Regionalliga Nordrhein
Korschenbroich besiegt den Frust, Remscheid ärgert Refrath
TVK gewinnt nach einem mäßigen Start mit 36:26 in Dinslaken. HGR verdirbt dem Aufsteiger beim 30:27 die Abschiedsfeier.

Diese Richtung: Torhüter Felix Krüger und die Korschenbroicher zeigten in Dinslaken noch im Laufe der ersten Halbzeit auf, dass sie die bessere Mannschaft sind. (Foto: Michael Jäger)

MTV Rheinwacht Dinslaken – TV Korschenbroich 26:36 (13:16). Das Resultat in dieser eher übersichtlich wichtigen Partie drückte am Ende ziemlich passend aus, was die beiden Kontrahenten in dieser Saison unterscheidet: Korschenbroich ist ein Spitzenteam und Dinslaken in erster Linie froh darüber, dass es den Klassenerhalt in der Tasche hat. Eine Woche nach der überraschenden 29:32-Niederlage gegen den BTB Aachen und dem endgültigen Aus im Kampf um die Meisterschaft ließ der TVK im Laufe der Partie schließlich keine Zweifel daran aufkommen, wer die Platte als Sieger verlassen würde. Der Erfolg ging in Ordnung und schraubte das Konto des Zweiten zugleich auf 44:6 Punkte – womit er meilenweit vor der restlichen Konkurrent steht, die auf Rang drei der HC Gelpe/Strombach (30:2o) anführt. Dinslaken, das am Dienstag die Partie in Gelpe/Strombach nachholt, bleibt auf Rang 13 (15:33) hinter dem Bergischen HC II (16:34), den er theoretisch noch überflügeln könnte, und weit vor dem Schlusslicht Neusser HV (5:45), der seit einiger Zeit als einziger Absteiger in die Oberliga Niederrhein feststeht.

Bei den Korschenbroichern war unter anderem der erkrankte Coach Gilbert Lansen nicht an Bord. Seine Aufgaben übernahm Co-Trainer Stephan Nocke mit und er bekam dafür ein Extralob durch den Sportlichen Leiter Klaus Wyerbrock: „Stephan hat das Team top eingestellt.“ Trotzdem startete der TVK eher holprig – 3:1 (6.), 4:2 (8.), 5:7 (11.), 8:11 (15.). Die folgende erste Auszeit bewirkte noch nicht sonderlich viel, aber in der zweiten beim Stande von 10:13 (20.) wurde Korschenbroich langsam wach: Beim 14:13 (27.) lag der TVK nach fünf Toren hintereinander wieder vorne, ehe ihm halbzeit-übergreifend weitere fünf Tore hintereinander zur 19:13-Führung (34.) gelangen. Übers 21:14 (37.) drückte Korschenbroich nach dem 23:18 (45.) erneut aufs Tempo – 26:19 (49.), 30:20 (54.). In den restlichen gut sechs Minuten sorgten zum Abschluss beide Seiten noch einmal für ein Torfestival und Til Klause setzte mit dem 36:26 (60.) den Schlusspunkt.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Köss – Schriddels (1), Hoffmann, Höffner (1), Kryzun, Asci (7), Lelgemann (3), Tuda (4), Dreier (3), Reede (4), Pagalies (1), Feld (2).

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (1), Bark (1), Klinnert (5/3), Eugler (4), Klause (6), Ingenpaß (7), Brinkhues (4), Zidorn (2), Wolf, Schneider (3), Neven (3).

HSG Refrath/Hand – HG Remscheid 27:30 (12:13). Es war die Zeit des Abschieds – vor allen Dingen bei den Refrathern, die schon vor dem Anpfiff passende Worte für ein paar nun ehemalige Stammkräfte wie Linkshänder Lennart Niehaus (wechselt zum Longericher SC in die 3. Liga), Kreisläufer Michael Wittig oder Rückraumspieler Jonathan Benninghaus hatten (hören auf). Zu den Verabschiedeten gehörten zum Schluss dann auch Trainer Christopher Braun und sein Co-Trainer Dennis Marquardt, unter deren Federführung die HSG vor einem Jahr den Sprung in die Regionalliga geschafft hatte. Allen zusammen blieb allerdings eine Enttäuschung nicht erspart, denn die Punkte gingen in der Summe nicht unverdient an die Gäste, die einfach ein paar weniger Fehler machten und in der wichtigsten Phase entschlossen die Gelegenheit zum Erfolg wahrnahmen. Die HGR ünernahm durch den Sieg wieder den vierten Platz (29:21 Punkte) vom OSC Rheinhausen (ebenfalls 29:21), während Aufsteiger Refrath (25:25) trotz der Niederlage erst einmal Sechster bleibt. „Wir verlieren verdient“, räumte Braun ein, „wir schaffen es leider nicht, unsere Führungen in etwas Zählbares umzumünzen. In der zweiten Halbzeit kämpfen wir uns wieder heran, ebnen Remscheid den Weg aber mit einem 0:6-Lauf. Das ist sehr schade, weil mehr drin gewesen wäre. Es war ein emotionaler Tag.“

Die HSG erwischte den deutlich besseren Start und legte das 8:4 (13.) und 9:5 (16.) vor. Bis zum 12;8 (25.) blieb es bei der Vier-Tore-Führung, ehe Remscheid den Spieß kurzerhand durch fünf Treffer in Folge umdrehte, mit einem 13:12 (30.) in die zweite Halbzeit ging und dort bis zum 19:16 (39.) alles kontrollierte. Anschließend fanden die Hausherren mit einem 6:1-Lauf und dem 22:20 (46.) sehenswert in den Sonntagnachmittag zurück, doch unter dem Strich hatte Remscheid in der letzten Viertelstunde mehr Überblick und die richtigen Antworten. Aus dem 21:22 (46.) machte das Team von Trainer Alexander Zapf zügig und innerhalb von fünf Minuten das 27:22 (52.), das die Basis für eine fast kontrollierte Schlussphase war. Refraths 26:28 (58.) und 27:29 (59.) konterte Remscheid jeweils wirkungsvoll. Zapf zeigte sich angetan: „Das war eine ordentliche Partie von uns. Die ersten 20 Minuten waren schwach, alles danach war mit einem schmalen Kader wirklich gut. Wir waren abgezockt in den wichtigen Phasen und hatten eine guten Linus Mathes im Tor.“

HSG Refrath/Hand: Vatter, Kierdorf – Morris, Faulhaber (1), Greffin (1), Niehaus (12/7), Wendler, Benninghaus, Schrage (3), Speckmann, Asselborn (2), Merz (4), Natzke (4), Capota.

HG Remscheid: Geske, Mathes – Suiters (4), Taymaz (6), Pflüger (2), Hinkelmann, Herz (2), Schön, Luciano (2), Handschke (5), Grewel, Rath (2), Hermann (7).