Regionalliga Nordrhein
Korschenbroich erholt, Ratingen holt Arbeitssieg
Interaktiv liegt nach 34:31 in Weiden weiter auf Platz eins vor dem TVK, der Remscheid mit 35:26 beherrscht. Gelpe/Strombach ist jetzt Dritter.

Rein damit: Lukas Bark (Nummer 6) ist hier auf dem Weg zu einem seiner drei Treffer für Korschenbroich. Ole Grewel (hinten) und Torhüter Linus Mathes können den Gegentreffer für die insgesamt chancenlosen Remscheider nicht mehr verhindern. (Foto: Sven Frank)

TV Korschenbroich – HG Remscheid 35:26 (18:10). Der TVK ließ maximal am Anfang noch ein paar holprige Momente zu und stellte anschließend unter Beweis, dass er die 29:30-Niederlage vom vergangenen Wochenende beim Spitzenreiter Interaktiv.Handball gut verkraftet hat – und nun bereit ist, bei jedem möglichen Ausrutscher des Meisterschafts-Favoriten zur Stelle zu sein. Weil die Gäste gleichzeitig vornehmlich in der ersten Halbzeit alles schuldig blieben, was sie bis dahin auf Rang vier geführt hatte, wurde der Abend zunehmend einseitig und brachte Korschenbroich einen klaren Erfolg. Trainer Gilbert Lansen war entsprechend zufrieden: „Die Mannschaft macht genau das Richtige und sie gibt eine Antwort auf das Spiel letzte Woche. Wir spielen ab der zehnten Minute sehr souverän und lassen keine Zweifel aufkommen, wer am Ende die zwei Punkte einfährt.“ Kollege Alexander Zapf fand dagegen nichts Positives am Auftritt der Gäste: „Das war nichts heute, wir haben in keiner Phase des Spiels Zugriff gekriegt und in keinem Bestandteil der Mannschaft eine Leistung gebracht, die es möglich gemacht hätte, etwas aus Korschenbroich mitzunehmen. Es war mit Sicherheit eins der schwächsten Spiele, die wir in der Formation zusammen gemacht haben.“ Während die Gastgeber (22:4 Punkte) immerhin halbwegs in Sichtweite zum Ersten Interaktiv.Handball (29:1) blieben, rutschte Remscheid (18:10) auf Rang vier ab.

Mit dem 3:2 (5.) ergatterte die HGR ihre einzige Führung, die aber nicht lange hielt, weil Korschenbroich eine Menge Druck machte und nach dem 5:4 (10.) zunehmend die Kontrolle übernahm – 11:5 (17.), 16:6 (24.), 18:8 (29.). Mit dem 23:11 (36.) und 24:12 (28.) erreichte der Vorsprung jeweils zwölf Treffer, ehe Remscheid bis zum 21:28 (52.) eine Art Schadensbegrenzung betreiben durfte – in einem Spiel, das der TVK zu diesem Zeitpunkt längst für sich entschieden hatte. Lansen konnte damit leben, dass seine Mannschaft nun in der einen oder anderen Szene etwas weniger intensiv bei der Sache war: „Am Ende werden wir ein bisschen fahrlässig, was aber okay ist. Die Jungs spielen ein überragendes Spiel aus meiner Sicht. Hervorzuheben ist vielleicht unser Torhüter Mika Schoolmeesters, der 60 Minuten durchgespielt und 17 Paraden hat.“

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (4), Schneider, Bark (3), Klinnert (5/5), Eugler (6), Klause (4), Ingenpaß (4), Brinkhues, Zidorn (2), Wolf (4), Neven (2), Brakelmann (1).

HG Remscheid: Geske, Mathes – Suiters, Taymaz (7/1), Pflüger (2), Hinkelmann, Hertz (2), Luciano (4/1), Handschke, Jansen (6/2), Rath (3), Hermann (1), Grewel (1).

 

HC Weiden – Interaktiv.Handball 31:34 (14:18). Natürlich hatten die Weidener, deren oberstes Saisonziel der Klassenerhalt ist, nicht ernsthaft erwartet, dass sie den weiter ungeschlagenen Klassenprimus Interaktiv.Handball, der unbedingt in die 3. Liga aufsteigen will, besiegen würden. Deshalb konnte HC-Trainer Marc Schlingensief mit dem Resultat trotz allem durchaus einiges anfangen: „Mit der Drei-Tore-Niederlage müssen wir am Ende gut leben können gegen den Tabellenführer. Ein kleines Sonderlob geht an unsere Jugendspieler Malte Janssen und Iven Debye, die beide Akzente setzen konnten und dies auch mit Toren belohnt haben.“ Für die Weidener (11:19 Punkte) ist der neunte Platz weiter eine ordentliche Basis im Kampf gegen den Abstieg – und für die Ratinger (29:1) die Spitzenposition weiter ziemlich komfortabel. 

Die Gastgeber lagen bis zum 3:3 (8.) gleichauf und sie kamen nach dem 5:7 (11.) zurück – 8:8 (15.). Einen ersten größeren Vorsprung sicherte sich Interaktiv dann mit vier Toren in Folge vom 11:10 (18.) bis zum 15:10 (24.) und direkt nach der Pause erhöhte die Mannschaft von Trainer Filip Lazarov  mit dem spielenden Co-Trainer Alexander Oelze auf 21:14 (34.), sodass nun der Weg zum Sieg schon frei war. „In der zweiten Halbzeit gelingt uns im Angriff die ersten fünf bis sechs Angriffe gar nichts und Ratingen zieht weg. Die restliche Zeit gewinnen meine Jungs mit 18:13 und sie haben tolle Moral bewiesen. Ich glaube zwar, dass Ratingen bei einem engeren Spielstand noch hätte drauflegen können, aber das hätte ich ihnen gerne abverlangt.“ Ernsthaft für eine Wende kamen die Hausherren tatsächlich nicht mehr in Frage, weil Interaktiv lange mit mindestens fünf Tore führte – und Weiden erst in der letzten und vorletzten Minute auf 31:34 verkürzen konnte.

HC Weiden: Bayer, Tombach (1) – Wolff (6), Scheidtweiler (4/1), Eich (3), Flossbach (3), Bösel (1), Fiedler (3/1), Micke, Richter (2), Bergerhausen (3/1), Janssen (1), Debye (2), Eissa (2).

Interaktiv.Handball: Büttner, Karic – Grbavac (4/2), Perschke (6), Claussen (6), Stock, Korbmacher (2), Oelze (4/1), Maric (3), Mensger (3), Engh (1), Wasse, Poschacher, Sabljic (5).

 

SG Langenfeld – HC Gelpe/Strombach 24:27 (13:13). Gelpe blieb im vierten Spiel in Folge ungeschlagen und kletterte dadurch mit jetzt 20:10 Punkten zumindest vorerst auf Rang drei vor dem OSC Rheinhausen (19:9) und der HG Remscheid (18:10). „Wir sind sehr zufrieden mit dem Sieg“, fand HC-Trainer Markus Murfuni, „in Halbzeit eins war es ein ausgeglichenes Spiel. In der Abwehr sind wir nicht so reingekommen, wie ich mir das vorgestellt hatte, auch wenn wir nur 13 Gegentore bekommen haben. Nach der Pause haben wir dann unsere Deckung auf 5:1 umgestellt und so kaum noch Gegentore aus dem gebundenen Spiel bekommen. Zudem hat Kai Rotschäfer im Tor heute 44 Prozent der Bälle gehalten und in Zusammenarbeit mit dem  Abwehrverbund eine gute Leistung gezeigt.“

Zu Beginn der Partie verlangten sich sich beide Mannschaften viele Führungswechsel ab – 2:3 (5.), 7:6 (13.), 9:10 (20.). Dieses Bild änderte sich im Verlauf der ersten Halbzeit nicht und sinnbildlich dafür stand das Halbzeit-Ergebnis von 13:13. Nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste durch einen schnellen 4:0-Lauf mit 17:13 in Führung (34.), doch Langenfeld zeigte seinerseits eine gute Reaktion und legte einen eigenen 4:0-Lauf zum 17:17 (29.) hin. Dem HC gelang es allerdings, die Vorteile wieder auf seine Seite zu ziehen: Julian Mayer stellte mit dem 24:21 (51.) wieder eine Drei-Tore-Führung her – 24:21 (51.). Davon erholte sich Langenfeld nicht mehr und spätestens mit dem 27:23 (57.) von Felix Maier war die Partie entschieden.

SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Pötzsch (1), Guggenmos (2), Preissegger (3), Rahmann (4), Baup, Winter (6/4), Richartz (5), Schmitz (1), Raschke (2), Lajnef.

HC Gelpe/Strombach: Rottschäfer, Witscher – Maier (3), Altjohann (2), Hilger (1), H. Roth, P. Roth (2), Bader, Meinhardt (1), Hartmann (3), Panske (3), Borisch, Mayer (8/4), Brüning (4/2).

TSV Bonn rrh. – HSG Refrath/Hand 30:34 (14:14). Aufsteiger Refrath, bisher nicht für große Auswärtsstärke bekannt, holte im siebten Spiel seinen zweiten Saisonsieg in des Gegners Halle – und wichtige Punkte für den weiteren Weg zum Klassenerhalt ohne Sorgen. Als Siebter steht das Team von Trainer Christopher Braun nun mit 14:14 Zählern im absolut gesicherten Mittelfeld – anders als die Bonner, die durch die dritte Niederlage hintereinander den Blick von Rang elf aus mit 11:19 Punkten weiter nach unten richten müssen. Dramatisch ist die Situation allerdings nicht, weil die TSV noch den Bergischen HC II (8:20), den MTV Rheinwacht Dinslaken (5:23) und den Neusser HV (2:24) hinter sich weiß. „Es ist eine verdiente Niederlage für uns“, fand Trainer Frank Berblinger, „wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben eine gute erste Hälfte gespielt. In der zweiten Halbzeit werden wir dann in der Deckung etwas zu passiv und machen im Angriff einfache Fehler. Refrath hat einfach weniger Fehler gemacht und das von Anfang bis Ende gut runtergespielt.“ HSG-Kollege Braun war entsprechend zufrieden: „Es ist ein absolut verdienter Sieg. Wir haben eigentlich fast durchgehend geführt, konnten uns aber erst in der Schlussphase deutlicher absetzen. Heute war es eine bessere Angriffsleistung, so konnten wir uns auch so viele Gegentore erlauben.“

Beide Seiten schenkten sich von Beginn an nichts. Magnus Georgi brachte die Gäste mit 1:0 (2.) in Führung, Timo Worm antwortete für Bonn – 1:1 (3.). Kein Team konnte sich eine komfortable Führung erarbeiten und das 8:6 (16.) für Refrath/Hand war die erste Zwei-Tore-Führung, die aber nichts wesentlich am Spielverlauf änderte: Bonn holte sich mit dem 9:8 (19.) die Führung zurück. Es dauerte bis in die zweite Hälfte hinein, bis sich ein Team absetzte, als die HSG das 17:14 (35.) vorlegte – und die TSV mit dem 20:20 (43.) erneut zurückkam. Es bahnte sich eigentlich eine spannende Schlussphase an, in der allerdings erneut die Gäste eine bessere Phase erwischten – 26:22 (50.). Diesmal hatte Bonn keine Antwort mehr parat.

TSV Bonn rrh.: Meißenburg, Ahmed Elnoamany – Krohn (5), Schöneseiffen (5), Röhrig, Bullerjahn (2), Blanchart, Behr, Weikl (2), Benninghoff-Lühl, Worm (7/4), Bohrmann (4/1), Struif (2), Rohloff (3).

HSG Refrath/Hand: Vatter (1) – Faulhaber, Faust (1), Greffin, Funke (4/1), Georgi (8), Krause (3), Wendler (2), Schrage (8), Speckmann, Asselborn (4), Merz (3), Capota.