2. Bundesliga
Dormagen verliert gegen abgeklärte Eulen
TSV Bayer bewegt sich beim 26:28 gegen starke Gäste lange auf Augenhöhe, macht nach der Pause aber ein paar Fehler zu viel.

Aufpassen! Trainer Matthias Flohr (vorne rechts) sah wie Co-Trainer André Niklas, Mislav Grgic (von links) und Patrick Hüter (rechts) keine schlechte Dormagener Leistung – aber eben auch keinen Sieg. (Foto: Thomas Ellmann)

TSV Bayer Dormagen – Eulen Ludwigshafen 26:28 (13:13). Im ersten Moment dürften sie sich in Dormagen vielleicht besonders geärgert haben, weil gegen die ambitionierten Gäste aus Rheinland-Pfalz durchaus mehr drin gewesen wäre. Die Eulen, die am vergangenen Dienstag in der zweiten Runde des DHB-Pokals dem Deutschen Meister SC Magdeburg noch einen guten Kampf geliefert hatten (30:35) und durch den Sieg auf den dritten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga vorrückten (17:7 Punkte), waren an diesem Abend im Bayer-Sportcenter keineswegs in einer anderen Liga unterwegs. Und vielleicht wäre sogar noch ein wenig mehr möglich gewesen, hätte der TSV nicht sehr kurzfristig auf  André Meuser (verletzte sich unmittelbar vor dem Spiel) verzichten und somit ohne Linkshänder im Rückraum antreten müssen. Auf den zweiten Blick dürfte aber gerade Bayer-Trainer Matthias Flohr viel Positives aus der Partie mitgenommen haben: Dem Coach ist bereits seit Saisonbeginn die Entwicklung seiner Mannschaft wichtiger als das reine Ergebnis. Klar: Auch ihm wäre es lieber gewesen, wenn sich sein Team für die engagierte Leistung zum dritten Mal in Folge mit einem Sieg belohnt hätte – nach dem jüngsten 26:25 beim HC Elbflorenz Dresden und dem 30:24 über den VfL Eintracht Hagen. So steht der TSV bei 10:14 Punkten auf Platz 13 immer noch gefährlich nah an der Abstiegszone, die derzeit bei der HSG Konstanz auf Rang 17 (7:15) beginnt.

Die Hausherren starteten gut in die Partie und stellten in den ersten Minuten vor allem eine gute Abwehr auf die Platte – 4:1 (5.), 5:2 (7.). Danach fanden aber auch die Gäste langsam in die Begegnung und zum 5:5-Ausgleich (10.). In Unterzahl (10./Zeitstrafe gegen Alexander Senden) verhinderte Martin Juzbasic zunächst spektakulär den Rückstand: Nach einem Dormagener Ballverlust war das TSV-Tor lange leer – die Eulen zögerten aber zu lange, sodass der Bayer-Keeper auf den letzten Drücker noch in seinen Kasten zurückkam und den Wurf der Gäste parierte (11.). Im Gegenzug antwortete Patrick Hüter mit dem 6:5 für sein Team (11.). Bis zum 9:9 (19.) blieb die Partie ausgeglichen, bevor sich Ludwigshafen mal erste Vorteile erspielte – 9:12 (25.). Dormagen konterte mit dem 11:12 (27.) und Mislav Grgic erzielte quasi mit der Pausen-Sirene den 13:13-Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel legte der TSV zunächst wieder vor, kam zum 15:13 (33.) und beantwortete das 15:15 (34.) mit dem 17:15 (35.). In der Folge taten sich die Hausherren vor allem im Angriff immer schwerer und streuten doch den einen oder anderen Fehler zu viel ein. Gleichzeitig kamen die Dormagener in der Defensive nicht mehr zu so vielen einfachen Ballgewinnen und entsprechenden Gegenstoß-Toren. Deshalb hieß es nach dem 18:16 (37.) plötzlich 18:19 (41.) und bei Patrick Hüters 19:19 (42.) war die Partie das letzte Mal ausgeglichen. Bis zum 22:23 (51.) blieben die Hausherren zwar immer dran, kamen jedoch nicht mehr zur Chance auf den Ausgleich. Mit zwei weiteren vergebenen Angriffen hieß es kurz darauf 22:25 (54.). Nach dem 24:26 (56.) zeigte Christian Simonsen im Bayer-Tor dann noch einmal eine Parade (57.), sodass im nächsten Angriff wieder der Anschluss möglich gewesen wäre. Hier holte der TSV einen Siebenmeter raus – den Eulen-Keeper Ziga Urbic allerdings gegen Ran Reimer parierte (58.). Im Gegenzug hieß es 24:27 (58.). Flohr nahm noch einmal eine Auszeit und in den letzten 120 Sekunden wurde es mit einer offenen Deckung streckenweise hektisch. Nach dem 24:28 (59.) waren die beiden finalen Dormagener Treffer jedoch nur Ergebniskosmetik. So blieb es beim alles in allem verdienten Sieg der Gäste, die sich in den entscheidenden Phasen einfach abgeklärter gezeigt hatten.

TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Simonsen – Reuland (1), Kremp, Senden (1), J.-C. Schmidt, Zurga (1), Rehfus, I. Hüter (2), Reimer (5/1), Grgic (2), P. Hüter (6), Sterba (2), Steinhaus (6).