Regionalliga Nordrhein
Zurück auf Platz eins: Die Ratinger Antwort sitzt
Interaktiv gewinnt beim HC Gelpe/Strombach mit 36:27. Für den Neusser HV rückt der Abstieg nach dem 25:32 gegen Remscheid immer näher.

Ich finde einen Weg! Ante Grbavac (links), der es insgesamt auf elf Tore brachte, und seine Ratinger waren unter dem Strich einfach eine Nummer zu groß für Paul Borisch (Nummer 27) und die Abwehr des HC Gelpe/Strombach. (Foto: Thomas Wirczikowski)

HC Gelpe/Strombach – Interaktiv.Handball 27:36 (13:17). Der Aufstiegsaspirant aus Ratingen hielt dem Druck stand und eroberte durch den Sieg im Oberbergischen die Tabellenführung zurück. Damit liegt Interaktiv (39:3 Punkte) fünf Spieltage vor Schluss wieder knapp vor dem TV Korschenbroich (38:4) und es hat den am Ende bei Punktgleichheit entscheidenden direkten Vergleich auf seiner Seite (25:24/30:29). Gelpe/Strombach rutscht durch die Niederlage auf Platz vier (25:17) hinter der HG Remscheid (25:15) zurück. „Ratingen hat verdient gewonnen“, fand HC-Trainer Markus Murfuni, „Ratingen ist sehr motiviert aufgetreten, aber wir konnten über weite Strecken dagegenhalten und haben die Partie bis zur Mitte der zweiten Hälfte offengehalten. Die letzten 20 Minuten haben wir das Spiel ein bisschen aus der Hand gegeben, weil teilweise die Kräfte fehlten und wir die Zweikämpfe in der Abwehr nicht mehr für uns entscheiden konnten. Deshalb versuchten wir, etwas umzustellen – leider ohne Erfolg.“

Paul Roth erzielte für die Gastgeber früh das erste Tor – 1:0 (2.). Es sollte aber die einzige Führung des HC an diesem Abend bleiben. Nach dem 2:1 (3.) der Gäste kam Gelpe/Strombach noch mehrmals zum Ausgleich, die Gäste setzten sich aber kontinuierlich ab – 7:5 (10.), 9:6 (12.), 11:7 (16.). Der HC zeigte trotzdem, warum er Tabellenvierter ist, und ließ sich nicht einfach abschütteln, sondern er verkürzte bis zur Pause auf 12:15 (29.). Ähnlich blieb der Abstand  auch über weite Teile der zweiten Halbzeit, bis Interaktiv-Trainer Filip Lazarov beim Stande von 25:22 (43.) eine Auszeit nahm: Hier fand er dann wohl die richtigen Worte und seine Mannschaft zog durch einen 4:0-Lauf entscheidend auf 29:22 (47.) weg. Davon erholte sich Gelpe nicht mehr und Ratingen siegte ungefährdet.

HC Gelpe/Strombach: Rottschäfer, Blech – Maier (6), Altjohann (1), Hilger (1), Viebahn, Roth (1), Bader, Meinhardt (4), Hartmann (3), Panske(1), Borisch, Mayer (2), Brüning (8/4).

Interaktiv.Handball: Büttner, Karic – Grabavac (11/6), Perschke, Claussen (1), Stock (7), Korbmacher, Oelze (2), Maric (3), Mensger (1), Engh (1), Wasse, Nuic (7), Poschacher (3).

 

Neusser HV – HG LTG/HTV Remscheid 25:32 (13:20). Die Chancen der Neusser (5:39 Punkte) auf den Klassenerhalt werden immer geringer. Es sind noch vier Partien zu spielen und durch die 18. Niederlage im 22. Spiel der Saison wird der Auftritt beim Zweiten TV Korschenbroich am kommenden Samstag eine Art Finale werden. Sollte Neuss dort nicht gewinnen oder der Bergische HC II (Rang 13/12:30) parallel beim HC Weiden (Zwölfter/13:27) etwas Zählbares holen, stünde der nicht mehr überraschende Abstieg des NHV vorzeitig fest. Remscheid (25:15) auf der anderen Seite eroberte durch den klaren Erfolg den dritten Platz in der Tabelle zurück und liegt nun knapp vor dem HC Gelpe/Strombach (27:17). „Ein ungefährdeter Sieg für uns. Wir gewinnen das Spiel in der ersten Viertelstunde. Nach der Pause lassen wir den Gegner zwar noch mal ran, sind am Ende aber nie gefährdet. Es war ein extrem disziplinierter und cleverer Auftritt von uns und auch erfreulich, dass wir mal ein Spiel hatten, wo es nicht immer Spitz auf Knopf steht. Dies hatten wir in letzter Zeit sehr oft“, fand Remscheids Trainer Alexander Zapf. NHV-Kollege Julian Fanenbruck zeigte sich als fairer Verlierer: „Es war ein absolut verdienter Sieg für Remscheid. Wir hatten viele personelle Probleme, weshalb wir von Anfang an wussten, dass es heute eine schwierige Aufgabe werden wird. In der ersten Halbzeit haben wir in Angriff und Abwehr absolut keinen Zugriff bekommen und nur wenige gute Aktionen gehabt. Zu Beginn der zweiten Hälfte wurde es etwas besser. Trotzdem haben wir es nie geschafft, entscheidend zu verkürzen.“

Die Gäste kamen exzellent in die Partie und führten schnell mit 4:0 (4.). Neuss verkürzte kurz danach durch Marco Bauer auf 1:4 (4.), aber Neuss blieb weiter deutlich unterlegen und die HGR baute ihre Führung weiter aus – 6:1 (6.), 10:3 (11.), 12:4 (13.). Es dauerte bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit, ehe die Gastgeber zu ihrem Spiel fanden: Über sieben Minuten lang ließen sie kein Gegentor zu und durch einen 4:0-Lauf verkürzten die Hausherren vom 12:20 (27.) auf 16:20 (34.). Remscheid reagierte allerdings unbeeindruckt und setzte sich direkt wieder ab – 25:19 (42.). Anschließend schaffte es der Tabellenletzte nicht mehr, den Sieg der Remscheider irgendwie zu gefährden. Bei Achim Jansens 30:21 (54.) der Gäste war die Partie längst entschieden.

Neusser HV: Schroif, Wiese – Neumann, Rosendahl (2/1), Neusser (1), Khmilevskyi, Franz (6), Küpper Ventura (5), Bauer (5), Kauwetter (6), Brockmann, Gilliam.

HG Remscheid: Geske, Mathes – Suiters (1), Jung (8), Taymaz (1), Pflüger (5), Hinkelmann(5), Hertz (3), Luciano (3), Handschke, Jansen (2), Grewel, Rath (4), Hermann.

BTB Aachen – HSG Refrath/Hand 20:21 (16:10). Die Siegesserie Refrather geht weiter: Der Erfolg in Aachen war bereits der vierte hintereinander und die Ausbeute von 8:0 Punkte führt dazu, dass die Mannschaft von Trainer Christoper Braun nun mit 24:20 Zählern sogar Sechster ist. Für die Aachener, die mit 17:25 Punkten auf Rang neun liegen,  richtete die Niederlage zwar keinen großen Schaden an, aber das Ergebnis war angesichts der Sechs-Tore-Führung zur Pause bitter. „Bei Aachen gelingt da alles und bei uns nicht viel“, fand Refraths Trainer Christopher Braun. Aachens Coach Simon Breuer fand dafür die zweite Hälfte ziemlich frustrierend: „Wir haben komplett den Faden verloren – und nie wiedergefunden. Auf einmal hat sich keiner mehr getraut, aufs Tor zu werfen. Ich glaube, vier Tore in der zweiten Halbzeit sprechen Bände. Ich bin extrem enttäuscht.“

Zuerst dominierte der BTB – 8:3 (12.), 10:5 (16.), 14:9 (26.), 16:10 (30.). Nach dem enorm starken Beginn der Hausherren schien alles auf einen ruhigen Abend für Aachen hinzudeuten, doch der BTB kam vom Kurs ab. Durch drei Zeitstrafen in den ersten acht Minuten nach der Pause verlor das bis dahin bessere Team den Zugriff und gleichzeitig die Führung – 17:13 (34.), 17:14 (36.), 17:15 (38.), 17:16 (39.), 17:17 (40.). Es war am Ende insgesamt eine zweite Halbzeit zum Vergessen für Aachen, während sich Refrath über eine kämpferisch herausragende Leistung freuen konnte.  „Wir rühren hinten in Kombination mit einem guten Torhüter Oliver Kierdorf ordentlich Beton an“, stellte Braun fest. Dass die Punkte nach Refrath gingen, war für den BTB trotzdem ernüchternd. Moritz Merz glich mit dem 20:20 in der 58. Minute für die HSG aus, ehe Sebastian Faust genau 47 Sekunden vor dem Ende zum 21:20 traf.

BTB Aachen: Bourceau, Schüler – N.Wudtke (3), Sevenich (2), Wagner (1), Saive-Pinkall, Oslender, Schüler, Schnalle, Käsgen (3), Bökmann (4), Bock, Jacobs (4/1), Horn (2), Rückels (1).

HSG Refrath/Hand: Kierdorf – Morris (1), Schallenberg, Faulhaber, Faust (8/1), Greffin, Funke (4), Georgi (1), Niehaus (2), Speckmann (2), Merz (3), Thißen, Capota.

 

SG Langenfeld – TSV Bonn rrh. 34:26 (17:10). An diesem Abend war nichts drin für die Bonner, bei denen die Niederlage allerdings auch keinen großen sportlichen Schaden anrichtete: Mit Rang zehn (16:26 Punkte) hatte die Mannschaft von Trainer Frank Berblinger den Klassenerhalt ja schon vorher in der Tasche. „Wir haben von Anfang an alles vermissen lassen haben, was wir uns vorgenommen hatten“, fand Berblinger, „im Angriff haben wir viel zu statisch gespielt, in der Deckung standen wir zu passiv.“ Langenfeld liegt als Achter (21:23) weiterhin fernab von Gut und Böse.

In den ersten Minuten lieferten sich beide Seiten einen normalen Schlagabtausch, ehe sich die SGL zum 8:4 (9.) absetzen konnte. Ab diesem Zeitpunkt dominierten die Hausherren – 12:7 (15.), 17:10 (30.). Für Bonn, bereits hoffnungslos ins Hintertreffen geraten, lief es anschließend auch in der zweiten Halbzeit nicht besser – 12:19 (35.). Im späteren Verlauf blieb die TSV ebenfalls ohne Chance, sodass beim 28:20 (50.) der Hausherren längst alles entschieden war. Berlingers logische Schlussfolgerung: „In der nächsten Woche müssen wir aufarbeiten, was heute alles nicht geklappt hat.“

SG Langenfeld: Hüttel (1) – Pötzsch, Hines (2), Preissegger, Winter (9/2), Richartz (6), Gohly (4), Raschke (1), Lajnef (7), Wellershaus (2), Schößer (2).

TSV Bonn rrh.: Ahmed Elnoamany, Meißenburg – Krohn (3), Schöneseiffen (2), Röhrig (1), Bullerjahn, Behr (4), Weikl, Benninghoff-Lühl, Wilhelms (1), Worm (7/4), Bohrmann (5/1), Struif (1), Rohloff (2).