24. Oktober 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die Oberliga Niederrhein bietet ganz offensichtlich auch in der Saison 2022/2023 das, was sie im Vorjahr parat hatte – einen spannenden Zweikampf an der Tabellenspitze. Mittendrin ist wieder Borussia Mönchengladbach, die im Rennen um den Regionalliga-Aufstieg im Mai knapp dem Bergischen HC II den Vortritt lassen musste und nun in dieser Spielzeit alles daransetzt, dem Konkurrenten zu folgen. Die Mannschaft von Trainer Ronny Rogawska ist nach dem 39:31 beim TV Lobberich auch weiter auf dem richtigen Weg und mit 12:0 Zählern nach wie vor Spitzenreiter. Dahinter folgt Unitas Haan, die nach dem klaren 42:23 über den TV Angermund bei 10:0 Punkten steht. Erster „Verfolger“ der beiden Spitzenteams sind die Adler Königshof (9:3), die aber nach der Unruhe vor einigen Wochen mit den Abgängen von Simon Ciupinksi und Damian Janus keine Ansprüche auf den Meistertitel stellen. Und so deutet vieles darauf hin, dass sich die Handballfans der Region den 27. November schon mal in den Kalender eintragen können. Dann empfängt die Unitas die Borussia zum Gipfeltreffen und im Anschluss sind alle Beteiligten vielleicht ein bisschen schlauer.
Vor dem Spieltag war Lobberich mit 8:2 Zählern Tabellendritter – allerdings ebenfalls ohne jegliche Ambitionen auf den Regionalliga-Aufstieg. Entsprechend legte Mönchengladbach als Favorit auch hier meistens vor und zog Mitte der ersten Hälfte vom 10:8 (13.) auf 14:8 (18.) davon. Mit viel Einsatz verkürzte der TV bis zur Pause auf 16:18, die Borussia schlug allerdings nach der Pause direkt zurück – 24:18 (35.), 30:22 (43.). Lobberich fand keine passende Antwort, sodass die Gäste am Ende einen ungefährdeten Erfolg einfuhren. „Es war ein sehr temporeiches Spiel. Wir haben keine gute Zusammenarbeit gefunden in der Abwehrzentrale mit dem Torhüter, da konnte Lobberich mehrfach zum Erfolg kommen. Wir haben zur Halbzeit über das Abwehrverhalten gesprochen und das in der zweiten Halbzeit besser umgesetzt“, fand Rogawska, der noch ein Sonderlob für Jordi Weisz hatte. Die Haaner starteten gegen das punktlose Schlusslicht Angermund gut in die Partie (4:1/5.), ließen die Zügel im Anschluss aber schleifen – 7:8 (13.). Unitas-Coach Ronny Lasch reagierte mit einer Auszeit und rüttelte seine Spieler wach. Das Resultat war eine deutliche Steigerung und das 22:14 zur Pause. Nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren dann keine Probleme mehr und schraubten das Ergebnis bis zum Schluss deutlich in die Höhe. „Da war einfach ein Klassenunterschied zu sehen, deswegen geht der Sieg in der Höhe deutlich an uns und auch verdient“, fand Lasch.
Die Adler beschlossen den Spieltag am Sonntagabend mit einem 38:29-Erfolg über den LTV Wuppertal. Dabei starteten die Hausherren stark in die Partie (6./7:2), kassierten aber hier ebenso den Ausgleich (13./9:9) wie nach dem 14:11 (20.), als die Gäste zum 16:16 (27.) trafen. Erst nach der Pause bekamen die Krefelder die Angelegenheit richtig in den Griff und machten aus dem 17:16 zum Seitenwechsel das 28:20 (45.). Der LTV fand hierauf keine Antwort mehr, sodass die Adler verdient beide Punkte behielten. „Es war ein sehr gutes Spiel von uns, alle konnten zum Sieg beitragen“, meinte Königshofs Kapitän Sebastian Bartmann, der mit seinem Team am kommenden Samstag bei Borussia Mönchengladbach die vielleicht höchstmögliche Hürde bewältigen muss. Hinter den Adlern liegt als Vierter punktgleich Mettmann-Sport nach einem knappen 24:23 über Handball Oppum.
Der TV Geistenbeck steuert nach dem 32:29 über Aufsteiger HSV Überruhr auf eine sorgenfreie Saison zu und liegt mit 7:5 Zählern als Siebter im gesicherten Mittelfeld. Dabei boten beide Seiten eine spannende Begegnung, in der vor der Pause die Gäste Vorteile hatten, nach dem Seitenwechsel Geistenbeck aber zunächst vorne lag. Beim 24:24 (42.) war erneut alles offen und der TV-Vorsprung blieb bis zum 30:29 (58.) hauchdünn. Jens Hermanns (59.) und Timo Hüpperling (60.) sorgten mit ihren Treffern zum 32:29-Endstand dann für großen Geistenbecker Jubel. „Wir gewinnen einen wirklichen Handballkrimi, weil wir letztlich von zwei, drei Fehlern der Überruhrer profitieren, die wir eiskalt ausgenutzt haben. Es war ein enges Spiel, in dem wir aber immer an uns geglaubt haben. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung heute, uns fehlten ein paar Spieler, was wir sehr gut kompensiert haben“, fand Coach Thomas Laßeur. Zufrieden konnte auch Volker Hesse sein. Der Trainer des TSV Kaldenkirchen besiegte mit seinem Team im Duell der Aufsteiger den TuS Lintorf und das 28:20 war gleichzeitig der erste Heimsieg in der Oberliga-Geschichte des TSV. „Nach einer wilden und unstrukturierten ersten Halbzeit finden wir nach der Halbzeit-Ansprache die richtigen Lösungen gegen die Abwehrvariationen der Gäste“, fand Hesse, der sich besonders über den ersten Einsatz von Guus Killars nach elf Monaten Verletzungspause freute. Den Grundstein für den Erfolg legten die Kaldenkirchener nach dem 11:11 (26.), als sie halbzeitübergreifend fast eine Viertelstunde lang keinen Gegentreffer zuließen – 20:11 (41.). Während der TSV durch den Sieg als Sechster ebenfalls eine ordentliche Bilanz (7:5) vorweisen kann, steht Lintorf nach fünf Pleiten in Folge als Vorletzter (2:10) auf einem Abstiegsplatz.
TV Lobberich – Borussia Mönchengladbach 31:39 (16:18).
TV Lobberich: Bastians, Dönni, Lasnig – Dorenbeck (8), Greven, Walter, Hoffmanns, Hankmann (1), C. Liedtke (2), Himmel, Mannheim, Mähler (2), B. Liedtke (13/4), Pasch (2), Falk (3).
Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Aust-Heide (1), Prinz, Thomas (6/1), Panitz (7/3), Weis (4), Bremges (8/1), Heck, Weisz (6), Berner (1), Nix (1), Lipok (3), Kubik, Jennes (2).
Unitas Haan – TV Angermund 42:23 (22:14).
Unitas Haan: Seher, Joest, Goeken – Korbmacher (2/2), Rahlmeyer (4), Austrup (4), Billen (6/2), Mohrmann (4), Mohaupt (3), D’Avoine, Völker (4), Jesussek (9), Moser (2/2), Schusdzarra (4).
TV Angermund: Grbesa, Zimmermann – Braun (2), Jakubisiak (3), Faßbender (4), Hustede, Lohmann (2), Held (6/1), Kleinrahm (4), M. Kröll (1), B. Kröll, Wagner (1).
TV Geistenbeck – HSV Überruhr 32:29 (18:16).
TV Geistenbeck: Nordmann, Lausberg – Geraedts (3/3), Markovic, A. Meissner (3), Hansen (2), Hermanns (7), Schimanski (7), Lüttke, Leistner (4), Schumacher (1), Hüpperling (5).
HSV Überruhr: Ridder, Kuklok – Tim Koenemann (6), P. Thomas (3), Toni Luca Koenemann, Birkenstock, Eller, Lepper (8/3), Liedtke (3), Batz, Sodys (4), van der Heuvel (1), Lorenz (4).
TSV Kaldenkirchen – TuS Lintorf 28:20 (12:11).
TSV Kaldenkirchen: Thommessen – N. Coenen (6), S. Coenen, Killars, M. Coenen (2/1), Rongen, Schuermanns (3), Kamps (4/1), van Wesel (5), Kuik (2), Lösche (3), Dauben (2), Niehoff (1), Rosati.
TuS Lintorf: Hallfeldt, Sobotta – Friedrich (2), Lenzen (4), Wentzel (1), Lesch (7/2), Demir (4), Müskens, Langen, Hackbeil, Greday (2).
Adler Königshof – LTV Wuppertal 38:29 (17:16).
Adler Königshof: Lindenau – Göller, Meurer (7), Schumacher (3), Eiker (4), Legermann (13), Bartmann (4), Vogel, Reiners (1), Huth (1), Zavada (5/1).
LTV Wuppertal: Oppolzer, Meißner, Ferne – Graef (2), Pauksch (3), Rosner (4), M. Breenkötter (1), Pagel (3/2), Salz (2), F. Breenkötter (3), Franzen (5), Bisten (4), Kraus (2).
Mettmann-Sport – Handball Oppum 24:23 (15:13).
TSV Aufderhöhe – HSG Hiesfeld/Aldenrade 27:28 (14:14).