Mittelrheinpokal
Gelpe/Strombach ist Pokalsieger, Palmersheim feiert trotzdem
Sportlich ist das Finale eine klare Angelegenheit. Über 80 Fans des Oberligisten sorgen in der Eugen-Haas-Halle trotzdem für Heimspiel-Atmosphäre.

Da ist das Ding! Der HC Gelpe/Strombach um Trainer Markus Murfuni (ganz links) hatten im Finale des HVM-Pokals sportlich keine großen Probleme. (Foto: HC Gelpe/Strombach)

TV Palmersheim – HC Gelpe/Strombach 22:35 (9:19). Die Szene, die dieses Finale um den Mittelrheinpokal wohl am besten beschreibt, ereignet sich 20 Sekunden vor dem Abpfiff. Palmersheims Trainer Peter Trimborn nimmt seine letzte Auszeit – aber nicht, um am Ende einer knappen Partie einen vielleicht entscheidenden letzten Spielzug anzusagen. Stattdessen gilt die Grüne Karte alleine den über 80 mitgereisten Fans, die den Oberligisten über die gesamte Begegnung lautstark anfeuern. Trimborns Team nutzt die 60 Sekunden, um sich und seine Anhänger noch einmal zu feiern. Sportlich ist die Sache zu diesem Zeitpunkt längst entschieden, der Außenseiter liegt mit 13 Treffern hinten. Nach dem Wieder-Anpfiff passiert dann auch nichts mehr, die Anzeigetafel in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle weist den HC Gelpe/Strombach nach einem deutlichen Erfolg als verdienten Gewinner des Mittelrheinpokals 2022/2023 aus. Die Stimmung ließen sich die Palmersheimer hiervon aber nicht vermiesen. „Mit den Zuschauern fühlt sich das an wie ein Sieg, auch wenn wir hier deutlich verloren haben. Wir sind hier hingefahren und wollten ein wenig Spaß haben. Den hatten wir – ob Gelpe den hatte, weiß ich nicht“, fand Trimborn.

Heimspiel in Gummersbach: Die gut 80 mitgereisten Palmersheimer Fans sorgten im Pokalfinale für lautstarke Unterstützung ihres sportlich chancenlosen Teams. (Foto: TV Palmersheim)

Gelpe/Strombachs Trainer Markus Murfuni sah die ganze Sache deutlich nüchterner und er war froh, dass seine Mannschaft der Favoritenrolle ohne Probleme gerecht wurde: „Klare Führung von Anfang an. Alle haben gespielt, alle haben sich beteiligt, der Pokal ist zu Recht nach Gelpe/Strombach gegangen. Mehr brauche ich von diesem Spiel gar nicht zu erzählen.“ Nach dem 1:0 (2.) von Julian Mayer glich der TV durch Nils Schouren noch ein letztes Mal aus – 1:1 (3.). Danach übernahmen die Oberbergischen das Kommando über die Partie und die Frage nach dem späteren Sieger war eigentlich schon beim 10:1 (11.) beantwortet. Palmersheim verkürzte auf 5:10 (14.), ohne dass eine Wende in der Luft lag. Beim 18:8 (29.) führte Murfunis Team erstmals zweistellig und es baute den Vorsprung bis zum 27:13 (41.) weiter aus. Immerhin: Die letzten 20 Minuten konnte der Außenseiter ausgeglichen gestalten. Unter anderem deswegen war Coach Trimborn nach Abpfiff durchaus versöhnlich gestimmt: „Natürlich waren das zwei Welten, handballerisch gesehen. Die haben uns von Anfang an den Schneid abgekauft. Das haben wir sportlich gesehen. Die zweite Halbzeit haben wir nur noch mit drei verloren. Das war gut, weil meine Mannschaft nie aufgesteckt hat. Ich habe hier munter durchgewechselt, jeder sollte das genießen. Das ist für uns im Kreis das erste Mal, dass eine Mannschaft im HVM-Pokalfinale steht – und das wollte ich jeden genießen lassen.“

TV Palmersheim: Trimborn, M. Königshoven (1) – Hensel, Schöller, Blesse, Lönenbach (9/3), Adolph (1), Schouren (1), Mayer, Schneider (4), Maeser (3), J. Grevelding (1), N. Grevelding, L. Königshoven (2).

HC Gelpe/Strombach: Rottschäfer, Blech – Dräger (2/1), Maier (4), Altjohann (1), Viebahn (6), H. Roth (2), P. Roth (5), Witscher, Meinhardt (4), Hartmann (1), Panske (1/1), Borisch (2), Mayer (7/2).