3. Liga
Opladen und Aldekerk anständig, Panther weiter bissig
TuS 82 gibt beim 25:31 in Emsdetten ebenso alles wie der TVA beim 23:27 in Spenge. Team von Trainer Marcel Mutz gewinnt Krimi in Lippe II mit 29:28.

Rein oder nicht rein? Die Opladener mit Birger Dittmer, Markus Sonnenberg und Torhüter Jascha Schmidt (von links) hatten sich wenig vorzuwerfen, konnten den Favoriten aber nicht ernsthaft gefährden. (Foto: Thomas Ellmann)

TV Emsdetten – TuS 82 Opladen 31:25 (16:9). Es war ja nicht so, als hätten sie in Opladen die Punkte aus der Partie beim Zweitliga-Absteiger fest eingeplant. Die Mannschaft von Trainer Sascha Bertow gilt schließlich für viele als der natürliche Top-Favorit in der 3. Liga – trotz der 29:33-Niederlage vor einer Woche im Spitzenspiel bei der HSG Krefeld Niederrhein. Dennoch schwang bei Opladens Coach Fabrice Voigt nach der Partie das Gefühl mit, dass vielleicht sogar mehr drin gewesen wäre. „Man kann festhalten, dass wir kämpferisch alles rausgeholt und uns nie aufgegeben haben. Das ist das, worauf wir aufbauen können. Aber wir müssen dann natürlich in solchen Phasen, wo man rankommt, im Abschluss cooler sein. Deswegen ist es eine verdiente Niederlage“, fand Voigt, der bei seiner Mannschaft unter anderem 21 Fehlwürfe zählte.

Oliver Krechel ist der Torwart des TV Emsdetten. In der 3. Liga besiegte er mit seinem Team am Samstag den TuS 82 Opladen und am Freitag geht es zum TV Aldekerk. Am 5.11. und 12.11. holt unser Partner Handballschule Niederrhein den Handball-Profi zu einem Torwart-Camp in die Region. Mehr Infos und Anmelde-Möglichkeit gibt es beim Klick auf das Banner.

Die Gäste ließen sich von der imposanten Kulisse nicht beeindrucken und eröffneten die Partie mit dem 1:0 durch Maurice Meurer (1.). „Die Halle war voll, über 1700 Zuschauer, das war schon ein Erlebnis. Da war ich eigentlich sehr zufrieden mit meinen Jungs, die gut reingefunden haben“, meinte Voigt, der hier aber gleichzeitig die erste und letzte Opladener Führung des Abends sah. Beim Stande von 3:3 (7.) hatte Markus Sonnenberg per Siebenmeter noch einmal die Gelegenheit, sein Team in Front zu bringen, scheiterte jedoch. Kurz darauf lagen die Gäste mit 3:6 hinten (10.) und beim 4:8 nahm Voigt seine erste Auszeit (12.), die wenig Ertrag brachte. Über das 6:10 (19.) gerieten die Opladener mit 7:13 (25.) und 9:16 (29.) ins Hintertreffen. Der Emsdettener Doppelpack direkt nach der Pause bedeutete sogar den 9:18-Rückstand (32.).
Weil Meurer (34./35./38.) und Jan Jagieniak (36.) auf 13:18 verkürzten, sah die Angelegenheit plötzlich wieder ein wenig freundlicher aus. Eine echte Wende lag aber irgendwie doch nicht in der Luft. Voigt: „Immer dann, wenn wir dran waren, bekommen wir unglückliche zwei Minuten oder einen unglücklichen Fehlwurf. Das hat Emsdetten immer wieder bestraft, dafür ist es dann eben auch eine Spitzenmannschaft.“ Als aus dem 19:24 (50.) das 20:28 (54.) wurde, war die Angelegenheit endgültig gelaufen. Durch den Erfolg über den TuS kehrte Emsdetten am Samstagabend nun wieder an die Tabellenspitze zurück (14:2 Punkte), während die Opladener bei jetzt 10:6 Zählern auf Rang sieben zurückrutschten. Am Dienstag (Allerheiligen) gibt es für den TuS direkt die Chance zur Wiedergutmachung: Dann empfängt Voigts Team die Ahlener SG, die mit ebenfalls 10:6 Punkten derzeit Sechster ist.

TuS 82 Opladen: Oberosler, Schmidt – Bachler, Meurer (10), Leppich (3), Schroeder (2), Dittmer (2), Nitzschmann (1), J. Jagieniak (2), Hinrichs, Boelken (2), Johannmeyer (2), M. Sonnenberg (1).

 

Team Handball Lippe II – Bergische Panther 28:29 (17:14). Die Panther reiten weiter auf der Erfolgswelle – mit dem vierten Sieg hintereinander und nur einer Niederlage aus den vergangenen sieben Spielen (35:36 gegen die Ahlener SG). Die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz ist bei jetzt 12:6 Punkten auf den fünften Tabellenplatz vorgerückt und sie muss vorerst keinen Gedanken mehr an die untere Tabellenregion verschwenden. Dementsprechend glücklich zeigte sich Mutz: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Die Moral hat gestimmt, denn Lippe hätte den Punkt verdient gehabt. In der ersten Halbzeit waren wir in der Abwehr nicht präsent genug und konnten so vorne auch nicht ins Tempospiel kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir offensiver gedeckt und Torhüter Max Conzen hat die Abwehr mit vielen Paraden, vor allem in der Schlussphase, unterstützt.“ Entscheidend war aus der Sicht des Panther-Trainer zudem der siebte Feldspieler, auf den die Panther in den letzten zehn Minuten erfolgreich zurückgriffen. Die nächsten Aufgaben sind nun zwei Topspiele – zuerst am 5. November beim Zweiten HSG Krefeld Niederrhein und anschließend am 11. November gegen den Tabellenführer TV Emsdetten.

Simon Schlösser brachte seine Panther mit 1:0 (3.) nach vorne, Lippe kam aber direkt zum 1:1 (4.). In einer Anfangsphase auf Augenhöhe liefen viele Gäste-Angriffe über Kreisläufer Maximilian Weiß, der gleich drei der ersten vier Tore für die Gäste erzielte. Das Spiel blieb über die erste Hälfte mit vielen Führungswechseln ausgeglichen, ehe sich Lippe doch etwas absetzen konnte und bis zur Pause das 17:14 (30.) vorlegte. Die Panther kamen dafür besser aus der Kabine und Weiß verkürzte auf 17:18 (36.), sah jedoch im nächsten Lipper Angriff die Rote Karte – und fehlte nun als bis dahin bester Werfer der Panther (sechs Tore).

Dies führte aber zu keiner Verunsicherung – im Gegenteil, denn Justus Ueberholz glich zum 18:18 (37.) aus. Die Partie erinnerte nun an die Anfangsphase: Oft war ein ausgeglichener Spielstand da und kein Team setzte sich ab, sodass alles auf eine spannende Schlussphase hinauslief. Moritz Görgen brachte die Panther mit 28:27 (57.) in Führung (57.) und Dorian Wöstmann erhöhte sogar auf 29:27 (58.). Die Gastgeber schafften mit dem 28:29 (58.) wieder den Anschluss und hatten im letzten Angriff in Überzahl (Zeitstrafe gegen Henning Padeken) die Möglichkeit, erneut auszugleichen – konnten daraus allerdings kein Kapital mehr schlagen.

Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Zulauf, Wöstmann (3), Görgen (5), Elverfeld, Schlösser (1), J. Blum (1), T. Blum, Reinarz (1), Weiß (6), Padeken, Ueberholz (7), Bleckmann (2), Wolter (3).

TuS Spenge – TV Aldekerk 27:23 (8:10). Es bleibt dabei, dass die Aldekerker in keiner Phase eines Spiels aufgeben oder zurückziehen – nicht dann, wenn das eine oder andere gegen sie läuft, und im Grunde auch nicht dann, wenn es in einer Partie eng wird. Unterschied zu den meisten Partien im bisherigen Saisonverlauf: Diesmal reichte der hohe Aufwand an Leidenschaft und Einsatz nicht zum Erfolg und die Mannschaft des spielenden Trainers Tim Gentges musste ihre zweite Niederlage in dieser Saison hinnehmen (vorher 24:31 bei der Ahlener SG). „Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein Riesenkompliment machen“, sagte Gentges, „was sie heute in der Abwehr abgerissen hat, ist aller Ehren wert, gerade in der ersten Halbzeit. Das war überragend und in der zweiten Halbzeit stand diese Abwehr immer noch gut. Man muss heute definitiv sagen, dass wir aufgrund unserer hohen Anzahl an technischen Fehlern vorne im Angriff verloren haben.“ Am Ende waren die Aldekerker viel trauriger über das Pech ihres Mitspielers Christopher Tebyl, der vermutlich – wie vor einigen Wochen Thomas Jentjens – einen Kreuzbandriss erlitten hat. „Von daher ist die Niederlage unser kleinstes Problem“, erklärte Gentges, der sich über Platz drei und die immer noch starke Bilanz von 12:4 Punkten im Moment nicht so recht freuen konnte.

Die Gäste zeigten keinen zu großen Respekt vor Spenge und hielten in der von beiden Defensivreihen geprägten Auseinandersetzung entschlossen mit – 3:3 (14.), 5:5 (21.), 9:7 (26.), 10:8 (30.). Das Aldekerker 13:10 (36.) beantwortete der TuS mit dem 14:14 (40.) und bis zum 18:18 (48.) boten beide Seiten eine Art Parallelslalom, ehe der TVA das 20:18 (49.) vorlegte. Das 21:20 (51.) war dann die letzte Führung und beim Stande von 22:25 (58.) eine Niederlage des Außenseiters bereits sehr wahrscheinlich. Gentges‘ sofort folgende letzte Auszeit brachte keine Wende mehr und der TuS zog auf 27:22 (60.) davon, sodass der Treffer von David Hansen zum 23:27 sechs Sekunden vor der Schluss-Sirene nur Ergebniskosmetik war.

„Hätten wir unsere Fehler reduziert, hätten wir vielleicht ein positives Ergebnis rausziehen können“, stellte Aldekerks Trainer fest, “ wir haben trotz allem nie aufgegeben und waren mit Spenge auf Augenhöhe. Darauf können wir als Aufsteiger stolz sein, dass sich Spenge strecken musste. Wir arbeiten jetzt das auf, was nicht so positiv war, und dann freuen wir uns aufs nächste Highlight, das am Dienstag Krefeld sein wird. Da haben wir ja überhaupt nichts zu verlieren, da freuen wir uns drauf. Wir werden es Krefeld so schwer wie möglich machen.“ Sicher ist auf jeden Fall, dass die Aldekerker für die Partie gegen den Tabellenzweiten mit einer proppenvollen Vogteihalle rechnen dürfen – was auch fürs Gastspiel des Spitzenreiters TV Emsdetten am 4. November gilt.

TV Aldekerk: Schoemackers, van Hall, Keutmann – Jonas Mumme (4), Grützner (1), Saars (1), Plhak (3), Upietz, Gentges, Küsters (5), Hansen (2), Julian Mumme (4), Tebyl, Rutten (1/1), Linden (2).