Oberliga Niederrhein
Unitas siegt weiter, braucht aber einen neuen Trainer
Erfolgscoach Lasch wird sein Amt nach der Hinrunde aus beruflichen Gründen abgeben. Der Spitzenreiter steht nach dem Sieg über Geistenbeck bei 24:0 Punkten und freut sich auf das Titelrennen gegen Borussia Mönchengladbach im Jahr 2023.

Der letzte Schluck: Einmal noch wird der bisherige Trainer Ronny Lasch (Mitte) die Haaner auf ein Spiel vorbereiten. (Foto: Michael Jäger)

Eins steht jetzt schon fest: Das Jahr 2023 wird spannend für Unitas Haan, die auch die letzte Aufgabe im alten Jahr löste und nach dem 32:24 über den TV Geistenbeck mit 24:0 Punkten weiter der Favorit auf die Meisterschaft bleibt. Das Unternehmen Aufstieg wird der Spitzenreiter nach der Hinrunde allerdings ohne seinen Trainer Ronny Lasch angehen müssen. Der Coach, der bereits angekündigt hatte, nach der Saison aufzuhören, zieht diesen Schritt nun vor: „Beruflich werde ich das alles nicht hinbekommen. Da muss man einfach so ehrlich sein. Mein neuer Job, den ich ab dem 1.2. in Köln anfange, lässt das einfach nicht mehr zu.“ Das bedeutet, dass die Partie der Haaner am 15. Januar beim TV Lobberich die letzte unter Coach Lasch sein wird, der seinem Verein allerdings erhalten bleiben soll – und natürlich hofft, dass seine Mannschaft den Erfolgskurs auch ohne ihn weiterfahren wird. Einen Nachfolger will die Unitas noch in diesem Jahr vorstellen. Beim letzten Heim-Auftritt des „alten“ Trainers präsentierte sich die Unitas gegen Geistenbeck erneut stark und sie lag schon kurz nach der Pause beim 22:12 (34.) erstmals mit zehn Toren vorne. „Ein souveränes Spiel von meinen Jungs, wir haben wie ein verdienter Tabellenführer gespielt. Von meiner Seite aus gibt es einfach nur einen großen Respekt für die Jungs für diese Hinrunde. Die Jungs haben eine Entwicklung genommen, die überragend ist, und stehen für den Moment verdient da oben“, fand Lasch. Dass der Tabellenführer eine Nummer zu groß für die Gäste war, erkannte Geistenbecks Coach Thomas Laßeur an: „Wir wussten, dass wir ans Optimum rankommen müssen, um etwas in Haan bestellen zu können. Aufgrund unserer personellen Situation und des unglücklichen Trainingsverlaufs mit vielen Kranken war es uns heute nicht möglich. Positiv war die Phase, als wir nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit schon mit minus zehn zurückhingen, dass wir da nicht eingebrochen sind.“

Der einzige echte Konkurrent der Haaner wird auch im neuen Jahr Borussia Mönchengladbach (22:2 Zähler) bleiben, die beim punktlosen Schlusslicht TV Angermund zum Jahresabschluss keine Probleme hatte und mit 36:23 gewann. Mönchengladbach lag zwar mit 0:3 zurück (4.), fand aber schnell die richtigen Lösungen – 9:3 (18.). Auch hier war der Vorsprung kurz nach der Pause erstmals zweistellig (23:13/41.) und die Frage nach dem Sieger natürlich längst beantwortet. „In der ersten Halbzeit war ich nicht ganz zufrieden mit unserer Chancenverwertung. In der zweiten Halbzeit war es ein bisschen besser, trotzdem war ich mit dem Endergebnis nicht ganz zufrieden. Wir haben ein paar Tore zu viel bekommen und zu wenig geschossen. Nichtsdestotrotz sind wir heute als Sieger von der Platte gegangen und alle Mann sind heilgeblieben“, meinte Borussia-Coach Ronny Rogawska, hinter dessen Team schon eine Lücke zu den „Verfolgern“ klafft. Sowohl die Adler Königshof, als auch Mettmann-Sport und der TV Lobberich konnten ihre Partien gewinnen und liegen mit jeweils 17:7 Punkten auf den Plätzen drei, vier und fünf – und kommen damit schon nicht mehr ernsthaft für den Aufstiegskampf in Frage.

Etwas Frust gab es bei den Aufsteigern TSV Kaldenkirchen und HSV Überruhr. Die Kaldenkirchener zeigten in Mettmann bei der 28:29-Niederlage eigentlich eine anständige Leistung, insbesondere angesichts ihrer personellen Probleme. Bis zum 24:24 (49.) kamen die Gäste auch für mindestens einen Punkt in Frage, doch in den nächsten Minuten leistete sich die Mannschaft von Trainer Volker Hesse zu viele Fehler und geriet mit 25:28 (57.) entscheidend in Rückstand. „Wir fahren mit einem Minikader und lediglich zwei nicht angeschlagenen Rückraumspielern nach Mettmann und haben eigentlich keine Chance auf Zählbares. Die Mannschaft fightet aber kurios und erkämpft sich die Chance, doch Punkte mit ins Grenzland zu nehmen. Auf der einen Seite bin ich stolz auf eine solche Leistung meines Teams, auf der anderen Seite hätten wir uns mit mindestens einem Punkt belohnen müssen“, fand Hesse, dessen Mannschaft mit 11:13 Punkten als Achter trotzdem weit weg von den Abstiegsplätzen steht. Auch Überruhr bewegt sich mit 9:15 Zählern als Zehnter noch im Ziel-Korridor, zeigte bei Handball Oppum allerdings eine schwache Vorstellung und verlor knapp mit 23:24. Und hier war die Angelegenheit ebenfalls bis in die Schlussphase offen – 18:18 (51.). Vier Treffer der Krefelder stellten dann mit dem 22:18 (54.) die Weichen für den Sieg der Hausherren und Überruhr fand keine passende Antwort mehr. „Wir finden leider gegen die offensive Abwehr trotz Vorbereitung auf den Gegner zu wenig Lösungen. Und wenn wir mal zum Abschluss kommen, vergeben wir. So kann man leider kein Oberliga-Spiel gewinnen“, meinte HSV-Coach Tim Reinhardt.

 

Unitas Haan – TV Geistenbeck 32:24 (16:10).

Unitas Haan: Seher, Goeken – Korbmacher (4), Rahlmeyer, Hain (1), Riemann, Moser (2), Billen (8/3), Mohrmann, D’Avoine (3), Völker (1), Jesussek (1), Austrup (11), Schusdzarra (1).

TV Geistenbeck: Nordmann, Lausberg –  Geraedts (6/5), Markovic, A. Meißner, Hermanns (6), Schimanski (4), Krücken (2), Lüttke, Meyer, Leistner (5), Schumacher (1).

 

TV Angermund – Borussia Mönchengladbach 23:36 (9:14).

TV Angermund: Grbesa, Zimmermann – Erfurth, Jakubisiak (4), Faßbender (7), Braun (2), Hustede (1), Lohmann (1), Held (3/1), Todt, B. Kröll, Kleinrahm (2), Wagner (3).

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Aust-Heide (6), Prinz (1), Panitz (4/2), Weis (2), Weisz (6/3), Berner (5), Nix (5), Lipok (5), Kubik (1), Jennes (1).

 

TuS Lintorf – Adler Königshof 28:30 (13:16).

TuS Lintorf: Hallfeldt, Sobotta – Pfeiffer (2), Rippelmeier (3), Lenzen (2), Strunk, Lesch (4/2), Müskens (5), Langen, Hackbeil, Thole (6), Greday (2), Rose (4), Kropp.

Adler Königshof: Breuer, Lindenau – Meurer (4), Schumacher, Eiker (3), Legermann (1), Kuhlen, Bartmann (4), Vogel (1), van Thriel, Huth (4), Zavada (13/6).

 

Mettmann-Sport – TSV Kaldenkirchen 29:28 (15:14).

Mettmann-Sport: Romagno, Jakubiak – Döhler, Thanscheidt, Rath (1), Maesch (5), Schirweit (4), Wittenberg, D’Avoine, Falkenberg (1), Königs (9), Hebel, Everts, Schirner (9/4).

TSV Kaldenkirchen: Deckers, Thommessen – S. Coenen (5), Heyer, M. Coenen (9/3), Rongen, Schuermanns (2), Kamps (2/1), Toetsches, Brüster, N. Coenen (4), Dauben (1), Niehoff (3), Rosati (2).

 

Handball Oppum – HSV Überruhr 24:23 (11:11).

Handball Oppum: Deilen, Beurskens – Krantzen (6/2), Zimmer (5), Küsters (1), Held, Wolfhagen (3/1), Nimmesgern, Weidemüller (1), Fischer (2), Ditz (2), Eickmanns (4).

HSV Überruhr: Christian Ridder, Kuklok – Thomas, Reimann (2), Eller, Lepper (1), Batz (2), Lorenz, Liedtke (1), Mund, Carsten Ridder (5), van der Heuvel (6), Koenemann (6).

 

TSV Aufderhöhe – TV Lobberich 28:30 (16:17).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – LTV Wuppertal 22:27 (14:13).