11. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Hüttenberg – TSV Bayer Dormagen 30:28 (12:14). Beide Seiten hatten vor der Begegnung ein enges Spiel erwartet – was ja auch aufgrund der Nähe in der Tabelle der 2. Bundesliga kaum überraschend war. Bei den Dormagenern werden sie sich im Nachgang vermutlich doppelt ärgern, dass sie damit auf der einen Seite Recht behielten und trotz der nach wie vor dünnen Personaldecke über weite Strecken auf Augenhöhe agierten, am Ende aber wieder einmal knapp den Kürzeren zogen. Während die Hüttenberger ihre Bilanz auf ein ausgeglichenes Punktekonto aufstockten (15:15) und auf Platz zehn kletterten, hängt der TSV bei jetzt 10:16 Zählern mit Rang 13 weiter klar in der unteren Tabellenhälfte fest. Der Vorsprung zum VfL Eintracht Hagen auf dem ersten Abstiegsplatz (16./8:20) ist keineswegs komfortabel und am kommenden Mittwoch wartet gegen den VfL Lübeck-Schwartau (15./9:19) die nächste Aufgabe aus der Kategorie „Vier-Punkte-Spiel“. Besonders heikel: Mit Lübeck kommt David Röhrig ins Bayer-Sportcenter, der lange für die Dormagener als Trainer aktiv war und das Zweitliga-Team in der vergangenen Saison als Interims-Coach gemeinsam mit Peer Pütz zum Klassenerhalt führte.
Schon in der ausgeglichenen Anfangsphase schenkten sich beide Mannschaften nichts und sie taten sich im Angriff überwiegend schwer. Bis zum 9:9 (23.) lag kein Team mehr als einen Treffer vorne, erst Jan Reimer (23./Siebenmeter) und Aron Seesing (25.) besorgten das 11:9 und die erste Zwei-Tore-Führung für den TSV. Ohne viel Aufregung verteidigten die Gäste diesen Vorsprung bis zur Pausen-Sirene, wobei der Höhepunkt der ersten Hälfte vermutlich das Kempa-Anspiel von Ian Hüter auf Jakub Sterba war – das der Dormagener Rechtsaußen zum 13:11 verwertete (29.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Sören Steinhaus auf 15:12 (31.) – was natürlich lange keine Entscheidung war. In Überzahl (34./Zeitstrafe gegen Sterba) verkürzten die Hausherren das 13:16 auf 15:16 (36.). Insgesamt wirkte Hüttenberg jetzt auch wacher und versuchte, aus der eigenen starken Abwehr mit viel Tempo zu spielen. So brachte nach einem Fehlwurf von Steinhaus ein schneller Gegenzug das 17:17 (39.) und die erste Hüttenberger Führung nach der Pause erzielte dann sogar Keeper Leonard Grazioli ins leere Dormagener Tor – 19:18 (41.).
Die Gäste fanden jetzt vorne zu selten gute Lösungen gegen die kompakte Defensive der Hausherren. So war das 19:19 durch Reimer (42./Siebenmeter) der letzte Ausgleich und kurz darauf hieß es 19:22 (47.) und 20:24 (52.). Dormagen erhöhte nun notgedrungen das Risiko – was zunächst wenig Erfolg brachte. Nach dem 24:28 und der gleichzeitigen Zeitstrafe gegen Lucas Rehfus (56.) waren die Bayer-Aussichten auf etwas Zählbares auf ein Minimum gesunken. Allerdings: Im direkten Gegenzug kassierte auch Hüttenberg noch eine Zwei-Minuten-Strafe und Seesing sowie Keeper Christian Ole Simonsen (ins leere Tor) verkürzten auf 26:28 (57.). Kurz darauf fing Jaka Zurga einen Ball ab und stellte per Tempogegenstoß den 28:29-Anschluss her (59.). Die Hüttenberger behielten jedoch die Nerven und spielten ihren nächsten Angriff extrem lange aus (inklusive letzter Auszeit). Als schon das Zeitspiel drohte, leistete Sterba sich 28 Sekunden vor dem Ende ein Foul und kassierte die nächste Zeitstrafe – sodass der TV wieder neu aufbauen konnte. Und diesen finalen Angriff beendete Hüttenberg mit dem entscheidenden Treffer zum 30:28.
TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Simonsen (1) – Reuland (4), Senden (3), Zurga (2), Rehfus (1), I. Hüter, Reimer (7/7), Grgic (3), P. Hüter, Sterba (3), J.-C. Schmidt, Seesing (3), Steinhaus (1).