26. März 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuSEM Essen II – HC Weiden 30:27 (14:16). In Essen werden sie sehr, sehr froh sein, diesen Sonntagnachmittag irgendwie mit einem positiven Resultat über die Bühne gebracht zu haben. Viel mehr als das frühe 1:0 (2.) passte schließlich zunächst überhaupt nicht in den Rahmen, den sich die in den vergangenen Wochen durchaus erfolgreichen Hausherren gesteckt hatten. Nach Siegen unter anderem beim HC Gelpe/Strombach (35:32) sowie gegen die HG Remscheid (31:29) musste das Team von Trainer Lukas Ellwanger fürs Heimspiel gegen die noch in den Kampf um den Klassenerhalt verwickelten Weidener als einigermaßen klarer Favorit gelten. Davon war dann allerdings auf der Platte wenig zu sehen – und die Gäste sorgten durch ihren Turbostart zum 10:4 (14.) durchaus für Entsetzen bei den Essenern, die erst ganz allmählich auf Touren kamen und sich heranarbeiteten. In der zweiten Hälfte übernahm TuSEM tatsächlich so etwas die Kontrolle, leitete früh die Wende zu seinen Gunsten ein und überwies letztlich trotz vieler Fehler in den letzten Minuten zwei weitere Zähler aufs Konto, wo die 24:22 Punkte zu Rang sieben reichen. Weiden (13:29), das einer verpassten Chance nachtrauern muss, bleibt Zwölfter und kann höchstens theoretisch noch in Gefahr geraten – weil es lediglich einen Absteiger gibt. Das dürfte der Letzte Neusser HV sein (5:39), der seine restlichen vier Spiele gewinnen müsste, während Weiden gleichzeitig keinen einzigen Zähler mehr holen dürfte. Beides wird wahrscheinlich so nicht eintreffen.
Mit dem 7:3 (8.) lag der HC in Essen schnell sehr deutlich vorne, ehe er über jenes 10:4 bis zum 14:8 (19.) einen Sechs-Tore-Vorsprung hielt. Ein 5:0-Lauf brachte die Hausherren auf 13:14 (29.) heran, doch Weiden antwortete bis zur Pause mit zwei Treffern hintereinander und ging deshalb mit einem 16:13 (30.) aus der ersten Halbzeit. Weiden lag mit dem 19:18 (36.) zum letzten Mal vorne, Essen mit dem 20:19 (37.) kurz darauf überhaupt erst zum zweiten Mal. Niclas Eich glich für den HC beim 20:20 (38.) wieder aus, doch dem Team von Trainer Marc Schlingensief entglitt die Partie nun innerhalb von drei Minuten und TuSEM zog durch einen 5:0-Lauf auf 25:20 (42.) weg. Das 25:23 (47.) beantwortete Essen mit dem 28:23 (50.), doch die Gäste gaben sich weiter nicht geschlagen – 29:27 (59.). Letzte Sicherheit gewann der Tabellensechste erst mit dem Treffer von Luca Lewandowski zum 30:27-Endstand (60.).
HC-Coach Marc Schlingensief wirkte selbst mit ein bisschen Abstand einigermaßen bedient: „Das ist extrem ärgerlich und die Niederlage unnötig. Wir kommen endlich mal bei einem Auswärtsspiel sehr gut rein und beherrschen das Geschehen die ersten 20 Minuten. Die Abwehr-Umstellung von Essen bringt den Angriff ins Stocken. Trotzdem gehen wir verdient mit drei Toren plus in die Pause. In Halbzeit zwei kommen wir überhaupt nicht gut rein. Im Angriff treffen wir viele Fehlentscheidungen und sind zu harmlos und in der Abwehr kriegen wir zu Beginn Alexander Telohe nicht in den Griff. Hinten raus haben wir die Möglichkeiten, noch mal ranzukommen, aber sowohl die eigenen Fehler als auch die fehlende Durchschlagskraft verhindern ein Comeback.“ Für die Essener atmete nicht nur Co-Trainer Lars Francke tief durch: „Wir kommen sehr schlecht ins Spiel, wir beschäftigen uns nicht mit dem, was wir uns vorgenommen haben. Wir finden aber Ende der ersten Halbzeit schon den Schalter. Dann kommen wir sehr gut aus der Pause und wir haben eine sehr gute Phase, in der wir das Spiel drehen und an uns reißen. Hinten heraus haben wir eine schlechte Chancenverwertung, aber alles in allem ist es für mich ein verdienter Sieg.“
TuSEM Essen II: Bornkamm, Solbach Domingo – Petersen (1), Ernst (2), Reidegeld (2), Daamen (3), Peterson, Elsässer, Engels (1), Fabian Neher (3), Lewandowski (4), M. Stumpf (2), L. Buschhaus (6/4), Telohe (6), Wolfram.
HC Weiden: Bayer, Tombach (1) – Wolff (2), Meurer (3/1), Beckers (4/2), Eich (1), Stolzenberg (1), Scheidtweiler, Micke (7), Flossbach (1), Boesel (1), Fiedler (2), Bergerhausen (2), Eissa (2).