2. Bundesliga
TuSEM beherrscht Hagen und gleicht sein Konto aus
Essener machen durch einen 6:0-Lauf in der zweiten Halbzeit endgültig den Weg zum 33:27-Erfolg frei.

Ich wehr dann mal ab: Die Essener konnten sich auch gegen Hagen wieder auf ihren Keeper Lukas Diedrich verlassen, der diesmal elf Paraden zeigte und eine Quote von 31,43 Prozent an gehaltenen Würfen erreichte. (Foto: Herbert Mölleken)

TuSEM Essen – VfL Eintracht Hagen 33:27 (15:11). Dieser schwierige Start mit einem Sieg und sechs Niederlagen hintereinander, die zu 2:12 Punkten und einer gefährlichen Nähe zu den Abstiegsplätzen geführt hatten, ist für die Essener offensichtlich Schnee von gestern. Außerdem hat das Team von Trainer Michael Hegemann gelernt, mit einem Rückschlag umzugehen – weil es nach dem nicht wirklich zwingend notwendigen 26:27 zuletzt beim Zweiten Eulen Ludwigshafen direkt die aus seiner Sicht passende Antwort gab und zu einem in der Summe völlig verdienten Erfolg über gefährdete Hagener kam. Ganz nebenbei stellte TuSEM mit 33 eigenen Treffern auch einen persönlichen Torrekord für die Saison 2022/2023 auf. Wichtiger aber für Essen, das sich auf Platz zehn verbesserte: Das Konto ist mit 14:14 Zählern wieder ausgeglichen .Hegemann nahm den Erfolg ebenfalls erleichtert zur Kenntnis, sah aber gleichzeitig Luft nach oben: „Mit 33 erzielten Toren im Angriff können wir sehr gut leben und wir sind natürlich froh über diese hohe Torausbeute. Alles in allem muss man aber trotzdem sagen, dass es ein bisschen ein Spiel mit einigen Wellen war. Wir hatten durchaus einige Hohen, aber zwischendrin auch immer wieder Tiefen, wo wir nicht so konsequent abgeschlossen haben oder zum Teil nicht so souverän gespielt, wie ich mir das gewünscht hätte. Alles in allem sind wir natürlich trotzdem sehr froh, dass wir uns mit zwei Punkten belohnt haben.“

Essen legte durch Felix Eißing früh das 1:0 (1.) vor und geriet über die gesamten 60 Minuten kein einziges Mal in Rückstand. Hagen, das inzwischen längst mitten im Kampf gegen den Abstieg steckt (Platz 17/8:20 Punkte), konnte nur beim 2:2 (3.) einmal ausgleichen und nach dem 2:6 (10.) durch drei Treffer hintereinander auf 5:6 (12.) verkürzen. Nach dem 11:9 (26.) lagen die Hausherren bis zur Pause mit dem 13:9 (28.) mit dem 15:11 (30.) ebenfalls vier Treffer vorne, die sie zunächst hielten – 17:13 (36.), 19:15 (39.). Für die Entscheidung sorgte Hegemanns Mannschaft, indem sie aus jenem Polster innerhalb von ziemlich genau fünf Minuten mit einem 6:0-Lauf wie ein Sturm durch die Halle und über Hagen hinwegfegte – 25:15 (44.). Den Rest des Abends behielt TuSEM ungefährdet unter Kontrolle, weil der VfL zu diesem Zeitpunkt endgültig geschlagen war und bloß etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.

„Insgesamt war es eine gute Reaktion auf die Niederlage bei den Eulen“, stellte Essens Coach fest, „gleichwohl muss man sagen, dass wir im nächsten Spiel am Mittwoch wieder deutlich mehr Konstanz benötigen. Wir werden versuchen, zu regenerieren, uns gut auf Dresden vorzubereiten und da versuchen, die nächsten beiden Punkte zu holen.“ Die Aufgabe am kommenden Mittwoch beim HC Elbflorenz Dresden wird den Essenern definitiv einiges abverlangen – wegen des damit verbundenen Aufwandes bei der Anreise und noch mehr, weil Dresden auf Rang 14 (12:18 Punkte) im Kampf gegen den Abstieg keinerlei Geschenke verteilen wird. Was ein zusätzlicher Anreiz für TuSEM ist: Gelingt in der Hauptstadt Sachsens tatsächlich ein weiterer Sieg, steht das eigene Konto zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag (26:15 gegen HC Empor Rostock) wieder im Plus. Das wäre dann eine perfekte Basis für den Jahres-Abschluss am 17. Dezember gegen den TSV Bayer Dormagen (13./10:14 Punkte) und am 26. Dezember beim TV Hüttenberg (Zwölfter/13:15).

TuSEM Essen: Fuchs, Diedrich – Ellwanger (4), Rozman (5), Wolfram, Dangers (2), Homscheid, Eißing (2), Szczesny (5), Müller (3), Seidel, Morante Maldonado (3), Klingler (3/3), Mast (3), Werschkull (1), Schoss (2).