3. Liga
Simon Schlösser trifft zum Happy End für die Panther
Siebenmeter bringt elf Sekunden vor dem Ende den Treffer zum 29:28-Sieg bei der Ahlener SG.

Ich will dieses Tor! Simon Schlösser (Mitte) erzielten den wichtigsten seiner drei Treffer für die Panther kurz vor dem Ende der Partie in Ahlen. (Foto: Thomas Ellmann)

Ahlener SG – Bergische Panther 28:29 (16:15). Die Panther sind zurzeit sehr klar die Nummer drei in der 3. Liga und sie zeigten an diesem Freitagabend auch wieder, warum das so ist. In einer Partie, die von der ersten bis zur letzten Aktion auf Augenhöhe stattfand, behielt die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz im westfälischen Münsterland sowohl die Übersicht als auch ihre Nerven im Griff. Deshalb fanden die Panther auf der Zielgeraden immer passende Antworten auf die Aktionen der Hausherren, die nach zuvor vier Niederlagen hintereinander unbedingt zurück auf den Weg zum Erfolg einbiegen wollten – und den Gästen durch höchsten Einsatz alles abverlangten. Dabei trieben beide Teams die Spannung in den letzten zweieinhalb Minuten auf den Höhepunkt, als Ahlen das 28:27 (58.) der Panther von David Bleckmann durch David Wiencek sehr schnell zum 28:28 (58.) ausglichen. Genau 36 Sekunden vor dem Ende rief Mutz nun sein Team zur letzten Auszeit zusammen, um den Ablauf für den Rest der Partie zu besprechen. Anschließend lief es dann aus Sicht der Gäste tatsächlich perfekt, denn kurz darauf gab es eine Zeitstrafe gegen Ahlens Til Colin Schmidt – und den folgenden Siebenmeter verwandelte Simon Schlösser elf Sekunden vor der Schluss-Sirene zum 29:28, auf den die SG in ihrer letzten Auszeit keine wirksames Gegenmittel mehr herausarbeiten konnte. Die Panther festigen durch den hart erkämpften Erfolg mit nun 25:11 Zählern den dritten Rang hinter dem TV Emsdetten (31:3) und der HSG Krefeld Niederrhein (27:5).

Mit dem 4:1 (8.), 6:3 (11.) oder 8:5 (12.) erwischte Mutz‘ Mannschaft den besseren Start – und weiter als jene drei Tore konnte sich fortan keiner der beiden Kontrahenten mehr absetzen. Ahlen glich zum 9:9 (17.) aus und übernahm beim 10:9 (18.) erstmals die Führung. Die Panther kamen dafür nach dem 10:12 (21.) und 13:15 (27.) wieder zurück, sodass beim 15:16 (30.) am Ende der ersten Halbzeit weiter alles offen war. Die Achterbahnfahrt setzte sich anschließend im zweiten Durchgang fort – 17:16 (34.), 17:18 (36.), 19:19 (38.), 20:22 (45.), 23:23 (49.), 25:24 (52.), 26:26 (54.). Der Ausgleich der Ahlener (Siebter/17:19 Punkte) war hier der Startschuss fürs packende Finale in diesem Krimi, in dem die glücklichen Panther die Übersicht und ihren Nerven im Griff behielten. Dass elf der auf dem Spielbericht zu findenden Feldspieler auch mindestens einen Treffer erzielten, bescheinigte ihnen zudem eine überzeugende Mannschaftsleistung.

Panther-Coach Mutz war nachher ebenso erleichtert wie ehrlich. „Wir haben ein Spiel zweier engagierter Mannschaften gesehen, die nicht das spielerische Potenzial abrufen konnten, das sie eigentlich zu leisten im Stande sind“, fand Mutz, „das Spiel hätte auch in beide Richtungen kippen können. Wir kommen gut ins Spiel, schaffen es aber nicht so richtig, flüssig im Angriff gute Chancen zu kreieren. Wir haben es mit einer unglaublichen Willens- und Energieleistung geschafft, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Das war glücklich, ein Unentschieden wäre vielleicht auch gerecht gewesen. Aber wir müssen uns nicht dafür schämen, dass wir die zwei Punkte geholt haben. Wir freuen uns natürlich.“ Freuen können sich die Panther zudem über die gute Ausgangslage für den völlig sorgenfreien Rest der Saison, die sie am 28. Januar gegen den VfL Gladbeck fortsetzen (Elfter/11:23).

Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Steinhaus (1), Wöstmann (1), Görgen (4), Elverfeld, Schlösser (3/1), J. Blum (5), T. Blum (1), Weiß (2), Ueberholz (5), Bleckmann (3), Heider (2), Wolter (2).