3. Liga
Zu viele Ausfälle: Longerich patzt zum Auftakt
Nach dem 30:35 gegen den TV Gelnhausen steht der LSC in der Qualifikationsrunde zum DHB-Pokal schon unter Druck.

Zu wenig: Lukas Martin Schulz erzielte für den Longericher SC gegen Gelnhausen 15 Tore und damit die Hälfte aller Kölner Treffer. Am Ende reichte es trotzdem nicht für etwas Zählbares. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – TV Gelnhausen 30:35 (16:17). Die Longericher haben den Auftakt in die Pokalrunde verpatzt und der Traum von einer Teilnahme am DHB-Pokal 2023/2024 erlitt bereits am ersten Spieltag einen herben Dämpfer. Gegen den Tabellendritten der Gruppe Süd-West bekam die Mannschaft von Trainer Chris Stark nie die Kontrolle über die Begegnung, ging über 60 Minuten nicht ein einziges Mal in Führung – und verlor somit am Ende vollkommen verdient. Dass Stark neben Keeper Valentin Inzenhofer, Marian Dahlke, Matthias Peters, Max Zimmermann kurzfristig auch auf Nico Pyszora verzichten musste, war dabei nur ein Teil der Erklärung. „Wir haben heute eine Niederlage einstecken müssen, weil wir heute in vielen Belangen nicht auf Top-Niveau waren. Gelnhausen hat hier heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Bei uns fehlten so zwei, drei Prozent zur Top-Leistung. Wir sind natürlich enttäuscht. Jetzt werden wir am Wochenende mal durchpusten und bereiten uns auf Wilhelmshaven vor“, erklärte Stark, der mit seinem Team am kommenden Samstag beim HV an der Nordsee antritt. Da sich aus der Dreiergruppe nur der Erste für den DHB-Pokal qualifiziert, muss der LSC hier definitiv gewinnen, um seine Chancen am Leben zu halten.

Weil am Wochenende das Final Four-Turnier um den DHB-Pokal in Köln ausgetragen wird und der eine oder andere Longericher hier sicher zu den rund 19.000 Zuschauern gehört, hatte der LSC die Gäste darum gebeten, die Partie auf den Freitagabend vorzuziehen. Der TV kam der Bitte nach und trat die rund 240 Kilometer lange Anreise aus dem südlichen Hessen an einem Wochentag an. Trotz dieser Strapazen fand Gelnhausen deutlich besser in die Partie und die Kölner liefen vom 0:3 (4.) direkt einem Rückstand hinterher. Nach dem 4:7 (10.) besorgten Malte Nolting (12./15.) und Max Zerwas (13.) zwar wieder den Ausgleich – 7:7. Eine echte Wende war das aber nicht und auch in der Folge hatten die Gäste die Vorteile auf ihrer Seite. Über das 11:13 (22.) hieß es plötzlich sogar 12:16 (25.). Nach der Roten Karte gegen Gelnhausens Nils Bergau (26.) sorgte Lukas Martin Schulz durch seine drei Treffer bis zur Pause (26./27./29.) immerhin dafür, dass der LSC lediglich mit einem 16:17-Rückstand in die Kabine ging.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern weitgehend ein ähnliches Bild: Gelnhausen legte vor, die Hausherren versuchten, dranzubleiben – 18:18 (33.), 18:20 (35.), 20:21 (36.), 21:24 (38.). Nach der Roten Karte gegen Dustin Thöne (39.) hatte der LSC dann noch eine personelle Option weniger und lag kurz darauf mit 22:26 (42.) hinten. Bis zum 26:28 (46.) durch Benjamin Richter hatte Starks Team trotzdem noch Hoffnung auf etwas Zählbares, doch durch ein paar einfache Fehler im Angriff fingen die Longericher sich das 26:31 (49.). Auf diesen Rückstand fanden die Kölner auch in der Schlussphase keine passende Antwort mehr. Bezeichnend: Selbst in einer doppelten Überzahl (zwei Zeitstrafen gegen Gelnhausen/51. und 52.) verkürzten die Gastgeber nicht, sondern kassierten das 28:33 (53.). So blieb es bei der letztlich verdienten Niederlage.

Longericher SC: Ruch, Hömberg – Gerfen (1), Richter (3), Thöne, Lincks, Wolf, Schulz (15/2), Nolting (5), Rinke, Zerwas (6), Malolepszy.