03. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Zusammen haben sie elf Spiele hintereinander alle Punkte eingesammelt. Mit dem 34:33 über den VfL Eintracht Hagen begann dabei für die Eulen Ludwigshafen am 28. Oktober eine Serie von sechs Siegen hintereinander, die sie inzwischen mit 17:7 Punkten auf Rang vier und damit in Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen gebracht hat. Vom Ersten HBW Balingen-Weilstetten (23:1) trennt das Team von Trainer Michael Abt zwar weiterhin noch ein ganzes Stück, aber der Kontakt zu anderen Kontrahenten ist da: Der TuS N-Lübbecke (18:8) und der ThSV Eisenach (17:7) liegen praktisch auf demselben Niveau. Auch den TuSEM Essen, der nun am ungewohnten Termin am Montagabend in Ludwigshafen antritt, verbindet was mit dem 28. Oktober, denn damals verlor die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann bei jenen Balingern mit 29:30. Die erneut knappe Niederlage war damals der Schlusspunkt unter eine lange Durststrecke mit sechs Niederlagen in Folge, die Essen seitdem auf beindruckende Art abgearbeitet hat – durch fünf eigene Erfolge am Stück, in deren Folge sich das Team aus dem unteren Drittel befreite, nun als Zehnter mit 12:12 Punkten über ein ausgeglichenes Konto verfügt und deutlich befreiter in den Jahres-Endspurt für 2022 gehen kann.
Hegemann schätzt Ludwigshafen und er geht davon aus, dass es nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit in einer sehr intensiven Atmosphäre alles geben wird – aber keine Geschenke, sondern vor allen Dingen viel Arbeit. „Im Endeffekt ist es einfach so, dass die Eulen momentan in guter Form sind“, findet der Essener Coach, „und sie erzielen meistens 30 Tore und mehr.“ Richtig ist auf jeden Fall, dass die bisher 366 Treffer in zwölf Partien einen Durchschnitt von 30,5 ergeben. Und Essen will dem entschlossen sein gerade in den vergangenen Wochen passendes Paket aus Torhüter und Abwehr entgegensetzen: Die 307 Gegentreffer sagen aus, dass TuSEM pro Abend lediglich 25,58 Gegentore hinnehmen musste und damit defensiv zu den besten Mannschaften in der 2. Bundesliga gehört. In den jüngsten drei Begegnungen sank der Schnitt mit 19,33 sogar unter 20 – durch das 28:20 über den VfL Potsdam, das 25:18 beim TV Großwallstadt und das 27:20 über den HSC Coburg.
Trotz ihrer starken Leistungen/Ergebnisse in den vergangenen Wochen bleibt Essen auf dem Teppich und trotz allem gelten sie in Ludwigshafen bestimmt nicht als Favorit. Hegemann ist jedoch zuversichtlich, dass die Essener mindestens eine gute Rolle spielen können: „Die Erfolge haben uns schon eine Portion Selbstbewusstsein gegeben.“ Er hofft auf ein spannendes Duell, in dem am Ende vielleicht die Tagesform entscheidet – und wohl eine der beiden tollen Serien weitergeht. Auch mit einem Unentschieden könnte TuSEM allerdings wohl ganz gut leben mit dem Blick auf die vier restlichen Aufgaben (nach Ludwigshafen) bis zur Pause: Am 9. Dezember geht es gegen den VfL Eintracht Hagen (15./8:16 Punkte), am 14. Dezember zum HC Elbflorenz Dresden (17./8:18), am 17. Dezember gegen den TSV Bayer Dormagen (13./10:14) und zum Abschluss am 26. Dezember zum TV Hüttenberg (Zwölfter/11:15).
Für Dormagen hatte der Terminkalender am Samstagabend die im Kampf um mehr Sicherheit nicht unwichtige Aufgabe gegen den Elften TV Großwallstadt (12:14) vorgesehen. Eigentlich. Am frühen Nachmittag stand fest, dass die Partie ausfällt. Die offizielle Begründung des Vereins: „Dormagens ärztliche Abteilung erteilte dem Großteil der Mannschaft Spielverbot aufgrund einer akut aufgetretenen Virusinfektion.“ Der TVG, der sich bereits auf der Fahrt ins Rheinland befand, formuliert es weniger verschlüsselt: „Der TSV Bayer Dormagen hat den TV Grosswallstadt heute darüber informiert, dass mehrere Spieler mittels Antigen-Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Dazu hat der Gastgeber noch mehrere Verletzungsausfälle zu beklagen, so dass der Verein nicht mehr die Hälfte der erforderlichen vertraglich gebundenen Spieler zur Verfügung hat.“ Die Partie wird an einem noch zu findenden Termin nachgeholt.