Regionalliga Nordrhein
Dinslaken fängt lustlose Refrather ab
Beim 28:28 kommt der Aufsteiger nach der Pause noch mehr vom Kurs ab. Der MTV macht dann aus einem 26:28 ein Unentschieden.

Habt ihr keine Lust heute? Trainer Christopher Braun fand den Auftritt seiner Refrather diesmal jedenfalls müde bis traurig. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Refrath/Hand – MTV Rheinwacht Dinslaken 28:28 (16:14). Grundsätzlich ging es ja für beide Mannschaften um nicht mehr besonders viel. Das waren hier die Refrather, die sich in ihrem ersten Jahr in der Regionalliga beizeiten einen Platz im gehobenen Mittelfeld gesichert und deshalb schon lange keine Sorgen mehr hatten, dass sie den Klassenerhalt irgendwie verfehlen würden. Das waren da die Dinslakener, die vorübergehend tief im Keller der Tabelle angesiedelt waren, ehe sie sich durch eine Serie von vier Siegen am Anfang des Jahres 2023 aus dem Gröbsten befreien und vor allem den Letzten Neusser HV auf Distanz halten konnten. Während das Unentschieden damit für die Ansprüche der Gäste in Ordnung ging, wussten die Gastgeber damit weniger als nichts anzufangen. „Ein enttäuschendes Spiel von unserer Seite“, fand der reichlich bediente Trainer Christopher Braun, „wir schaffen es über 60 Minuten nicht, ein wenig Euphorie und Leidenschaft zu entwickeln. Wir lassen uns einlullen und dann holt Dinslaken hier verdient einen Punkt und gewinnen die zweite Halbzeit.“ Durch das Unentschieden verpasste die HSG zugleich den Sprung auf den vierten Platz, der bei einem Erfolg drin gewesen wäre: Die 25:21 Zähler reichen weiter zum sechsten Platz hinter dem HC Gelpe/Strombach (27:17), der HG Remscheid (25:17) und dem OSC Rheinhausen (25:19). Die beiden um die Meisterschaft kämpfenden Top-Teams Interaktiv.Handball (41:3) und TV Korschenbroich (40:4) liegen dabei für alle seit Langem außer Reichweite. Dinslaken (15:27) geht als Elfter in seine restlichen fünf Saisonspiele.

Nach dem 2:4 (5.) schienen die Gastgeber die Angelegenheit in den Griff zu bekommen – 8:6 (11.), 11:8 (17.), 13:10 (21.), 16:13 (27.). Dinslaken dachte allerdings gar nicht daran, sich schon aufzugeben, und kam in der zweiten Halbzeit nach dem 17:20 (39.), 18:21 (42.) und 19:22 (44.) wieder heran. Mit dem 23:23 (48.) ging es in einen ausgeglichenen Schluss-Abschnitt, in dem die HSG beim 27:25 (55.) und 28:26 (55.) erneut auf dem Weg zu einem Erfolg zu sein schien. Dass es noch einmal anders kam, ließ sich einfach erklären: Refrath erzielte in den letzten fünf Minuten und neun Sekunden keinen Treffer mehr – während Dinslaken immerhin noch zweimal traf. Jonas Höffner sorgte mit dem 27:28 (59.) für den Anschluss und Maximilian Reede schaffte eine halbe Minuten vor dem Ende das 28:28, auf das die Refrather auch in einer letzten Auszeit keine Antwort mehr fanden. Brauns Zusammenfassung: „Wir lassen sehr viel liegen vor dem Tor und besonders die Leidenschaft in der Deckung, die uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, hängt heute. Die Stimmung nach diesem Punktverlust ist entsprechend. Von den Möglichkeiten waren wir aus meiner Sicht stark überlegen, können das aber nicht in zwei Punkte ummünzen. Von daher ist das schon ein bitterer Nachmittag.“

HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Müller (1), Faulhaber, Greffin (2), Georgi (1), Niehaus (12/6), Wendler (4), Schrage, Speckmann (1), Asselborn (4), Merz (3), Capota.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron – Schriddels, Hoffmann (1), Höffner (2), Kryzun (1), Asci, Lelgemann, Tuda (6), Dreier (2), Reede (5), Pagalies (2), Feld (9/5).