3. Liga
Eagles eine Nummer zu groß für die Panther
HSG Krefeld Niederrhein hat nach 34:25 im Bergischen im Kampf um Platz zwei alle Trümpfe in der Hand.

Kein Durchkommen: Simon Wolter (mit Ball) und die Panther fanden aus dem Rückraum zu wenige Lücken in der Deckung der Krefelder um Matija Mircic (97) und Andrej Obranovic (37). Auch deshalb war der Abend eine klare Sache für die Eagles. (Foto: Herbert Mölleken)

Bergische Panther – HSG Krefeld Niederrhein 25:34 (11:18). Das Spitzenspiel war keins oder nur der Position in der Tabelle nach. Zu einem echten Freitagskracher, den sie sich vor allen Dingen im Bergischen erhofft hatten, gehören immer zwei – und ausgerechnet die im Jahr 2023 zuvor noch ungeschlagenen Panther konnten sich daran nur selten beteiligen. Entsprechend ernüchtert fiel hinterher die Bilanz von Trainer Marcel Mutz aus: „Das war von allem zu wenig. Wir waren nie richtig im Spiel und wir kamen zu keinem  Zeitpunkt dafür in Frage, die Krefelder richtig zu ärgern.“ Die Eagles waren über die 60 Minuten eindeutig besser, gewannen deshalb selbst in dieser für die Hausherren schmerzhaften Höhe verdient und gehen nun mit allen Vorteilen in den Endspurt. Hinter dem Spitzenreiter TV Emsdetten (39:3 Punkte) folgen nun die auf Platz zwei aufgerückten Krefelder (34:12) vor den Panthern (32:14), dem Longericher SC (29:15) und dem TuS Spenge (27:15). Ärgerlich war für die Hausherren unter dem Strich weniger die natürlich ärgerliche Niederlage an sich, sondern eher die Art und Weise des Zustandekommens. Ein offenes und deshalb eigentlich doch gar kein Geheimnis: Während die Krefelder unbedingt Zweiter werden und an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilnehmen wollen, käme ein Start dort in der Summe aller zu berücksichtigenden  Anforderungen für die Panther nicht in Frage. Deshalb hat der Verein beim Verband auch kein entsprechendes Interesse und damit keine entsprechenden Unterlagen eingereicht. Weil die Ziele der HSG doch ganz andere sind, zeigte sich deren Trainer Mark Schmetz erleichtert: „Das war eine sehr konzentrierte Leistung. Jetzt haben wir alles selbst in der Hand. Bei einer Niederlage wäre es kompliziert geworden.“

Ihr in den vergangenen Wochen erworbenes Selbstbewusstsein schienen die Hausherren irgendwo im Nirgendwo verloren zu haben – obwohl sie aus dem 0:2 (4.) durch drei Treffer hintereinander die 3:2-Führung (9.) machten und mit dem 4:4 (10.) weiter auf dem Weg zu einem gleichwertigen Kontrahenten zu sein schienen. Trotz einer bereits hier beträchtlichen Anzahl an Fehlern vorne wie hinten blieben die Panther zuerst immer wieder dran – 5:6 (15.), 8:9 (17.), 9:10 (19.). Sollte Mutz die Absicht haben, seiner Mannschaft irgendwann die Aufzeichnung mit den nun folgenden neun Minuten und elf Sekunden vorzuspielen, wäre das aber die Höchststrafe: Bei den Hausherren lief gar nichts mehr und die Krefelder nahmen jede Gelegenheit wahr (auch die reichlich vorkommenden Panther-Geschenke), um sich zügig abzusetzen. Als die wie hypnotisiert wirkenden Gastgeber wieder aufwachten, hieß es durch einen 0:8-Lauf plötzlich 9:18 (28.), Die sofort folgende Auszeit von Mutz war bereits die zweite – ein Alarmzeichen und der Versuch, etwas am sich anbahnenden Debakel zu ändern. Tatsächlich hieß es dann am Ende der ersten Halbzeit „nur“ 11:18 (30.). Die Partie war trotzdem längst gelaufen.

Immerhin konnten die Panther nach der Pause vorübergehend etwas den Schmerz lindern, indem sie bis auf 14:20 (37.), 18:24 (44.) oder 20:26 (48.) ein bisschen herankamen und hier die Aussicht hatten, vielleicht den zweiten Durchgang für sich zu entscheiden. Selbst diese Hoffnung löste sich allerdings in Luft auf, weil die Eagles nie den Eindruck machten, sich an diesem Abend noch überraschen zu lassen – und weil sie mal eben zwei nicht unwichtige Namen aus dem Hut zogen. Auf einmal standen schließlich in Regisseur Merten Krings und in Linkshänder Robert Krass (per Zweitspielrecht vom Zweitligisten ThSV Eisenach geholt) zwei ebenso frische wie wirkungsvoll mitmischende Kräfte zur Verfügung, die bis dahin auf der Bank gesessen hatten. Ergebnis: Beide Zusammen schafften es zusammen auf neun Treffer – und beide waren daran beteiligt, dass die komplett überlegenen Krefelder gegen längst geschlagene Panther noch auf 32:25 (58.), 33:25 (59.) und 34:25 (60.) erhöhten. Das Spitzenspiel war eben keins und die Eagles für die Panther waren diesmal eine Nummer zu groß.

Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Steinhaus, Wöstmann (2), Görgen (2), Elverfeld, Schlösser (6/3), J. Blum (1), T. Blum (1), Weiß (2), Padeken, Ueberholz (5), Bleckmann (5), Heider (1), Wolter.

HSG Krefeld Niederrhein: Hasenforther, Bartmann – Krass (4), Krings (5), Klasmann, Noll (6/2), Hahn, Athanassoglou, Schulz (5/1), Braun, Brüren (8), Kaysen (3), Dommermuth (1), Obranovic (1), Mircic (1).