26. November 2022

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2. Bundesliga

Serientäter: Essen gleicht sein Konto aus

TuSEM gewinnt mit dem 27:20 über den HSC Coburg zum fünften Mal hintereinander und macht Trainer Michael Hegemann glücklich.

TuSEM Essen – HSC Coburg 27:20 (10:8). Gab es da wirklich mal eine Serie von sechs Niederlagen hintereinander? Die Zeit, in der die Essener allen Grund gehabt hätten, an sich zu zweifeln, scheint mittlerweile in einer sehr fernen Vergangenheit zu liegen. Und tatsächlich ist ja inzwischen seit dem 29:30 beim Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten am 28. Oktober ziemlich genau ein Monat vergangenen. Es folgten Siege gegen den TuS N-Lübbecke (30:27), bei der HSG Konstanz (30:27), gegen den VfL Potsdam (28:20), beim TV Großwallstadt (25:18) und jetzt gegen die besser platzierten Coburger – an die sich TuSEM mittlerweile herangepirscht hat. Mit 12:12 Punkten gehört das Team von Trainer Michael Hegemann direkt hinter dem HSC (Elfter/13:13) auch zur oberen Tabellenhälfte – was nach dem siebten Spieltag und 2:12 Zählern fast ein Quantensprung ist. „Wir sind unglaublich glücklich, dass wir es geschafft haben, fünf Spiele in Serie zu gewinnen“, sagte der Essener Coach, „und wir wollen weiter die Welle reiten und hoffentlich auch in Friesenheim etwas mitzunehmen.“ Mit Friesenheim meint er die Aufgabe am 5. Dezember bei der Mannschaft der TSG Ludwigshafen-Friesenheim, die in der 2. Bundesliga besser unter dem Namen Eulen Ludwigshafen bekannt ist und aktuell auf Rang sechs steht (15:7 Punkte) 

Weil beide Teams viel Wert auf die Deckung legten, gab es gegen Coburg nach dem 2:0 (4.) der Hausherren ein zähes Ringen, und ihren nächsten Treffer erzielten die Hausherren erst sieben Minuten darauf mit dem 3:2 (11.) von Eloy Morante Maldonado. Mit dem 6:3 (18.) und dem 10:7 (29.) kurz vor der Pause setzte sich TuSEM etwas klarer ab – was für Hegemann nicht klar genug war: „Wir haben leider unsere Chancen nicht so konsequent genutzt.“ In der zweiten Halbzeit sahen die 1483 Fans in der Halle Am Hallo zuerst kontrollierende Hausherren, die übers 14:10 (37.) oder 15:11 (38.) alles im Griff hatten und selbst beim 19:16 (48.) noch erkennbare Vorteile – was sich bald gründlich änderte, als der HSC zum 19:19 (51.) ausglich. „Coburg hat uns über den siebten Feldspieler zeitweise Probleme bereitet. Wir haben etwas länger gebraucht, um da gute Lösungen zu finden, sodass es bis zum 20:19 eng war. Dann kam Arne Fuchs ins Spiel und er hält in dieser Phase vier Bälle.“ Der Torhüter war entscheidend daran beteiligt, dass Essen nach dem 20:19 (52.) von Morante Maldonado zurück auf den Weg zu einem Sieg einbog – und dreieinhalb Minuten darauf mit dem 23:19 (54.) wieder mehr Sicherheit hatte. Aus dem 24:20 (56.) machte TuSEM auf der Zielgeraden durch Tim Mast (56.), Felix Klingler (58./Siebenmeter) und Dennis Szczesny (60.) sogar noch den klaren 27:20-Endstand. 

Hegemann bemühte sich hinterher um den Spagat zwischen Genugtuung und realistischer Einschätzung des Geschehens: „Das war heute nicht der absolute spielerische Leckerbissen, aber ich denke, es haben sich zwei Mannschaften gegenübergestanden, die über weite Strecken sehr leidenschaftlich und intensiv verteidigt haben.“ Die geringe Zahl der Gegentreffer in der jüngeren Vergangenheit fällt sowieso direkt auf: 20, 18, 20, im Durchschnitt 19,33 – also weniger als 20. Das lässt die Essener auf jeden Fall zuversichtlich in den Jahres-Endspurt mit Spielen bei den Eulen, am 9. Dezember gegen den VfL Eintracht Hagen (Rang 16), am 14. Dezember beim HC Elbflorenz Dresden (Platz 17), am 17. Dezember gegen den TSV Bayer Dormagen (Platz 13) und am 26. Dezember gegen den TV Hüttenberg (Elfter) gehen. TuSEM hat offensichtlich eine realistische Chance, das Jahr 2022 mit einem positiven Punktekonto abzuschließen. 

TuSEM Essen: Fuchs, Bliß, Diedrich – Ellwanger, Rozman (3), Dangers, Homscheid, Eißing, Szczesny (2), Müller (4), Seidel, Morante Maldonado (5), Klingler (6/5), Mast (6), Werschkull, Schoss (1).