3. Liga
Nur Siege helfen den Eagles und dem LSC
HSG Krefeld Niederrhein trifft in der Aufstiegsrunde auf den TuS Ferndorf. Longericher treten in der Pokalrunde der Drittligisten beim TV Gelnhausen an.

Wohin geht unser Weg? Die Krefelder Merten Krings (ganz links), Matija Mircic (Nummer 97), Philipp Dommernuth (34) und Steffen Hahn (ganz rechts) stellen gerade dieselbe Frage wie die Longericher Malte Nolting (Zweiter von links) und Lukas Martin Schulz (Zweiter von rechts). Für alle ist noch viel möglich. (Foto: Thomas Schmidt)

Es macht diesen Gegner für die HSG Krefeld Niederrhein so gefährlich, dass er sicher nichts mehr zu verlieren hat – und im Grunde nur wenig zu gewinnen. Der erst nach der vergangenen Saison abgestiegene TuS Ferndorf, mit drei Niederlagen und einer beträchtlich langen Liste an personellen Ausfällen in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gestartet, steht nach dem 37:23 gegen Eintracht Hildesheim als Sechster bei 2:6 Zählern – was im Neunerfeld aktuell zu Rang sieben reicht und normalerweise keine Basis mehr für eine Rückkehr in die höhere Klasse sein kann. Trotzdem hat das Team von Trainer Robert Andersson nicht vor, die Serie praktisch abzuschenken – im Gegenteil. Nicht zuletzt der klare Erfolg über Hildesheim hat für neuen Schwung gesorgt beim Team aus dem Kreuztaler Stadtteil Ferndorf, das ein Nachbar des rund 40 Kilometer entfernt ansässigen VfL Gummersbach ist. „Wir wollen bis zum Schluss kämpfen und wir wollen auch in Krefeld gewinnen“, sagte Andersson nach dem Sieg gegen die Eintracht. Das alles wird die Eagles und erst recht Trainer Mark Schmetz kaum überraschen, weil sie es bestimmt nicht anders handhaben würden. Klarer Unterschied zum TuS: Die HSG hat noch eine Menge zu gewinnen und entsprechend viel zu verlieren.

Krefeld begann die Aufstiegsrunde mit einem knappen 24:26 beim TuS Vinnhorst und gewann anschließend zweimal – jeweils mit 38:30 gegen den MTV Braunschweig und in Hildesheim. Das bedeutet bei 4:2 Zählern momentan Platz drei hinter Vinnhorst (7:1) und dem EHV Aue (4:2). Auf dem vierten Platz folgt dann der TM Emsdetten (ebenfalls 4:2), der wie die beiden führenden Klubs ungeschlagen dasteht. Hanau und Braunschweig (jeweils 4:4) auf den Rängen vier und fünf werden wohl mit der Entscheidung eher wenig zu tun haben, während der TuS Ferndorf sowie erst recht die sieglosen HC Oppenweiler/Backnang (1:5) und Hildesheim (0:6) höchstens noch für die Rolle des Spielverderbers in Frage kommen. Für die Eagles folgt daraus, dass sie zunächst die Aufgaben gegen Ferndorf und anschließend am 13. Mai bei der HSG Hanau mit hundert Prozent Hingabe angehen müssen – und für sich entscheiden sollten: Dann und nur dann könnte etwa die Partie am 18. Mai gegen Emsdetten zu einem Handball-Fest werden. Über die Aufgabe am 21. Mai beim HC Oppenweiler/Backnang geht es zum Abschluss am 27. Mai gegen Aue – in ein Duell, das vielleicht sogar Endspiel-Charakter hat.

Einen Sieg braucht in der Pokalrunde der Drittligisten auch der Longericher SC, der nach dem 30:35 vom Auftakt gegen den TV Gelnhausen (Erster/4:0 Punkte) und dem 29:29 beim Wilhelmshavener HV (Dritter/1:3) eine Pause hatte – und das Gelnhausener 26:24 gegen Wilhelmshaven zur Kenntnis nehmen musste. Daraus ergibt sich eine erste einfache Rechnung: Die Mannschaft von Trainer Christian Stark muss jetzt beim TV im Südosten von Hessen gewinnen, damit ihre Chancen auf Platz eins in der Gruppe intakt bleiben. Dann hätte der aktuelle Zweite LSC ausgeglichene 3:3 Zähler (zurzeit 1:3) und wenigstens theoretisch die Möglichkeit, im Endspurt ganz nach vorne zu kommen. Zwei weitere Voraussetzungen: Longerich bräuchte anschließend am 13. Mai gegen Wilhelmshaven ebenfalls einen Erfolg – und müsste gleichzeitig auf eine Niederlage oder mindestens einen Punktverlust des TV Gelnhausen am 20. Mai in Wilhelmshaven hoffen. Zum Schluss stellt sich diese einfache Rechnung beinahe von selbst auf: Verliert Longerich in Gelnhausen oder gibt dort durch ein Unentschieden einen Zähler ab, hätte sich das Thema Teilnahme am DHB-Pokal 2023/2024 erledigt. Den Sprung dorthin schafft lediglich der Gruppenerste – und sollte der TVG bei fünf Zählern landen, wäre der Fall für den LSC erledigt.