3. Liga
Panther auf Höhenflug, Opladener im Sorgenmodus
Team von Trainer Marcel Mutz kann das Jahr als Dritter beenden. TuS 82 kämpft gegen personelle Probleme, Aldekerk um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Longerich und Krefeld sind klare Favoriten.

Wir sind da! An den Panthern mit seinen Torhütern Maximilian Conzen und Robin Eigenbrod (Foto) führt derzeit kaum ein Weg vorbei. (Foto: Thomas Schmidt)

Die Chance ist da und sie haben natürlich vor, die Gelegenheit zu nutzen, sich selbst im Jahres-Endspurt als Nummer drei hinter den Top-Teams festzuzurren. Die Bergischen Panther haben auch allen Grund dazu, den beiden restlichen Aufgaben für 2022 sehr zuversichtlich entgegenzusehen. Nach dem schwierigen Start mit 0:4 Punkten sammelten sie aus elf weiteren Partien ganz starke 17:5 Zähler – und Punktverluste gab es dann nur noch beim 35:36 gegen die Ahlener SG, beim 30:34 gegen den TV Emsdetten und beim 33:33 in Krefeld – also gegen den Vierten, gegen den Ersten und den Zweiten. Der Umkehrschluss: Gegen alle anderen Konkurrenten fuhr das Team von Trainer Marcel Mutz jeweils Siege ein – wie zuletzt etwa mit dem 33:32 beim Longericher SC und mit dem 25:20 beim TuS 82 Opladen. Eine Garantie auf weitere Erfolge lässt sich daraus zwar kaum ableiten und Mutz wird seine Mannschaft sicher zu hundert Prozent Einsatz und Leidenschaft auffordern, aber als krasser Außenseiter gelten die Panther weder für die Partie am Samstag gegen LIT 1912 II (Zehnter/9:19 Punkte) noch anschließend am 17. Dezember bei den SG Schalksmühle/Halver Dragons (Neunter/11:17).

Auf den Rängen fünf, sechs und sieben folgen – bereits mit einem gewissen Abstand zu den Panthern – der Longericher SC (16:12), der TuS 82 Opladen und der TV Aldekerk (jeweils 15:13). Dabei ist die Welt der Longericher drei Wochen nach dem 32:33-Drama gegen die Panther wieder in Ordnung, wie die Mannschaft von Trainer Chris Stark in zwei intensiv geführten Auswärtsspielen belegte – 32:30 bei LIT 1912 II, 28:28 in Schalksmühle. Dass die Kölner nun im letzten Heimspiel für 2022 gegen den Vorletzten ASV Hamm-Westfalen II (7:21) zwei weitere Punkte auf ihr Konto überweisen wollen, versteht sich von selbst. Ähnliche Positives würde sich auch der TuS 82 Opladen wünschen, der aber beim Drittletzten Team Handball Lippe II (8:20) vor einer durchaus gefährlichen Aufgabe steht – was nicht nur, aber in erster Linie mit dem hohen Kranken- und Verletztenstand zu tun hat. Wenn neben ohnehin fehlenden Stammkräften wie Oliver Dasburg, Julius Schroeder, Johannes Sonnenberg oder Fynn Johannmeyer im ebenfalls verletzten Rückraumspieler Maurice Meurer auch noch der bisher erfolgreichste Feld-Torschütze ausfällt (bereits vorher bei 71 Treffern geführt), dann muss der Rückraum fast zwangsläufig eine einzige Baustelle sein. Daran wird sich in den beiden letzten Spielen vor Weihnachten auch nichts ändern und für Trainer Fabrice Voigt stand bereits nach dem 20:25 gegen die Panther fest, dass es nun vorübergehend nicht auf die Schönheit des Spiels ankommt: „Wir müssen uns irgendwie in die Pause retten.“ Dass am Samstag beim Team Handball Lippe (Zwölfter/8:20) und am 17. Dezember gegen LIT 1912 II (Zehnter/9:19) zwei Spiele gegen Teams aus dem Keller warten, macht es für die Opladener nur bedingt einfacher.

Auf dem besten Weg, wie am Anfang der Saison wieder ein echtes Genießerzentrum zu werden, scheint der Aufsteiger TV Aldekerk zu sein. Die mit 12:2 Punkten gestartete und anschließend in den Duellen gegen Klubs von oben trotz guter Leistungen meist leer ausgegangenen Aldekerker begannen die Rückrunde jetzt mit einem 30:25 bei LIT 1912 – einem Widersacher, der ebenfalls um den Klassenerhalt kämpft. Vor einem vergleichbaren „Vier-Punkte-Spiel“ steht der TVA auch jetzt gegen die SG Schalksmühle/Halver Dragons, von denen er am zweiten Spieltag mit einem 31:29 beide Zähler entführte. Weil die Gastgeber als Siebter und der Neunte Schalksmühle tabellarisch fast Nachbarn sind, ist das direkte Duell tatsächlich wegweisend: Gewinnt der TVA erneut, liegt er mit dann 17:13 Punkten bereits sechs Punkte vor den Dragons (derzeit 11:17). Gentges geht allerdings nicht davon aus, dass ein Sieg selbstverständlich ist: „Schalksmühle hat sich gefangen und richtig gute Ergebnisse erzielt, gerade letzte Woche gegen Longerich. Da haben sie mit einer ganz offensiven 3:3-Abwehr gedeckt. Die haben wir uns natürlich genau angesehen, aber wer weiß, was die gegen uns präsentieren. Da werden wir uns mal überraschen lassen.“ Insgesamt freuen sie sich in Aldekerk trotzdem auf die Herausforderung. „Wir sind zum Glück richtig positiv und richtig stark in die Rückrunde gestartet. An diese Leistung wollen wir anknüpfen“, sagt Gentges, „wir werden in den beiden letzten Spielen vor der Weihnachtspause alles, was wir noch an Reservekräften haben, in die Waagschale werfen, und Schalksmühle alles entgegenwerfen, was wir an diesem Tag können. Aber wir spielen zu Hause und Heimspiele gewinnt man dann doch sehr, sehr gerne. Wir gehen gar nicht als Favorit in dieses Spiel, das wieder ein Spiel auf Augenhöhe ist. Am Ende entscheidet, wer am konstantesten spielt und wer sich am meisten konzentriert und – vor allem – wer weniger Fehler macht.“

Vergleichsweise wenige Fehler machte in den vergangenen Wochen definitiv die HSG Krefeld Niederrhein, der zuletzt mit dem 29:24 beim Vierten Ahlen die Revanche fürs 28:25 am Anfang der Saison gelang – was bis jetzt die einzige Niederlage überhaupt ist. Seit fast drei Monaten fliegen die Eagles nun praktisch im Parallelflug mit dem ebenfalls bei 25:3 Punkten angekommenen TV Emsdetten (derzeit Erster über das bessere Torverhältnis) an der Spitze den anderen davon – und entsprechend dürften die beiden Tickets für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga fast vergeben sein. Dass die beiden Spitzenreiter irgendwann noch einmal Punkte abgeben? Nicht unmöglich. Dass sie aber beide einen totalen Einbruch erleben? Nahezu ausgeschlossen. Am Samstag gegen den Elften TV Gladbeck (9:19) und am 17. Dezember beim Schlusslicht TSV GWD Minden II (5:23) werden die Krefelder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erst mal nichts anbrennen lassen.