Regionalliga Nordrhein
Korschenbroich ist dran, Bonn überrascht Remscheid
TVK verkürzt mit 40:29 in Weiden den Rückstand auf Tabellenführer Interaktiv. TSV holt durch 34:30 über die HGR wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

Wir sind da! Die Korschenbroicher mit David Klinnert, Mats Wolf und Torhüter Mika Schoolmeesters (von links) wollen den Tabellenführer Interaktiv.Handball auf keinen Fall aus den Augen lassen. (Foto: Thomas Schmidt)

HC Weiden 2018 – TV Korschenbroich 29:40 (16:18). Korschenbroich erhöhte durch seinen 14. Saisonsieg im Aufstiegsrennen weiter den Druck auf den Tabellenführer Interaktiv.Handball. Nach dem 32:27 zuletzt im Nachholspiel beim Neusser HV und dem jetzigen Erfolg in Weiden liegt der TVK als Zweiter mit 28:4 Punkten nur noch zwei Zähler hinter dem Tabellenersten aus Ratingen (30:2). Weiden dagegen, im neuen Jahr bisher ohne Erfolgserlebnis (0:8), hängt durch die vierte Niederlage hintereinander als Elfter (11:23) weiter im Tabellenkeller fest. „Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, aber am Ende hat sich der Kräfteverschleiß deutlich bemerkbar gemacht, da wir mit einer angespannten Personalsituation in Spiel gegangen sind. In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft sehr couragiert gespielt und gute Chancen herausgearbeitet. Mit einer besseren Chancenverwertung hätten wir auch mit einer Führung in die Pause gehen können. Leider verschliefen wir zum wiederholten Male den Start in die zweite Hälfte. Danach blieben wir lange Zeit in Schlagdistanz, am Ende fehlten uns aber die Kräfte“, sagte HC-Trainer Marc Schlingensief. Kollege Gilbert Lansen wirkte deutlich gelöster: „Wir sind etwas holprig in die Partie gekommen. Nach dem Torhüterwechsel standen wir besser in der Abwehr und der Angriff lief wie gewohnt gut. Im zweiten Durchgang konnten wir die Führung dann kontinuierlich ausbauen und am Ende aufgrund einiger schneller Tore deutlich gewinnen.“

Beide Mannschaften starteten offensiv gut – 6:6 (8.). Die Gastgeber konnten sich kurz danach als erstes Team einige Vorteile erarbeiten und Niclas Eich traf zum 9:6 (12.), aber der Tabellenzweite TVK glich mit dem 12:12 (21.) bald wieder aus und ab jetzt war die Partie zunächst ausgeglichen – 14:13 (23.), 14:15 (24.), 15:15 (25.). Korschenbroich beendete diese Phase kurz vor Ende des ersten Durchgangs und setzte sich vom 17:16 (28.) bis auf 21:16 (33.) nach der Pause ab, bevor David Klinnert wenig später auf 24:17 (39.) erhöhte. Weiden versuchte zwar ein Comeback und verkürzte auf 19:24 (41.), doch richtig heran kam der HC nicht mehr. Spätestens mit dem 33:25 (53.) von Mats Wolf stand der Favorit als Sieger fest.

HC Weiden: Bayer, Tombach – Kuck, Wolff (4), Meurer (8/5), Eich (8), Bösel (1), Fiedler, Micke (5), Richter, Bergerhausen (2), Klinkenberg, Eissa (1).

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (1), Schneider, Bark, Klinnert (9/3), Eugler (5), Klause (2), Ingenpaß (3), Brinkhues (6), Zidorn, Wolf (7), Neven (7), Brakelmann.

 

TSV Bonn rrh. – HG Remscheid 34:30 (15:17). Für Bonn war es der erste Sieg im neuen Kalenderjahr und nach dem beachtlichen 36:36 vom vergangenen Wochenende beim Tabellenführer Interaktiv.Handball verbesserte sich das Team von Frank Berblinger durch diesen Erfolg auf den neunten Tabellenplatz (12:20 Punkte). Remscheid fiel von Platz vier auf den fünften Rang (20:12) zurück. TSV-Trainer Frank Berblinger war natürlich mit Ergebnis und Gesamt-Auftritt einverstanden: „Es war ein sehr gutes Spiel von meiner Mannschaft. In der Anfangsphase waren wir zu passiv in der Abwehr, haben dann aber mit Beginn der zweiten Halbzeit den Bock umgestoßen. Die taktischen Maßnahmen wurden zudem super umgesetzt. Ab der 15. Minute haben wir mit dem siebten Feldspieler agiert, da wir wussten, dass Remscheid eine defensive 6:0-Deckung spielen würde. Dadurch haben wir uns viele Chancen erarbeitetet und die Wurfeffektivität war in der zweiten Halbzeit ebenfalls sehr gut. Mein Team hat super gefightet und sich zwei eminent wichtige Punkte erkämpft.“

Remscheid konnte sich schnell etwas absetzen – 7:4 (10.). Bonn kam aber übers 11:11 (23.) und 12:11 (24.) zurück und beide Teams begneten sich fortan auf Augenhöhe – 13:12 (26.), 14:14 (28.), 15:16 (29.), 18:18 (35.). Danach vollendete Luca Bohrmann einen 3:0-Lauf der Bonner zum 21:18 (37.), ehe die HGR auf 21:22 (39.) verkürzte. In der Folge blieben die Gäste zwar weiter dran, schafften aber keinen Ausgleich mehr. Das 30:26 (54.) war die bis dahin höchste Bonner Führung und der Treffer von Tom Weikl zum 33:29 (58.) die Entscheidung. HGR-Coach Alexander Zapf zeigte sich enttäuscht: „Das war eine verdiente Niederlage. Wir kommen eigentlich super rein, sind dann aber nicht effizient genug. Wir kriegen es nicht hin, Bonn einen entscheidenden Schlag mitzugeben. Sie spielen dann den siebten Feldspieler, was bei denen hervorragend funktioniert. Besonders in der zweiten Halbzeit finden wir kein Mittel mehr dagegen und verteidigen nicht konsequent genug.“

TSV Bonn rrh.: Meißenburg, Ahmed Elnoamany – Krohn (3), Schöneseiffen (3), Röhrig (3), Bullerjahn (1), Behr (8), Weikl (1), Benninghoff-Lühl, Wilhelms, Krouß, Worm (7/4), Bohrmann (5), Rohloff (3).

HG Remscheid: Geske (1), Mathes – Suiters (3), Taymaz (7), Pflüger, Hinkelmann (1), Hertz (1), Luciano, Handschke (9/4), Jansen (2/1), Grewel (1), Rath (3), Hermann (2).

SG Langenfeld – MTV Rheinwacht Dinslaken 30:32 (13:13). Die Dinslakener machen die nächste Ansage im Kampf um den Klassenerhalt und der Sieg in Langenfeld war bereits der dritte Erfolg im dritten Spiel des Jahres 2023. Nach dem 29:28 über die TSV Bonn rrh. und dem 30:29 über den OSC Rheinhausen war auch die Angelegenheit bei der SGL eine knappe Sache. Weil die Gäste erneut die Nase vorne behielten, stockten sie ihr Konto auf 9:23 Zähler auf. Damit bleibt der MTV zwar für den Moment Vorletzter, aber allein in den vergangenen drei Partien sammelte die Mannschaft jetzt schon mehr Punkte als im Zeitraum von September bis Weihnachten. Dinslaken hat die Teams vor sich plötzlich wieder in Sichtweite: Der Bergische HC II (10:22), der HC Weiden (11:23) oder der BTB Aachen (11:17) sind nicht mehr allzu weit entfernt. Abgeschlagen und akut vom Abstieg bedroht ist vor allem Schlusslicht Neusser HV (2:30). Welcher Platz davor zur Rettung reicht, ist derzeit noch nicht ganz sicher (hängt von der Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga ab) und Stand jetzt bietet erst Rang elf (derzeit Weiden) endgültige Sicherheit.

In einer ausgeglichenen ersten Hälfte lag mal Langenfeld vorne (3./2:0, 22/10:9), mal hatten die Gäste Vorteile (8./4:2, 17./8:6, 29./13:12). Letztlich ging es mit einem gerechten 13:13 in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel blieb die Angelegenheit bis zum 19:19 (42.) auf Augenhöhe (42.) und die SGL schien über das 22:19 (46.), 25:22 (49.) und 28:26 (53.) die besseren Antworten zu haben. Doch Dinslaken schlug noch einmal zurück: Jannick Adam erzielte erst den 29:29-Ausgleich (56.) und er sorgte mit dem 32:30 mit der Schluss-Sirene auch für die Entscheidung.

SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Pötzsch (2), Hines (4), Preissegger (6), Rahmann (5), Winter (3/2), Richartz, Baup (1), Schmitz, Raschke (2), Lajnef (5). Wellershaus (2), Schößer.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Köss – Schriddels, Hoffmann (1), Höffner (1), Kryzun, Asci (1), Adam (7), Lelgemann, Tuda (4), Dreier (6), Reede (6), Pagalies, Feld (6/2).