23. Oktober 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuSEM Essen – Dessau-Roßlauer HV 29:32 (15:12). Wohin führt der Weg der Essener? Deutliche Antwort: Spätestens nach der fünften Niederlage in Folge ist das Team von Trainer Michael Hegemann ganz offensichtlich mitten im Abstiegskampf angekommen. Drei Plätze im Fahrstuhl nach unten sind zu vergeben und als Schlusslicht ist nur der Aufsteiger HSG Konstanz (1:11 Punkte) sieglos. Davor liegt ein Quartett mit jeweils 2:10 Zählern – beginnend mit den Essenern (minus acht Treffer) und dem VfL Eintracht Hagen (minus 17), die sich gerade über dem Strich halten, während die Wölfe Würzburg (minus 24) und der HC Empor Rostock (minus 32) gemeinsam mit den Konstanzern in die 3. Liga müssten – wenn denn jetzt bereits Schluss wäre. Es ist eine der Essener Chancen, dass sie es noch 30 Mal besser machen können als zuletzt – wobei die nächsten Aufgaben nicht wirklich einfacher werden. Am kommenden Freitag geht es zum Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten (14:0 Punkte), ehe am 2. November der Vierte TuS N-Lübbecke (10:4) in der Halle Am Hallo auftritt. Irgendwann wird TuSEM wohl auch einen nicht unbedingt in der eigenen Rechnung geplanten Erfolg brauchen.
Gegen den Dritten Dessau (11:3 Zähler) gerieten die Gastgeber zwar mit 1:3 (5.), 3:5 (11.), 4:6 (12.) und 5:7 (15.) in Rückstand, ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und drehten die Partie zu ihren Gunsten – 10:9 (21.). Durch drei Treffer in Folge von Eloy Morante Maldonado sowie einen von Finley Werschkull machte Essen aus dem 11:11 (24.) das 15:11 (29.) und die 15:12-Führung (30.) am Ende der ersten Halbzeit war eine gute Basis für den zweiten Durchgang – in dem Hegemanns Team allerdings nach dem 18:16 (37.) vom Kurs abkam. Das 21:20 (43.) war die letzte Führung der Essener, die ab dem 22:23 (47.) hinterherlaufen mussten – und für ihren Einsatz zunächst mit dem 24:24 (50.) von Lukas Ellwanger belohnt wurden. Keine drei Minuten später hieß es jedoch 24:27 (53.) und in dieser Phase lief viel gegen TuSEM: Torschütze Ellwanger kassierte beim Stande von 24:25 eine Zeitstrafe (51.) und der Wurf von Felix Eißing landete beim Stande von 24:26 (52.) am Pfosten.
Trotzdem versuchten die Hausherren auf der Zielgeraden alles – 26:27 (54.), 27:28 (55.), 28:29 (56.). Auf die Dessauer Tore zum 30:28 (57.) und 31:28 (59.) fand Essen dann aber keine wirkungsvollen Antworten mehr. Hegemann fasst den Abend so zusammen: „Wir haben es in der ersten Halbzeit geschafft, Dessau über eine gute Abwehr zu kontrollieren, und sind deshalb mit drei Toren plus in die Pause gegangen. Leider konnten wir die Stabilität in der zweiten Halbzeit nicht aufrechthalten und haben zu schnell die Drei-Tore-Führung wieder hergeschenkt. Leider lassen wir in der zweiten Halbzeit zum wiederholten Mal zu viele sehr gute Wurfchancen aus.“ Dass sein Team in diesem Bereich dringend eine echte Steigerung braucht, steht tatsächlich fest: Die bisher erzielten 157 Tore in sechs Partien bedeuten einen übersichtlichen Schnitt von 26,16 Treffern pro Spiel – was auf Dauer zu wenig sein könnte.
TuSEM Essen: Fuchs, Diedrich – Ellwanger (2), Rozman (3), Wolfram, Dangers (1), Homscheid, Eißing (3), Szczesny (1), Müller (3), Seidel, Morante Maldonado (8/4), Klingler (1/1), Mast (1), Werschkull (6), Schoss.
TSV Bayer Dormagen – ThSV Eisenach 24:27 (12:14). Der Trend stimmt nicht beim TSV Bayer Dormagen – der in der jüngeren Vergangenheit in der Regel überzeugte, aber dabei jeweils leer ausging. Nach dem 23:24 gegen den Aufsteiger VfL Potsdam und dem 24:27 beim Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten gab es nun gegen den Zweiten Eisenach (14:2 Punkte) die dritte Niederlage in Folge – und der gute Start mit zwei Siegen aus den ersten drei Spielen ist nun schon einen Monat alt. Folge: Der TSV steht mit mit 4:8 Punkten nur noch auf Rang 13 und muss seinen Blick für die nächsten Wochen nach unten richten. Ehrliche Verlierer waren die Dormagener natürlich trotzdem – wie Kapitän Ian Hüter: „Eisenach hat verdient gewonnen. Wir haben uns immer wieder herangekämpft, aber es fast nie geschafft, den Ausgleich zu erzielen. Deshalb sind wir nicht zufrieden mit dem Ergebnis, denn es war mehr drin.“ Die beiden nächsten Gelegenheiten, es besser zu machen und die negative Serie zu beenden, folgen nun kurz hintereinander: Am 28. Oktober bei der SG BBM Bietigheim (Siebter/8:4 Punkte) und am 2. November gegen den Achten HSC Coburg (8:6) wird es allerdings wieder nicht einfach.
Dormagen kam gegen Eisenach nicht gut ins Spiel und es dauerte bis zur fünften Minute, ehe die Gastgeber nach dem 0:4-Fehlstart (4.) durch André Meuser zum ersten Mal trafen – 1:4. Der TSV hakte den schlechten Beginn jedoch schnell ab und er kämpfte sich zurück in die Partie: Mislav Grgic erzielte den 9:9 Ausgleich (20.), von dem sich Eisenach allerdings nicht aus dem Tritt bringen ließ. Bis zur Pause hatten die Gäste mit dem 14:12 (30.) wieder eine Führung im Rücken, die sie im zweiten Abschnitt kontinuierlich ausbauten – 19:15 (39.), 21:16 (42.), 24:18 (48.). In der Schlussphase kam Dormagen wieder näher heran und konnte den Rückstand durch Aron Seesing mit dem 23:25 (59.) sogar auf zwei Tore verkürzen. Eisenach blieb trotzdem auch diesmal cool und brachte den Sieg nach Hause.
TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Broy – Böhnert, Reuland (2), Meuser (4), Karvatski (1), Zurga (1), Rehfus (2), I. Hüter (1), Reimer (4/1), Grgic (5), Sterba, Seesing (3), Steinhaus (1).