Becker (1), Gohly (3), Schmitz, Raschke (2), Lajnef (1), Wellershaus.

HG Remscheid: Geske, Mathes – Suiters (3), Jung (4), Taymaz (6), Pflüger, P. Hinkelmann (5), Hertz, Schön (3), Luciano, Jansen (2/1), Rath (5), Hermann (2).