3. Liga
Viel Krampf in Opladen, Entspannung bei den Eagles
Die geretteten TuS 82 und TV Aldekerk trennen sich mit einem 32:32 Unentschieden. HSG Krefeld Niederrhein macht den zweiten Tabellenplatz klar.

Akrobatisch schön: Opladens Jan Jagieniak (vorne) zeigt hier, wie sehr es bei Kreisläufern manchmal auf Körperbeherrschung ankommt. Die Aldekerker Marcel Görden (links), Roman Grützner (Nummer 5) und Jonas Mumme (rechts) scheinen ebenfalls zu staunen. (Foto: Thomas Ellmann)

TuS 82 Opladen – TV Aldekerk 32:32 (15:13). Die Partie besaß, weil beide Seiten den Klassenerhalt schon vorher in der Tasche hatten, im Grunde nur noch die Bedeutung eines Freundschaftsspiels unter Drittliga-Bedingungen. Kampf und Leidenschaft gehörten trotzdem zu den Elementen – weil das fest in der DNA beider Mannschaften verankert ist. Dabei hatte es vor allen Dingen die letzte Minute mit drei Treffern in sich – beginnend mit dem 31:31 der Aldekerker durch Thomas Plhak. Dann ging Opladen mit dem Tor von Birger Dittmer nach offizieller DHB-Statistik genau 17 Sekunden vor der Schluss-Sirene mit 32:31 in Führung – und das reichte den Opladenern trotzdem nicht zu beiden Punkten: Unmittelbar vor Schluss erwies sich erneut Plhak als der große Spielverderber für den TuS 82, indem er das 32:32 erzielte. In der Tabelle belegt der Aufsteiger TVA mit 25:25 Punkten weiter den siebten Platz und er beschließt die Serie 2023/2024 am nächsten Samstag in eigener Halle gegen die Bergischen Panther (Vierter/32:18 Punkte). Opladen, das als Achter bei 22:26 Zählern steht, hat noch die Aufgaben am Mittwoch gegen den Dritten Longericher SC (33:15) und am Samstag beim Vorletzten TSV GWD Minden II (13:37) vor sich.

Wie zäh das Ringen in der Bielerthalle war, zeigt der Blick auf den ausgeglichenen Spielverlauf. Grundsätzlich konnte sich keiner der beiden Kontrahenten in der spielerisch auf einem armseligen Niveau stattfindenden ersten Halbzeit deutlicher absetzen – bis die Gastgeber zum 14:11 (23.) erfolgreich waren. Dass das Unentschieden am Ende auch ein Stück weit glücklich war für Aldekerk, war genauso sicher – weil der TVA nach dem 3:2 (5.) kein einziges Mal mehr führte. Absetzen konnte sich der TuS 82 aber andererseits selbst in der besseren zweiten Halbzeit erst wieder mit dem 25:22 (49.), ehe er beim 29:26 (55.) und 30:27 (57.) wie der kommende Gewinner aussah. Im spannenden Endspurt nutzte Aldekerk erst eine Überzahl bei Zeitstrafen gegen die Opladener Leonard Bachler (57.) und Jan Jagieniak (58.) zum 30:30 (58.) und 31:31 (60.). Den Rest steuerten die Herren Dittmer und Phlak bei, der mit insgesamt acht Toren (vier per Siebenmeter) auch der beste Werfer des Abends war.

Dass die Opladener nachher mit dem Unentschieden weniger anfangen konnten, ließ sich nachvollziehen. „Aus meiner Sicht ist es am Ende leider ein verlorener Punkt, wir sind eigentlich die ganze Zeit vorne“, sagt Trainer Fabrice Voigt, „wir machen es im Angriff sehr gut und finden immer gute Lösungen, kriegen es aber leider nie hin, uns mal weiter abzusetzen. Aldekerk hat dann viele erfahrene Spieler, die immer die Ruhe behalten haben. Es hätte am Ende auch anders ausgehen können, deswegen kann ich irgendwie auch damit leben. Aber es ist schade, ich glaube, die Jungs hätten heute zwei Punkte verdient gehabt.“ Sein Aldekerker Kollege Tim Gentges wirkte fröhlicher: „Ich glaube, wenn man ein klassisches und gerechtes Unentschieden benennen kann, dann heute. Ich glaube, das Unentschieden geht absolut in Ordnung. Wir lagen zwar eigentlich durchweg zurück, aber wir haben den Abstand nie abreißen lassen, waren immer dran und haben immer das durchgezogen, was wir uns vorgenommen haben.“

TuS 82 Opladen: Oberosler, Schmidt – Bachler (1), Meurer (9), Nitsche, Leppich (3), Schröder (2), Dittmer (5), Nitzschmann (5), Jagieniak (3), Swiedelsky, Dasburg (2/2), Hinrichs, Boelken, Johannmeyer, Sonnenberg (2).

TV Aldekerk: Schoemackers, van Hall, Keutmann – Jonas Mumme (2), Grützner (1), Görden (3), Plhak (8/4), Upietz, Gentges (1), Küsters (1), Hansen (4), Julian Mumme (6), Platen (3), Rutten, Linden (3).

 

SG Schalksmühle/Halver Dragons – HSG Krefeld Niederrhein 27:30 (14:16). Es war noch einmal ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende stand für die Krefelder das Wichtigste auf der Anzeigetafel und vor allem in der Tabelle. Durch den Sieg in Schalksmühle sicherte sich die HSG einen Spieltag vor Ende der „normalen“ Saison in der 3. Liga die Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Gemeinsam mit dem Spitzenreiter TV Emsdetten (45:3 Punkte) werden die Eagles (38:12) dort versuchen, sich eines der beiden Tickets für die 2. Bundesliga zu sichern. Der Dritte Longericher SC kann die Krefelder bei 33:15 Zählern jetzt auch rechnerisch auf keinen Fall mehr einholen. Die Partie der HSG am kommenden Samstag zu Hause gegen den bereits als Absteiger feststehenden Letzten ASV Hamm-Westfalen II ist somit eher von statistischer Bedeutung.

Krefelds Trainer Mark Schmetz sah bei der Rückkehr zu seinem Ex-Verein zunächst eine ausgeglichene Anfangsphase, in der sein Team mit dem 1:0 (2.) und 2:1 (3.) die ersten Führungen vorlegte, bevor die Hausherren mit 3:2 (5.) und 4:3 (7.) in Front gingen. Nach dem 6:5 (9.) für die SG fanden die Gäste aber immer besser ins Spiel und setzten sich durch vier Treffer in Folge erstmals etwas ab – 9:6 (15.). Die Dragons reagierten mit ihrer ersten Auszeit, doch durch den Doppelpack von Mike Schulz zum 11:7 (17.) lag die HSG kurz darauf erstmals mit vier Treffern vorne. Diesen Vorsprung verteidigte Schmetz‘ Team in der Folge mehr oder weniger souverän. Schon nach dem 15:11 (27.) kam die SG wieder auf 15:13 (29.) und nach der Pause wurde aus dem 20:17 (39.) das 20:19 (42.), aber Krefeld fand immer die richtige Antwort und ließ Schalksmühle nie zum Ausgleich kommen.

Schulz (43./Siebenmeter), Matija Mircic (44.) und Kevin-Christopher Brüren (45.) machten aus dem 21:20 das 24:20 und spätestens nach Steffen Hahns 28:22 (54.) deutete alles auf einen Krefelder Erfolg hin. Die Hausherren gaben sich allerdings nicht auf und kamen wieder zurück: Beim 29:26 (59.) vergab Schulz vom Siebenmeterstrich die Entscheidung und im Gegenzug markierte die SG das 27:29 (60.). In den letzten 40 Sekunden behielt die HSG allerdings die Ruhe, spielte seinen finalen Angriff aus und Brüren setzte mit dem letzten Siebenmeter den 30:27-Schlusspunkt unter die Partie.

HSG Krefeld Niederrhein: König, Hasenforther, Bartmann – Krings (1), Klasmann, Athanassoglu, Hahn (2), Schulz (6/3), Braun (2), Brüren (12/1), Kaysen (3), Jagieniak (1), Dommermuth, Obranovic, Bitzel, Mircic (3).