07. April 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TSV Bayer Dormagen – TuS N-Lübbecke 30:25 (14:13). Die Dormagener haben sich offensichtlich viel für den April vorgenommen. Nach einem enttäuschenden März mit vier Niederlagen aus vier Partien musste die Mannschaft von Trainer Matthias Flohr den Blick zwischenzeitlich schon wieder Richtung Abstiegsplätze richten. Der neue Monat begann am vergangenen Samstag bereits gut und beim HSC 2000 Coburg gab es einen 27:20-Erfolg. Nach den zwei unerwarteten Bonus-Punkten gegen den Tabellenzweiten N-Lübbecke sieht die Welt für den TSV jetzt schon wesentlich freundlicher aus, denn mit 22:32 Zählern steht Dormagen auf Platz 14 und hat doch wieder einigen Abstand auf die gefährdete Region gewonnen, die bei der HSG Konstanz (17./14:40) beginnt und beim HC Empor Rostock (18./12:38) weitergeht. Die Wölfe Würzburg sind als Letzter (8:42) abgeschlagen und brauchen im Endspurt der Saison wohl ein kleines Wunder, um das rettende Ufer zu erreichen. Für die Bayer-Akteure geht es nach Ostern am 14. April mit der Aufgabe beim VfL Eintracht Hagen weiter. Durch einen Sieg bei den ebenfalls noch gefährdeten Westfalen (16./20:34) könnte Flohrs Team den Start in den Monat vergolden – und gleichzeitig den vielleicht schon entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
Die Hausherren brauchten vor offiziell 866 Zuschauern im TSV Bayer-Sportcenter etwas, um in die Partie und Ideen im Angriff zu finden. Nach dem 1:3 (6.) kam Dormagen auch vorne besser zum Zug. Das 3:5 (11.) glichen Jakub Sterba (12.) und Alexander Senden (13.) zum 5:5 aus, aus dem 6:8 (17.) machten Sterba (18.), Sören Steinhaus (19.) und Senden (21.) mit dem 9:8 die erste Bayer-Führung. Dass sich bis zur Halbzeit keine Mannschaft einen großen Vorsprung erspielen konnte, lag auch an den beiden Torhütern. Martin Juzbasic im TSV-Kasten sowie sein Gegenüber Nikolas Katsigiannis brachten sich jeweils mit mehreren starken Paraden ins Spiel ein. So blieb die Partie bis zur Pause ausgeglichen und Joshua Reuland markierte quasi mit der Sirene die 14:13-Halbzeitführung für die Gastgeber.
Flohrs Team kam gut aus der Kabine (16:13/34.), spielerische Glanzpunkte waren aber zunächst Mangelware. Im Gegenteil: Zahlreiche Unterbrechungen und Zeitstrafen störten den Spielfluss. Nach den zwei- Minuten gegen Tin Kontrec (35./TuS), Aron Seesing (36./Dormagen), Tom Skroblien (37./TuS) und Yannick Dräger (37./TuS) waren zwischenzeitlich vier Akteure gleichzeitig suspendiert. Die Strafe gegen Skroblien sorgte bei den Gästen dabei für größeren Unmut. Der Nettelstedter Linksaußen hatte bei seinem Tor auch Juzbasic am Kopf erwischt. Ergebnis: Der Treffer zählte nicht und stattdessen gab es beim Spielstand von 17:14 Ballbesitz für die Hausherren sowie zweimal zwei Minuten gegen Skroblien, der damit insgesamt vier Minuten auf die Bank musste. Im direkten Gegenzug bekam Dormagen nach dem Dräger-Foul einen Siebenmeter. In der jetzt hitzigen Atmosphäre behielt Jan Reimer vom Strich die Nerven – 18:14 (37.).
Ian Hüter nutzte den freien Platz zum 19:14 (39.), Seesing und Reuland (jeweils 41.) erhöhten kurz darauf sogar auf 21:15. Gäste-Coach Michael Haaß reagierte mit einer Auszeit, die aber wenig Wirkung zeigte. Die Dormagener behielten die Kontrolle über die Partie und ließen sich selbst von einer offensiveren 3-3-Abwehr-Variante der TuS nicht aus der Ruhe bringen. Nach der Roten Karte gegen Dräger (48./Foul an Ian Hüter) und dem anschließenden 24:19 per Siebenmeter durch Reimer hatte der TSV für die Schlussphase alle Trümpfe in der Hand. Die Gäste wurden in der Verteidigung zwar noch offensiver und gingen sehr früh zu einer offenen Deckung über – doch mit einer Reife, die die Dormagener in dieser Saison in der Form selten gezeigt hatten, fanden sie immer die richtige Antwort und spätestens mit dem 29:23 durch Senden (57.) war die Begegnung entschieden.
TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Simonsen – Reuland (6/2), Meuser (2), Senden (6), Klimpke, Zurga, I. Hüter (1), Reimer (2/2), Grgic, P. Hüter, Träger, Sterba (5), J.-C. Schmidt, Seesing (4), Steinhaus (4).