24. November 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Keine Frage: Da sprechen zwei übereinander, die nichts als allergrößte Wertschätzung für die jeweils andere Seite übrig haben. Und es treffen sich am Freitagabend zum Auftakt des 13. Spieltags in der 3. Liga ja in der Tat zwei Teams, für die die bisherige Spielzeit durchaus zufriedenstellend läuft. Die Bergischen Panther empfangen den TV Aldekerk – nicht zu einem klassischen Derby, aber immerhin zu einem Niederrhein-Duell. Bei Panther-Coach Marcel Mutz hört sich die Meinung über den Aufsteiger aus der Regionalliga zum Beispiel so an: „Ich finde, dass Aldekerk eine Bereicherung für die 3. Liga ist, dass sie auch gezeigt haben im Laufe der Saison, dass sie es mit jeder Mannschaft aufnehmen können. Sie spielen einen unheimlich erfrischenden Handball, kommen total über ihren Teamspirit. Sie sind furios in die Saison gestartet mit zwölf Punkten. In den letzten Wochen haben sie etwas Federn gelassen, das ist aber auch dem geschuldet, dass sie da starke Gegner hatten. Aber auch da haben sie gezeigt, dass sie nah dran sind. Wir haben großen Respekt vor Aldekerk.“ Die Gäste stehen mit 13:11 Punkten auf Platz acht wirklich im eigenen Ziel-Korridor und erkämpften sich am vergangenen Wochenende trotz einiger Personalsorgen ein 27:27-Unentschieden gegen den TuS 82 Opladen.
Als Favorit dürften am Freitag trotzdem die Hausherren gelten, die mit 15:9 Zählern derzeit punktgleich mit Opladen und der Ahlener SG auf Rang fünf stehen. „Wir haben sicherlich eine gute Hinrunde bis jetzt gespielt und wollen das Ganze vergolden“, meint Mutz – und erntet vom kommenden Gegner mindestens genauso viel Anerkennung. „Da kommt ein ganz schönes Brett auf uns zu. Die Mannschaft rund um Marcel ist gerade die Mannschaft der Stunde, wenn nicht sogar gerade die spielerisch beste Mannschaft der Liga. Die machen das richtig gut, die machen das bärenstark. Das wird zum Rundenende noch einmal eine sehr schöne Erfahrung, eine brutale Erfahrung glaube ich auch. Es muss schon sehr viel passen bei uns, wenn wir etwas Zählbares mitnehmen wollen. Aber sollte sich diese Chance für uns auftun, wollen wir die nutzen“, findet Tim Gentges. Aldekerks Spieler-Trainer liegt damit allerdings nur fast richtig: Rechnet man die beiden Auftakt-Niederlagen der Panther zum Saisonstart raus, wäre Mutz‘ Mannschaft in einer Tabelle aus den letzten zehn Partien trotzdem immerhin Dritter hinter den beiden Top-Teams HSG Krefeld Niederrhein und TV Emsdetten.
Spitzenreiter in einer solchen Rechnung wären tatsächlich die Krefelder, die nach den 28:35 am ersten Spieltag gegen Ahlen kein Spiel mehr verloren haben und mit 21:3 Zählern derzeit lediglich wegen des schlechteren Torverhältnisses hinter Emsdetten auf Platz zwei stehen. Auf der Habenseite steht dabei allerdings auch der 33:29-Erfolg im direkten Duell vom 22. Oktober. Sollten die beiden Top-Teams am Ende der Saison weiter punktgleich dastehen, würde der direkte Vergleich somit nach dem Stand von jetzt für die Eagles sprechen. Keine großen Zweifel bestehen allerdings daran, dass die beiden Kontrahenten überhaupt die einzigen echten Anwärter für die beiden ersten Plätze sind, die letztlich zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde für die 2. Bundesliga berechtigen. Deshalb fährt die HSG zur kommenden Partie beim Elften ASV Hamm-Westfalen II (7:17 Punkte) wieder als klarer Favorit und alles andere als der nächste Erfolg wäre wohl eine Überraschung.
Der Longericher SC erlebte in den vergangenen Wochen eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach den furiosen Erfolgen im Derby gegen Opladen (29:24) und in Aldekerk (28:22) gab es zuletzt die dramatische 32:33-Niederlage gegen die Panther. In der Summe ist die Mannschaft von Trainer Chris Stark bei 13:11 Zählern Sechster – und durch einen Sieg bei der SG LIT 1912 II (Zwölfter/7:17) bliebe das Kölner Punktekonto zum Abschluss der Hinserie positiv. Auch die Opladener streben gegen den TSV GWD Minden II die nächsten zwei Zähler an. Dabei wäre die Mannschaft von Trainer Fabrice Voigt aber gut beraten, das Schlusslicht (3:21 Punkte) nicht zu unterschätzen. Als Lohn für einen weiteren Sieg in der heimischen Bielerthalle könnte der TuS dann den dritten Tabellenplatz nach der Hinrunde verteidigen – was die anschließende Vereins-Weihnachtsfeier sicher noch eine Nummer fröhlicher gestalten dürfte.