3. Liga
Verlängerung: So geht es für die Drittligisten weiter
Der Longericher SC und die Bergischen Panther kämpfen jeweils um ein Ticket für den DHB-Pokal, die HSG Krefeld Niederrhein um eins von zweien zur 2. Bundesliga.

Wir sind heiß! Der Longericher SC um Trainer Chris Stark (Mitte) freut sich auf die Pokalrunde mit Duellen gegen den TV Gelnhausen und den Wilhelmshavener HV. (Foto: Thomas Schmidt)

Irgendwie können sie alle mit dem Blick auf die Abschlusstabelle der Normalrunde ziemlich gut leben, denn für die fünf Drittligisten vom Nieder- und Mittelrhein gingen bislang so ziemlich alle Wünsche für die Saison 2022/2023 in Erfüllung. Für den Aufsteiger TV Aldekerk bedeutete das vor allem von Beginn an eine Spielzeit ohne Abstiegssorgen. Auch der TuS 82 Opladen beendete die Runde nach zwischenzeitlich schwierigen Wochen letztlich, ohne noch groß in den Kampf um den Klassenerhalt verwickelt zu werden. Die Plätze sieben und acht bedeuten in der Endabrechnung, dass für die beiden Teams der Ball jetzt erst einmal bis zur neuen Saison ruht. Ganz anders sieht das bei der HSG Krefeld Niederrhein, dem Longericher SC und den Bergischen Panthern aus. Für diese drei Mannschaften warten ab dem 15. April weitere Partien – und es winken attraktive Preise.

Allen voran werden die Krefelder nach 2021 und 2022 im dritten Anlauf erneut versuchen, den Abstieg aus dem Jahr 2020 zu reparieren. Als Tabellenzweiter mit 40:12 Punkten qualifizierte sich die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga – hinter dem TV Emsdetten, der mit 49:3 Zählern souverän als Spitzenreiter durchs Ziel ging. Aus den anderen vier Drittliga-Staffeln stoßen insgesamt sieben weitere Teams hinzu. Der TuS Fürstenfeldbruck wäre als Zweiter der Gruppe Süd ebenfalls startberechtigt gewesen, verzichtete aber wegen der gestiegenen finanziellen und organisatorischen Anforderungen auf die Teilnahme. So bilden die neun Kandidaten eine einzige Gruppe, in der jeder vier Heim- und vier Auswärtsspiele austrägt. Am Ende der acht Partien für jedes Team steigen die beiden Erstplatzierten in die 2. Bundesliga auf. Das Teilnehmerfeld besteht durchaus aus bekannten Kontrahenten, die zum Teil in den vergangenen Jahren bereits in der zweithöchsten Spielklasse unterwegs waren. Geht es nach den Ergebnissen der Normalrunde, dürften neben Emsdetten wohl der TuS Vinnhorst (Gruppe Nord/46:2 Punkte) und der EHV Aue (Gruppe Ost/46:2 Punkte) zu den Favoriten gehören. Die Sachsen sind wie der TV erst in der vergangenen Saison aus der 2. Bundesliga abgestiegen – ebenso der TuS Ferndorf, der in der Gruppe Süd-West als Zweiter (43:9 Punkte) das Ticket zur Aufstiegsrunde löste.

Die Krefelder starten am 15. April mit einem Auswärtsspiel in Vinnhorst und erwarten eine Woche später am 22. April den MTV Braunschweig. Weiter geht es mit einer Fahrt zu Eintracht Hildesheim (29. April), der Partie gegen Ferndorf (6. Mai) und der Begegnung bei der HSG Hanau (13. oder 14. Mai). Am 18. Mai (Christi Himmelfahrt) empfangen die Eagles Emsdetten, bevor es am 21. Mai zum HC Oppenweiler/Backnang geht. Zum Abschluss kommt am 27. Mai Aue in die Glockenspitzhalle und spätestens danach ist klar, ob die HSG in der Saison 2023/2024 eine Liga weiter oben antritt – oder einen vierten Anlauf starten muss, den Abstieg von 2020 zu reparieren.

Der Longericher SC und die Bergischen Panther können für sich in Anspruch nehmen, hinter dem Top-Duo aus Emsdetten und Krefeld in dieser Saison die konstantesten Leistungen gebracht zu haben. Die Kölner sicherten sich somit in der Summe verdient den dritten Tabellenplatz (35:17 Punkte). Dass die Panther am Ende als Vierter (34:18) über die Ziellinie kommen würden, hätten wohl vor allem nach dem schwachen Start mit zwei Niederlagen zum Auftakt nicht viele erwartet. Die starken Vorstellungen sorgen dafür, dass die Nachbarn in einer Pokalrunde um zwei Tickets für die Teilnahme am DHB-Pokal 2023/2024 spielen dürfen. Teilnahmeberechtigt hierfür waren aus den fünf Staffeln jeweils die Mannschaften auf den Plätzen drei und vier. Insgesamt sechs Teams haben gemeldet und der Verband entschied sich für die Bildung von zwei Dreiergruppen, in der die Kandidaten jeweils ein Hin- und Rückspiel gegeneinander austragen. Jeder Verein hat so insgesamt vier Spiele und am Ende qualifizieren sich die beiden Gruppensieger für die erste Runde des DHB-Pokals.

Die Panther bekommen es in der Gruppe A mit dem Stralsunder HV und der HSG Rodgau Nieder-Roden zu tun. Die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz startet gegen Nieder-Roden (22./23. April), dann fährt sie nach Stralsund (29./30. April) und zur HSG (13./14. Mai). Zum Abschluss kommt der HV von der Ostsee ins Bergische (20./21. Mai). Longerich tritt in der Gruppe B gegen den TV Gelnhausen und den Wilhelmshavener HV an. Die Kölner starten mit einem Heimspiel gegen den TV (15./16. April) und fahren eine Woche später an die Nordsee nach Wilhelmshaven (22./23. April). Nach Gelnhausen geht es für den LSC am 6. oder 7. Mai, bevor der HV zum Finale nach Köln kommt (13./14. Mai). In der Summe heißt das: Für alle drei (Harzhelden-) Drittligisten geht es bis Ende Mai noch einmal hoch her, bevor danach auch für sie mal der Ball ruht.