2. Bundesliga
Klare Pleite: Dormagen gegen Motor chancenlos
Obwohl das 22:28 für die Tabelle keinen Schaden anrichtet, war die Niederlage im Duell mit den Ukrainern enttäuschend.

Halteversuch: Keeper Christian Ole Simonsen war einer der nicht besonders vielen Stammspieler, die Dormagen am Samstagabend auf die Platte brachte – und der Torhüter erzielte sogar einen Treffer für den TSV. (Foto: Thomas Ellmann)

TSV Bayer Dormagen – HC Motor Zaporizhzhia 22:28 (10:14). Das Beste an der Partie dürfte für die Dormagener der Zeitpunkt ihrer Austragung gewesen sein. Schaden in der Tabelle richtete die Niederlage nicht an, da die Gäste aus der Ukraine außer Konkurrenz in der 2. Bundesliga starten. Gleichzeitig hat der TSV jetzt im Rest der Saison ein Spiel weniger auf dem Plan und kann die Belastung seiner Akteure vielleicht ein bisschen steuern – was mit Blick auf immerhin noch 20 Begegnungen bis zum Saisonende eventuell ein kleiner Vorteil ist. Ansonsten nahm die Mannschaft von Trainer Matthias Flohr wenig Positives mit aus der Niederlage, die sogar deutlich höher hätte ausfallen können. Weil Zaporizhzhia in der Schlussphase etwas den Fuß vom Gas nahm, konnten die Dormagener das Ergebnis im Rahmen halten. Da half auch als Entschuldigung nicht, dass zahlreiche Bayer-Stammkräfte nicht mit auf dem Spielbericht standen. Vor allem das Fehlen der beiden US-Nationalspieler Ian und Patrick Hüter (bis zuletzt mit der Nationalmannschaft bei der WM im Einsatz) fiel natürlich ins Gewicht. Dafür kamen einige Akteure aus der zweiten Mannschaft (Oberliga) und der A-Jugend zum Einsatz. Dennoch sich der TSV sich mehr versprochen, wie Rückraumspieler Lucas Rehfus einräumte: „Damit sind wir nicht zufrieden, auch wenn wir eine junge Mannschaft heute waren. Wir hatten ein, zwei Testspiele zusammen, und da erwarte ich auf jeden Fall weniger technische Fehler. Die haben uns heute ein bisschen das Spiel entschieden, da müssen wir weiter dran arbeiten. Das nächste Spiel kommt, gegen Rostock wird es noch einmal wesentlich entscheidender als heute. Trotzdem wollen wir ein Spiel so eigentlich nicht abschließen.“

Die Anfangsphase gestaltete sich zäh und Dormagen fand vorne zunächst überhaupt keine Mittel. Selbst die frühe Rote Karte gegen Zaporizhzhias Dmytro Horiha (6./Foul an Jakub Sterba) half nicht weiter und erst mit dem 1:2 in der achten Minute traf Rehfus das erste Mal für die Hausherren, die bis zum 3:7 (16.) nicht richtig in Schwung kamen. In der Folge lief der TSV dem Rückstand von drei bis vier Toren bis zur Pause hinterher, bevor es nach dem Seitenwechsel ähnlich losging wie im ersten Abschnitt – mit zwei Treffern für die Gäste zum 10:16 (35.). Vom 13:18 (38.) zum 13:23 (45.) fand Dormagen anschließend für eine Weile gar nicht mehr statt und es steuerte vor immerhin 788 Zuschauern auf eine deutliche Pleite zu. In den letzten Minuten ließen die Gäste allerdings etwas nach, sodass der TSV aus dem 17:27 (52.) das deutlich freundlichere 22:27 (59.) machen konnte. Unmittelbar nach dem Abpfiff waren die Dormagener Gedanken dann bereits bei der nächsten Aufgabe, die im Kampf um den Klassenerhalt vielleicht richtungsweisend wird: Am kommenden Freitag fährt das Bayer-Team zum Vorletzten HC Empor Rostock (8:24 Punkte). Ein Sieg an der Ostsee würde dem TSV (Platz 13/14:18) für den weiteren Saisonverlauf einiges an Ruhe verschaffen, während eine Niederlage vor allem den Rostockern neuen Schwung geben dürfte.

TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Simonsen (1) – Kasper (2), Reuland (3/2), Kremp (1), M. Schmidt (1), Böhnert (2), Rehfus (5), Reimer, Pauli (1), Emmerich (1), Sterba (1), J.-C. Schmidt (2), Steinhaus (2), Ostrowski.