Regionalliga Nordrhein
Torflut im Oberbergischen, noch mehr Frust in Neuss
HC Gelpe/Strombach und OSC erzielen beim 37:37 zusammen 74 Treffer. NHV verliert beim 23:25 gegen Langenfeld zum zehnten Mal hintereinander.

Maximaler Einsatz: Tim Hartmann erzielte auch acht Treffer und der HC Gelpe/Strombach sogar 37. Zum Sieg gegen Rheinhausen reichte es trotzdem nicht. (Foto: Thomas Schmidt)

HC Gelpe/Strombach – OSC Rheinhausen 37:37 (19:16). Am Ende dieses verrückten Handballabends durfte sich jeder glücklich schätzen, der in der Halle war und dieses Spektakel hautnah erlebt hat: 74 Tore erzielten beide Teams zusammen in 60 Minuten, um sich letztlich nach einer turbulenten Schlussphase die Punkte zu teilen. Für den OSC Rheinhausen (19:9 Punkte) bedeutet dieses Unentschieden zwar das Ende einer sechs Spiele andauernden Siegesserie, aber der OSC bleibt zunächst Dritter vor der HG Remscheid (18:8 Punkte), die ein Spiel mehr absolviert hat, und vor Gelpe/Strombach (18:10), das zum dritten Mal in Folge ungeschlagen blieb und weiter auf Rang fünf steht. „Es ist ein gerechtes Ergebnis, das dem Spielverlauf entspricht“ fand HC-Trainer Markus Murfuni, „im Angriff haben beide Teams ein sehr hohes Niveau gezeigt und kaum technische Fehler gemacht. Offensiv wurden immer gute Lösungen gefunden, ganz im Gegenteil zur Abwehr. Das Spiel schwankt dann immer wieder hin und her – und wir hätten auch verlieren können. Nächste Woche steht die Stabilisation der Abwehr im Vordergrund.“

Beide Teams kamen gut in die Partie und es gab eine ausgeglichene Anfangsphase – in der Tore wie vom Fließband fielen. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit setzten sich die Gastgeber erstmals etwas ab, als Tim Hilger zum 18:14 (28.) erfolgreich war. Nach der Pause konnte der OSC stetig verkürzen und Oliver Milde erzielte den 23:23-Ausgleich (40.), ehe Fabian Büttner die Gäste mit einem seiner insgesamt zwölf Treffer beim 26:25 (42.) erstmals in Führung brachte. Es bahnte sich eine umkämpfte Endphase an: Beim Stande von 36:36 (57.) war komplett offen, wer die Halle als Sieger verlassen würde. Darauf folgten ausnahmsweise drei Minuten ohne ein Tor, bis Tim Hartmann sechs Sekunden vor dem Ende das 37:36 der Hausherren gelang– die jetzt wie der Gewinner aussahen. Aber es kam anders: Mit der Schluss-Sirene traf Noah Adrian für Rheinhausen zum 37:37-Ausgleich.

HC Gelpe/Strombach: Rottschäfer, Blech – Maier (5), Altjohann (2), Hilger (2), H. Roth, P. Roth (3), Bader, Meinhardt (7), Hartmann (8), Panske, Borisch, Mayer (10/4), Brüning.

OSC Rheinhausen: Seemann, Borchert – Adrian (3), Milde (10/5), Bekston, Kamp (1), Kaiser (2), Büttner (12), Ranftler (3), F. Molsner, M. Molsner (2), Rennings (1), Käsler (3).

 

Neusser HV – SG Langenfeld 23:25 (11:9). Auch im neuen Jahr läuft es für die Neusser nicht besser: Training mit Harz ist in der eigenen Halle noch immer verboten, einzig bei Spielen ist es erlaubt – und gegen Langenfeld verlor das Team von Trainer Julian Fanenbruck zum zehnten Mal hintereinander. Deshalb bleibt der NHV mit nun 2:24 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz hängen – knapp hinter dem MTV Rheinwacht Dinslaken (3:23) und unverändert sechs Zähler hinter dem Bergischen HC II (8:20) auf dem zwölften Platz. Langenfeld fuhr nach dem 31:29 gegen den BHC II und dem 34:31 gegen TuSEM Essen II den dritten Erfolg hintereinander ein und festigte dadurch den sechsten Rang (17:11 Punkte). NHV-Coach Fanenbruck zeigte sich nachher enttäuscht: „Das Wort schade trifft es ganz gut. Wir haben über 60 Minuten ein gutes Spiel gemacht und eigentlich hätten es unsere zwei Punkte sein müssen. Vor allem in der ersten Halbzeit spielten wir überzeugende Abwehr. In der zweiten Halbzeit haben wir dann zu viele Fehler gemacht und wir hatten Probleme mit dem siebten Feldspieler der SGL – das bricht uns am Ende das Genick. Trotzdem hat die Mannschaft ein tolles Spiel gemacht und sie hat toll gekämpft. Auf der Leistung können wir aufbauen.“

Die SGL startete besser und konnte sich schnell etwas absetzen – 7:3 (12.). Neuss fand aber immer besser in die Partie und kämpfte sich wieder heran, ehe Justin Kauwetter die Gastgeber mit dem 10:9 (24.) sogar zum ersten Mal in Führung brachte. Seine gute Phase setzte der Tabellenletzte bis in die zweite Hälfte hinein fort, als Björn Thanscheidt das 14:10 (33.) erzielte. Die SGL erarbeitete sich allerdings mit dem 17:16 (47.) die Führung zurück und es folgte eine umkämpfte Schlussphase mit zwei Teams auf Augenhöhe – und mit dem besseren Ende für Langenfeld. Der Treffer von Max Guggenmoos zum 25:22 (59.) war die Entscheidung.

Neusser HV: Schroif, Wiese – Merten (7), Menze, Rosendahl, Dicks (6), Danker, Küpper Ventura (1), Zwarg (2), Thanscheidt (2), Rothkopf (1), Franz (2), Bauer, Kauwetter (2).

SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Wellershaus (1), Pötzsch (1), Guggenmos (3), Preissegger, Rahmann (5), Winter (8/1), Richartz (1), Lajnef (3), Baup, Raschke (3).