3. Liga
Auftaktpleite: HSG fehlen in Vinnhorst nur Zentimeter
Die Krefelder drehen in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga ein 0:6 zum Start nach der Pause in eine Führung, kassieren am Ende aber eine 24:26-Niederlage.

Das ist ärgerlich! Trainer Mark Schmetz (Mitte) und die HSG Krefeld Niederrhein (vorne Torhüter Gustav König, rechts Regisseur Merten Krings) konnten sich in Vinnhorst für eine engagierte Leistung nicht belohnen. (Foto: Thomas Schmidt)

TuS Vinnhorst – HSG Krefeld Niederrhein 26:24 (14:12). Über diese Niederlage werden sie sich in Krefeld doppelt und dreifach ärgern, denn bei den stark eingeschätzten Hausherren aus Hannover holte die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz zuerst einen Katastrophen-Start mit einem Sechs-Tore-Rückstand auf und kam dann bis in die Schlussphase durchaus sogar für einen Sieg in Frage. Bis zum 23:23 (56.) war die Partie völlig offen, bevor der TuS sich mit drei Treffern entscheidend zum 23:26 absetzen konnte (59.). Das 24:26 durch Lars Jagieniak kam zu spät (60.) und so standen die Krefelder am Ende mit leeren Händen da. Klar: In der Neunergruppe, in der nach acht Partien für jedes Team nur die beiden Erstplatzierten das Ticket für die 2. Bundesliga lösen, ist trotz der Pleite zum Auftakt für die Eagles noch alles drin. Der Druck für die kommende Aufgabe ist dennoch etwas größer geworden und eine weitere Niederlage kann Krefeld sich dann kaum leisten. Am kommenden Samstag empfängt Schmetz‘ Mannschaft in der Glockenspitzhalle den MTV Braunschweig, der zum Start gegen Eintracht Hildesheim mit 35:33 gewonnen hat.

Vor offiziell 780 Zuschauern kamen die Gäste zunächst überhaupt nicht in die Partie und fanden vor allem vorne keine Mittel. Beim 0:6 (9.) nahm Schmetz bereits seine erste Auszeit, um seiner Mannschaft neue Wege aufzuzeigen. Und tatsächlich: In Überzahl (Zeitstrafe gegen Vinnhorsts Tim Otto/10.) markierte Mike Schulz mit dem 1:6 den ersten Krefelder Treffer des Abends (10.). Vom 1:7 (11.) verkürzte die HSG auf 3:7 (15.) und hielt die Angelegenheit in der Folge offener. Nach dem 6:11 (19.) brachten Nick Braun (23.), Christopher Klasmann (24.) und Schulz (25.) ihr Team sogar wieder auf 9:11 ran. Die Eagles fanden nun immer wieder bessere Lösungen und waren nach der Pause dann auch auf der Anzeigentafel wieder auf Augenhöhe: Loic Kaysen (38.) und Kevin-Christopher Brüren (40./41.) machten aus dem 14:17 den 17:17-Ausgleich, bevor Seffen Hahn mit dem 18:17 sogar die erste HSG-Führung des Abends erzielte (42.).

Vinnhorsts Coach Davor Dominikovic reagierte mit einer Auszeit, die aber zunächst wenig änderte (42.). Mehr Wirkung zeigte da die Rote Karte gegen Krefelds Abwehrspezialisten Philipp Dommermuth (46.). Die Gäste brauchten fünf Minuten, um sich zu sortieren und gerieten so vom 20:19 (46.) wieder mit 20:22 in Rückstand (51.). Klasmann (51./Siebenmeter) und Brüren (54.) besorgten aber den 22:22-Ausgleich und nachdem auch Vinnhorsts Otto disqualifiziert wurde (54.), schienen für die Eagles in den letzten Minuten alles möglich zu sein. In der entscheidenden Phase hatte der TuS dann aber doch die besseren Antworten und sicherte sich so die ersten beiden Punkte in der Aufstiegsrunde.

HSG Krefeld Niederrhein: König, Hasenforther (1), Bartmann – Krass (1), Krings, Klasmann (5/2), Hahn (1), Schulz (4), Braun (3), Brüren (5), Kaysen (3), Jagnieniak (1), Dommermuth, Obranovic, Bitzel, Mircic.