Regionalliga Nordrhein
Verlierer als Sieger: BHC-Trainer Mirko Bernau lobt Schiedsrichter
Der Coach des Bergischen HC II fand die Unparteiischen herausragend gut - trotz der 30:31-Niederlage des Aufsteigers beim OSC Rheinhausen.

Tipptopp! BHC-Trainer Mirko Bernau brach nach dem 30:31 beim OSC Rheinhausen eine Lanze für die Schiedsrichter – was den Solingern zwar keine Zähler für die Tabelle einbrachte, wohl aber nicht wenige  Sympathiepunkte. (Foto: Thomas Schmidt)

OSC Rheinhausen – Bergischer HC II 31:30 (14:13). Es war eine bemerkenswert abwechslungsreiche Partie mit Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Und es war eine Partie, nach der BHC-Trainer Mirko Bernau mit einer bemerkenswerten Stellungnahme seine Sicht der Dinge äußerte – neben der Zufriedenheit darüber, dass seine in den vergangenen Wochen von vielen Rückschlägen geplagte Mannschaft eine klare Steigerung hingelegt hatte. „Insgesamt fand ich, das sollte man auch mal nennen, trotz der Niederlage und eines Zeitstrafen-Verhältnisses von 1:4, dass die Schiedsrichter eine sehr gute Leistung gebracht haben“, fand Bernau, „sie waren extrem kommunikativ, man konnte sich mit ihnen unterhalten. Ich fand sie unfassbar souverän. Wir Trainer schimpfen ja immer über die Schiedsrichter, Diese beiden fand ich richtig, richtig gut – auch im gesamten Auftreten. Das war echt stark.“ Fazit: So geht es also auch, wenn Beteiligte nach einem verlorenen Spiel die zuvor durchlebten 60 Minuten einschätzen. Bernaus Haltung ändert allerdings wenig daran, dass die Solinger von den Ergebnissen her unverändert durch ein tiefes Tal gehen: Nach dem 21. Oktober, als das Konto bei 7:5 Zählern stand, gab es im siebten Spiel in Folge keinen Sieg (nur ein Unentschieden) und mit jetzt 8:18 Punkten muss der Aufsteiger auf Rang elf den Blick noch ein bisschen mehr in den Rückspiegel richten. Hinter ihm stehen nur der HC Weiden (7:15/zwei Spiele weniger), der MTV Rheinwacht Dinslaken (3:21/ein Spiel weniger) und der Neusser HV (2:18/drei Spiele weniger).

Vor der Pause konnte sich zunächst keiner der Kontrahenten absetzen – 6:6 (14.). Mit dem 12:9 (20.) schien der OSC die Kontrolle zu übernehmen, aber die Gäste kamen übers 11:12 (23.) zurück und sie waren mit dem 13:14 (28.) am Ende der ersten Halbzeit ebenfalls dran – ehe sie sogar eine Wende herbeiführen konnten. Übers 15:15 (33.) legten sie durch einen 4:1-Lauf das 19:16 (37.) vor und die Waage schien sich tatsächlich vollständig in Richtung der Solinger zu neigen, die mit dem 22:18 (42.) auf vier Treffer Differenz erhöhten und bis zum 24:21 (45.) auf dem aus ihrer Sicht richtigen Weg zu sein schienen. Weil jedoch der in den vergangenen Wochen sehr erfolgreiche OSC nicht daran dachte, hier schon aufzugeben, entwickelte sich eine spannende Schlussphase, die Rheinhausen mit einem 7:2-Lauf zum 28:26 (52.) einleitete.

Ab jetzt rannte der BHC mit Leidenschaft hinterher – 27:28 (53.), 28:29 (55.), 29:30 (58.). Das 31:29 (58.) der Hausherren durch Patrik Ranftler verkürzte Ivo Santos dann noch zum 30:31, doch der Treffer fiel erst drei Sekunden vor der Schluss-Sirene und damit zu spät. Bernau nahm erneut das Positive mit: „Wenn man die letzten Spiele nimmt, wo wir ohne Linkshänder auskommen mussten auf der Position Rückraum rechts, dann war das heute mal über 60 Minuten lang wirklich eine absolute Top-Leistung. Das Einzige, was nicht stimmt, ist das Ergebnis. Wir haben insgesamt mannschaftlich unheimlich gut dagegengehalten. Spielerisch sind wir vorne drei Schritte nach vorne gegangen und am Ende ist es einfach unglücklich.“ Bis zur Fortsetzung der Meisterschaft bleiben dem am kommenden Wochenende spielfreien Aufsteiger gut vier Wochen Zeit, denn weiter geht es nach der Pause über Weihnachten/Silvester mit dem Rückrunden-Auftakt erst am 13. Januar 2023 gegen TuSEM Essen II (Siebter/10:14 Punkte).

OSC Rheinhausen: Seemann (1), Borchert – Adrian (2), Milde (5), Bekston, Y. Kamp, Kaiser (1), Büttner (3), Ranftler (3/2), F. Molsner (1), M. Molsner (4), Käsler (11).

Bergischer HC II: Elsässer, Vojinovic – Exner (10), Gießelmann, Santos (3), Breenkötter, Esser, Franco (1), Keull (3), Büscher (4), Werschkull (3), Artmann (5/3), Schäfer, Berger (1).