16. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der eine oder andere in der 3. Liga schleppt sich dem Etappenziel entgegen, das in diesem Fall eine relativ kurze Winterpause ist. Dringend scheinen sie ja die meisten zu gebrauchen – und ganz besonders sehnt der TuS 82 Opladen die Unterbrechung herbei, der seit ein paar Wochen in der personellen Krise steckt und keins der vergangenen vier Spiele mehr für sich entscheiden konnte. Deshalb ist vom guten Start mit 8:2 Zählern und späteren 12:6 Punkten inzwischen nicht mehr viel übrig: Platz sieben und ein ausgeglichenes Konto von 15:15 Punkten entsprechen sicher nicht dem, was sich Trainer Fabrice Voigt vor dem Heimspiel gegen den gefährdeten Zwölften LIT 1912 II (9:21) insgeheim erhofft/ausgerechnet hat. Zuletzt war der Coach selbst erkrankt und deshalb nur Zuschauer aus der Distanz – aber die 29:30-Niederlage beim Team Handball Lippe II ging ihm trotzdem nahe. „Leider haben wir jetzt auch noch die Erkältungswelle bei uns in der Mannschaft“, sagt Voigt, der wieder an Bord ist, „es kommt wirklich alles zusammen, wir haben ja ohnehin nicht so viele Leute. Wir müssen einfach hoffen, dass die Jungs bis Samstag fit werden. Wir werden einen sehr schweren Gegner haben, denn LIT ist eine sehr gute Mannschaft. Es ist überraschend, dass sie so wenige Punkte geholt haben. Ich fand, sie waren mit einer unserer stärksten Gegner in der Hinrunde. Da müssen wir sehen, was wir noch hinbekommen als Vorbereitung. Wir wollen sehen, dass wir dieses Spiel und diese Jahr trotzdem erfolgreich abschließen, auch wenn die Voraussetzungen natürlich wieder alles andere als gut sind. Wir bleiben Kämpfer und versuchen, die Punkte zu holen.“ Angesichts der zahlreichen Schwierigkeiten macht Voigt seinem Team sowieso ein dickes Kompliment: „Für das, was die Jungs seit Wochen leisten, haben sie meinen größten Respekt verdient. Da bin ich sehr stolz darauf, dass wir als Mannschaft so zusammenhalten. „
Ebenfalls bei 15:15 Punkten, aber in einer gefühlt besseren allgemeinen Lage befindet sich der Aufsteiger TV Aldekerk, den die letzte Aufgabe des Jahres 2022 zum ASV Hamm-Westfalen II führt (Vorletzter/7:23). Weil der Mannschaft um den spielenden Trainer Tim Gentges von Anfang an klar war, dass sie nur und ganz alleine um den Klassenerhalt spielt, ließ sie sich erstens vom Start mit 12:2 Punkten nicht zu neuen Erwartungen verleiten – und sie stürzte anschließend trotz einer Serie von sechs Spielen ohne Sieg nicht in ein zu tiefes Loch. Nach dem 30:25 am Anfang der Rückrunde bei LIT 1912 II und dem 26:28 zuletzt gegen die SG Schalksmühle/Halver redet Gentges vor der Aufgabe in Hamm nicht um den heißen Brei herum: „Das ist für beide Mannschaften mehr als nur ein Vier-Punkte-Spiel. Das sind genau die Duelle, die über Abstieg und Nicht-Abstieg entscheiden werden. Wir wollen, wir werden und wir müssen eine Reaktion auf die Niederlage zu Hause gegen Schalksmühle zeigen.“ Dass die Angelegenheit schwierig wird, ist ihm dabei klar. „Die Jungs haben gut trainiert und sie sind jetzt schon so heiß, dieses richtig geile Jahr positiv und erfolgreich zu Ende zu bringen“, betont Gentges, „Hamm ist aber eine unfassbar gute Mannschaft. Das wird wieder ein Kampf und es wird wieder darauf ankommen, wer weniger Fehler macht. Wir werden wirklich noch mal alle unsere Reserven auspacken, die wir irgendwie im Tank haben.“
Ein Epizentrum des Erfolgs befand sich in den vergangenen Wochen dort, wo die mit zwei Niederlagen in die Saison gestarteten Bergischen Panther zu Hause sind. Mit inzwischen 21:9 Punkten ist die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz die Nummer eins des Feldes hinter dem TV Emsdetten (27:3) und der HSG Krefeld Niederrhein (25:5). Zuletzt reichte den Panthern beim 29:27 über LIT 1912 II auch eine weniger überzeugende Leistung zum Erfolg – und ihre insgesamt starken Ergebnisse aus den vergangenen Monaten bieten die Garantie, dass ihnen der dritte Rang über den Jahreswechsel selbst im Falle einer Niederlage bei der SG Schalksmühle/Halver Dragons (Neunter/13:17 Punkte) erhalten bleibt: Der Vierte Longericher SC (18:12) liegt drei Zähler und kann Mutz‘ Mannschaft deshalb sicher nicht überholen. Und natürlich haben die Panther ohnehin nicht vor, deshalb die Zähler mehr oder weniger freiwillig in Schalksmühle abzugeben.
Jene Longericher, zuletzt wieder drei Mal hintereinander ungeschlagen (5:1 Punkte), eröffnen die Runde am Ende des Jahres bereits am Freitagabend – und die Mannschaft von Trainer Chris Stark hat alle Chancen, den aktuellen Rang vier zu behalten. Einziges Voraussetzung: Der LSC darf dazu beim Fünften Ahlener SG (17:13) nicht verlieren. Obwohl es diesmal komplizierter als beim letztlich ungefährdeten 39:31 am dritten Spieltag werden dürfte, liegt ein erneut Erfolg der Kölner nicht im Bereich des Unmöglichen. Dasselbe gilt für die HSG Krefeld Niederrhein, die zusammen mit den Emsdettenern längst so gut wie sicher auf die beiden zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde für die 2. Bundesliga berechtigenden Plätze gebucht ist – woran die erstaunliche 30:34-Heimpleite zuletzt gegen den Zehnten VfL Gladbeck wenig ändert. Die bevorstehende Aufgabe beim Letzten TSV GWD Minden II (5:25 Punkte) müssen die Eagles lösen. Alles andere wäre für ein Team mit den Ansprüchen und der Ausstattung der Krefelder peinlich.