Regionalliga Nordrhein
Hindernisrennen: Korschenbroich wieder ausgebremst
Partie des Zweiten wird verlegt, weil Gastgeber Essen II keine Halle hat. Spitzenreiter Interaktiv kann durch einen Sieg beim Letzten Neuss wegziehen. Unten stehen auch Dinslaken und Weiden unter Druck.

Suchende: Max Eugler (Nummer 10) und der TV Korschenbroich kommen kaum dazu, über ein paar Wochen einen durchgehenden Rhythmus aufzubauen. Im Moment jedenfalls haben Stank Sabljic (links), Ante Grbavac (im Hintergrund) und Robert Markotic (Nummer 7) die Nase mit den Ratingern nach Punkten und Spielen die Nase vorne. (Foto: Sven Frank)

Sie gewinnen und gewinnen. Trotzdem kommt der TV Korschenbroich zurzeit einfach nicht näher heran an den Tabellenführer Interaktiv.Handball. Das hat natürlich auch mit der 24:25-Niederlage vom ersten Spieltag zu tun, die vom 2. September stammt und nun schon etwas mehr als zwei Monate alt ist. Anschließend holte das Team von TVK-Trainer Gilbert Lansen drei Siege und musste nach dem 1. Oktober wieder drei Wochen pausieren – bedingt einerseits durch die Herbst-Schulferien und andererseits durch den Rückzug des HSV Gräfrath/Donezk. Es folgten am 23. Oktober dennoch der 44:25-Rekordsieg beim OSC Rheinhausen und am 29. Oktober das ebenfalls ungefährdete 33:21 gegen die SG Langenfeld. Nun hätten die Korschenbroicher gerne am Sonntag-Nachmittag erneut gezeigt, wie gut sie unterwegs sind – und dass die Ratinger im Kampf um die Meisterschaft unbedingt mit ihnen rechnen müssen. Das Pech des TVK: Die Partie bei TuSEM Essen II findet nicht wie geplant statt, sie muss vielmehr an einem noch zu findenden Termin nachgeholt werden. Für Klaus Weyerbrock, den Sportlichen Leiter des TVK, sieht die Lage so aus: „Die eigentliche Heimspielhalle an der Margarethenhöhe steht TuSEM Essen voraussichtlich erst ab Mitte November wieder zur Verfügung. Nun hat die Stadt Essen kurzfristig die Sporthalle an der Raumerstraße für eine andere Veranstaltung geblockt und TuSEM muss die Spiele am Sonntag kurzfristig verlegen.“

Für die Korschenbroicher bedeutet das wiederum, dass sie erneut nur die Rolle eines interessierten Beobachters haben und abwarten müssen, was die Ratinger auf die Beine stellen. Nach dem Stand der Dinge spricht alles dafür, dass es ein weiterer Sieg sein wird, denn die verlustpunktfrei an der Spitze liegende Mannschaft von Trainer Filip Lazarov (14:0) tritt beim Schlusslicht Neusser HV an (2:14), der bisher erst einmal gewinnen konnte (31:28 beim Bergischen HC II) und zuletzt vier Niederlagen hintereinander einstecken musste. Dass sich Interaktiv mit seiner extrem erfahrenen Mannschaft ausgerechnet jetzt überraschen lässt, ist theoretisch denkbar – aber praktisch nahezu ausgeschlossen. Eher dürfte das Konto des Spitzenreiters am Samstagabend gegen 21 Uhr bei 16:0 Zählern stehen und damit vier Punkte mehr aufweisen als das des TV Korschenbroich (10:2), der bei dann zwei Spielen Rückstand möglicherweise sogar zumindest vorübergehend den zweiten Rang wieder abgeben muss.

Für diese „Wachablösung“ kommt allerdings nur der HC Gelpe/Strombach in Frage, der gegen den Klassen-Neuling HSG Refrath/Hand antritt. Das Team von HC-Trainer Markus Murfuni, mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet, gewann seine vergangenen drei Begegnungen und schob sich dadurch mit jetzt 10:4 Punkten bis auf den dritten Rang vor. Gewinnt Gelpe/Strombach auch gegen die Refrather, löst es den TVK auf Platz zwei ab – worauf es allerdings keine Garantie gibt. Was für die HSG spricht: Die 7:7 Punkte und Rang sieben sind eine vernünftige Bilanz und sie entsprechen genau dem eigenen Zielkorridor für den möglichst sicheren Klassenerhalt. Was für Gelpe/Strombach spricht: Die Mannschaft des Refrather Trainers Christopher Braun wartet auswärts bisher auf den gr0ßen Durchbruch, denn alle bisher erzielten Punkte holte sie in ihren vier Heimspielen (7:1). In des Gegners Hallen gab es bisher drei Niederlagen, die immerhin überwiegend knapp ausfielen – 24:25 beim HC Weiden, 27:28 bei der SG Langenfeld, 28:31 beim Mit-Aufsteiger Bergischer HC II.

Die BHC-Zweite (Achter/7:7 Punkte) eröffnet den Spieltag am Freitagabend mit dem Bergischen Duell gegen die HG Remscheid (Fünfter/8:4), deren Trainer Alexander Zapf jüngst seinen Abschied zum Saisonende erklärte und bislang eine sehr wechselvolle Saison seiner Mannschaft sieht. Nach dem 28:31 vom Auftakt gegen Korschenbroich gewann die HGR beim HC Weiden mit 28:22 und gegen die TSV Bonn rrh. mit 32:27, ehe sie sich im Anschluss ein 27:35-Desaster in eigener Halle erlaubte. Die folgenden Auftritt waren dann wieder deutlich besser – 30:25 bei der SG Langenfeld und 29:28 dank einer kämpferisch tollen Leistung gegen TuSEM Essen II. Zählt alleine die reine Statistik, hat die HGR ein leichtes Plus – weil die Solinger erst eins ihrer drei Heimspiele gewonnen haben (2:4 Punkte) und die Remscheider auswärts keinen Zähler abgegeben haben (4:0).

Um wichtige Punkte für den Klassenerhalt geht es im Duell zwischen dem BTB Aachen (Zehnter/5:7) und dem Vorletzten MTV Rheinwacht Dinslaken (Zwölfter/3:11). Der HC Weiden (Platz 13/2:10 Zähler) will und muss versuchen, seine belastende Serie von fünf Niederlagen ohne Sieg bei der zuletzt ebenfalls drei Mal hintereinander leer ausgegangen SG Langenfeld (Neunter/7:9) zu beenden, während die TSV Bonn rrh. (Elfter/4:8) am Sonntag zum Abschluss des Spieltages bei den Rheinhausenern (Sechster/8:8) überprüfen kann, wie weit sie tatsächlich in der Saison angekommen ist. Nach einer schwierigen Vorbereitung und 0:8 Punkten aus den ersten vier Spielen schaffte die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger gegen Konkurrenz aus dem unteren Drittel zuletzt zwei Erfolge – 33:29 in Weiden, 37:26 gegen Dinslaken.