Regionalliga Nordrhein
Der Ausrutscher: Korschenbroich serviert Interaktiv einen Matchball
TVK verliert als Verfolger überraschend mit 29:32 gegen BTB Aachen. Gewinnt Spitzenreiter Ratingen am Sonntagabend gegen Refrath/Hand, steht er als Aufsteiger fest.

Vorbeigeflogen: Max Eugler erzielte zwar vier Treffer, konnte dadurch aber die für Korschenbroich bittere Niederlage gegen Aachen auch nicht verhindern. (Foto: Sven Frank)

TV Korschenbroich – BTB Aachen 29:32 (14:15). Es war ein empfindlicher Rückschlag für die Korschenbroicher, die nach elf Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage hinnehmen mussten und jetzt nur nur noch theoretische Aufstiegschancen haben. Bei noch zwei ausstehenden Spielen liegt der TVK mit 42:6 Punkten als Zweiter hinter Interaktiv.Handball (45:3), das nun einen Matchball hat: Gewinnen die Ratinger am Sonntagabend gegen die HSG Refrath/Hand (Fünfter/25:21), stehen sie vorzeitig als Aufsteiger in die 3. Liga fest. Aachen (21:27) behauptete durch den Überraschungs-Erfolg den neunten Platz. „Wir sind super stolz, dass wir als erste Mannschaft nach Ratingen diese Saison gegen Korschenbroich gewinnen konnten“, sagte BTB-Trainer Simon Breuer, „von Beginn an hatten wir den Glauben, dass wir dieses Spiel gewinnen können, und wir haben leidenschaftlich gekämpft. Niclas Elsen hat im Tor eine sehr gute Leistung gezeigt und im Angriff war Carsten Jacobs mit 15 Toren der entscheidende Mann.“ Logisch: Die Korschenbroicher waren vor allem enttäuscht. „Wir konnten zu keinem Zeitpunkt an die Leistungen der letzten Wochen und Monaten anknüpfen“; stellte der Sportliche Leiter Klaus Weyerbrock fest, „insbesondere in den letzten zehn bis 15 Minuten nicht, in denen es in der Vergangenheit oft eine deutliche Wendung gegeben hat. Die Jungs waren in den Köpfen nicht so weit und haben nicht gezeigt, dass wir bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen wollten.“

Nicolai Zidorn eröffnete die Partie mit dem 1:0 (2.) und Aachen brauchte gut vier Minuten bis zum ersten eigenen Treffer: Jacobs markierte das 1:1 (5.) und legte direkt zwei Tore zum 3:1 (6.) hinterher. Der TVK blieb aber dran und es gab einige Führungswechsel – 4:3 (8.), 6:7 (15.), 8:7 (16.), 9:10 (19.). Beide Teams begegneten sich im Verlauf der ersten Hälfte weiter auf Augenhöhe – und auch nach dem Seitenwechsel änderte sich daran vorerst wenig. Die Rote Karte gegen Aachen (44./Robin Bleuel) nutzten die Gastgeber zwar zum 22:20 (44.), doch der BTB ließ sich davon nicht verunsichern. Übers 24:24 (49.) und 26:26 (53.) gelang dem Außenseiter vielmehr ein entscheidender 4:0-Lauf zum 30:26 (58.) und der Tabellenzweite konnte nicht mehr wirkungsvoll antworten.

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (2), Bark (6/4), Klinnert (2/1), Eugler (4), Klause (2), Ingenpaß (2), Brinkhues (2), Zidorn (4), Wolf (2), Schneider (1), Neven (2), Brakelmann.

BTB Aachen: Schüler, Elsen – Wagner (1), Korsten (2), Saive-Pinkall, Bleuel, Jacobs (15/4), Bökmann (5), Uerlings (1), Horn, Rückels (1), Kaesgen (2), Sevenich, Schnalle (5).

 

HG Remscheid – MTV Rheinwacht Dinslaken 36:26 (17:11). So wollten die Remscheider auf der Zielgeraden der Saison wohl doch nicht weitermachen – nach dem 30:34 gegen den HC Gelpe/Stromach, dem 28:29 beim BTB Aachen und dem 32:33 gegen den Bergischen HC II. Bevor die bis dahin über weite Teile ganz gute Saison nach drei Niederlagen hintereinander endgültig zu zerfließen drohte, zog das Team von Trainer Alexander Zapf die Reißleine und beendete die Talfahrt durch einen klaren Sieg in der für beide Seiten nicht mehr besonders bedeutungsvollen Partie. Remscheid (27:21 Punkte) bleibt jetzt als Vierter hinter Gelpe/Strombach (28:20) immerhin ein Kandidat für den dritten Tabellenplatz hinter dem Ersten Interaktiv.Handball (45:3) und dem Zweiten TV Korschenbroich (42:6). Dinslaken (15:31) verharrt mindestens vorläufig auf Rang 13 hängen – der aber keinen nachhaltigen Schaden anrichtet, weil der Letzte Neusser HV (5:45) bereits seit einigen Wochen als einziger Absteiger in die Oberliga Niederrhein feststeht.

Remscheid geriet mit dem 0:1 (2.) früh ins Hintertreffen – aber es sollte der einzige Rückstand bleiben. Beim 4:4 (10.) durch Philipp Tuda, der es insgesamt wie Remscheids Kaan Taymaz auf zehn Treffer brachte, lag Dinslaken dann zum letzten Mal gleichauf und die HGR zog weiter weg – 9:6 (14.) 12:8 (21.), 15:11 (25.), 17:11 (30.). In der nicht mehr spannenden zweiten Halbzeit machten die Hausherren aus dem Neun-Tore-Polster beim 27:18 (46.) bis zum 34:24 (57.) ein Plus von zehn Toren, das auch am Ende auf der Anzeigetafel stand. Taymaz erzielte in der letzten Minute nach dem 35:26 (60.) noch das 36:26 zugunsten der klar überlegenen Hausherren.

HG Remscheid: Geske, Mathes – Suiters (4), Taymaz (10), Pflüger (2), Hinkelmann (3), Hertz (3), Luciano (6), Handschke (5/2), Rath, Hermann (3).

MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Köss – Schriddels, Hoffmann (3), Höffner, Kryzun (1), Asci, Lelgemann, Tuda (10), Dreier (2), Reede (4), Pagalies (1), Feld (5/2).

 

HC Weiden – HC Gelpe/Strombach 23:23 (10:8). Die Gastgeber festigten durch ihren Sieg mit jetzt 28:20 Punkten den dritten Tabellenplatz hinter Interaktiv.Handball (45:3) und dem TV Korschenbroich (42:6), während Weiden (18:30) unverändert auf Rang elf liegt. „Zu Beginn finden wir im Angriff gar nicht ins Spiel und müssten eigentlich haushoch zurückliegen. Dank einer gut gestaffelten Abwehr mit einem guten Tobias Bayer im Tor bleiben wir aber in Schlagdistanz und können das Spiel zu unseren Gunsten drehen. In der zweiten Hälfte lassen wir zu viele Möglichkeiten liegen und es bleibt eng. Am Ende gelingt uns dann noch der verdiente Ausgleich. Es ist definitiv ein Punktgewinn für uns“, fand Weidens Trainer Marc Schlingensief. Für den Kollegen Markus Murfuni ging das Resultat ebenfalls in Ordnung: „Es war ein sehr intensiv geführtes Spiel mit guter Verteidigung auf beiden Seiten und sehr guten Torhütern. Wir hatten heute eine sehr schlechte Abschlussquote. Am Ende war es eine gerechte und verdiente Punkteteilung. Es hat Spaß gemacht.“

Die Gäste ließen ließen über elf Minuten keinen Gegentreffer zu, verpassten jedoch nach dem 3:0 (8.) einen höheren Vorsprung. Bei Weiden platzte der Knoten erst nach dem 4:7 (19.) und ein 6:0-Lauf mit mehr als zehn Minuten ohne Gegentor brachte die eigene 10:7-Führung (29.). Die Führung hielten die Hausherren später über weite Strecken des zweiten Durchgangs und gleichzeitig waren die Offensivprobleme der beiden Teams immer wieder zu erkennen – 14:13 (40.), 17:14 (45.), 19:18 (52.). Es bahnte sich eine spannende Schlussphase an, in der jedes Tor Gold wert war: Malte Meinhardt brachte Gelpe/Strombach in der letzten Minute mit 23:22 in Führung, ehe der HC eine Auszeit nahm – und dann durch den von Paul Fiedler abgeschlossenen Kempa-Trick zum 23:23 kam.

HC Gelpe/Strombach: Blech, Witscher – Maier (4), Altjohann (1), Hilger (1), Viebahn (1), Bader, Meinhardt (4), Hartmann (4), Panske, Borisch, Mayer (6/2), Brüning (2).

HC Weiden: Leclaire, Bayer – Wolff, Beckers (4/1), Scheidtweiler (3), Eich (1), Meurer, Leonhardt (2), Flossbach (6), Fiedler (3), Micke, Bergerhausen (3/1), Furuta, Eissa (1).

 

TSV Bonn rrh. – Neusser HV 43:37 (17:18). Bonn liegt nach dem Erfolg im Offensiv-Spektakel weiter auf dem zehnten Rang (20:28 Punkte) und behält die einstelligen Tabellenplätze im Blick. Der bereits seit einigen Wochen als Absteiger feststehende Letzte Neuss (5:45) belohnte sich dagegen – wie so oft in dieser Saison – nicht für eine ordentliche Leistung. „Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert“, fand NHV-Coach Julian Fanenbruck, „wir machen über 55 Minuten offensiv ein gutes Spiel, nutzen aber vor allem in der ersten Halbzeit viele Torchancen nicht. Im zweiten Durchgang war es überwiegend die Abwehr, in der uns die nötige Power gefehlt hat. Nichtsdestotrotz hat allen noch mal Spaß gemacht und es war schön anzusehen. Zudem hat das Schiedsrichterduo eine gute Leistung gezeigt. Meiner Meinung nach war es die beste Schiedsrichterleistung der bisherigen Saison.“ Bonns Trainer Berlinger zeigte sich vor allem damit zufrieden, wie seine Mannschaft nach der Pause aufgetreten war: „Neuss hat befreit aufgespielt und wir hatten überwiegend in der Deckung von Beginn an Probleme. In der zweiten Hälfte haben wir offensiv zielstrebiger gespielt und konnten uns absetzen.“

Daniel Rohloff erzielte nach 48 Sekunden für die TSV das erste Tor und er gab damit den Startschuss für einen offenen Schlagabtausch – 3:3 (3.), 5:5 (6.), 7:6 (9.). Die Gastgeber setzten sich durch eine stabiler stehende Deckung mit dem 13:9 (16.) etwas ab, doch Neuss kämpfte sich schnell wieder heran, kam zum 15:15 (24.) und wenig später zum 17:16 (28.). Nach dem Wechsel dominierten weiter die Angriffsreihen beider Teams und es waren erneut die Bonner, die sich bis zum 28:24 (42.) Vorteile erarbeiteten. Bonn hielt den NHV anschließend konstant auf Distanz und nach dem 38:34 (54.) sorgten drei weitere Tore für den hohen Endstand.

TSV Bonn rrh.: Meißenburg (1), Krouß – Krohn (5), Bullerjahn (7), Behr (1), Heitkötter, Weikl (9), Benninghoff-Lühl (1), Fischer, Worm (10/3), Windhorst, Bohrmann (4), Rohloff (5).

Neusser HV: Schroif, Wiese – Merten (7), Menze (1), Dicks (2), Salimov (5), Neusser (2), Khmilevskyi, Murawaski (2), Franz (11/1), Zwarg (2/1), Bauer (5), Gilliam.