3. Liga
Die Aufstiegsfrage: Nur vier Siege helfen den Eagles
Krefelder brauchen in der Aufstiegsrunde eine Serie. Panther müssten in der Pokalrunde noch zweimal gewinnen. Longerich ist schon draußen.

Am besten drüber: Loic Kaysen (mit Ball) und Lars Jagieniak (ganz rechts) brauchen mit der HSG Krefeld Niederrhein zunächst in der Partie bei der HSG Hanau wieder zwei Punkte. Grund dafür: Gegen den TuS Ferndorf verloren die Eagles durch einen Siebenmeter-Treffer von Marvin Mundus (Nummer 25) in der allerletzten Sekunde mit 30:31. (Foto: Herbert Mölleken).

Natürlich hat die HSG Krefeld Niederrhein in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga noch die Chance, eins der beiden zu vergebenden Tickets zu ergattern. Genauso natürlich kann sie es mit der momentan ausgeglichenen Bilanz von 4:4 Punkten von Platz vier aus fast nicht mehr nur aus eigener Kraft schaffen – allerhöchstens dann, wenn sie am Samstag bei der HSG Hanau (Sechster/4:6 Punkte) eine Serie an Siegen startet und dann auch am 18. Mai gegen den TV Emsdetten (Dritter/6:2), am 21. Mai beim HC Oppenweiler/Backnang (Neunter/1:7) und am 27. Mai beim EHV Aue (Zweiter/6:2) gewinnt. Eins der Probleme für alle, die den Sprung nach oben anstreben: Der aktuelle Erste Vinnhorst, bei dem die Eagles vor rund einem Monat mit einer knappen 24:26-Niederlage in die Aufstiegsrunde starteten, ist bei 9:1 Zählern aus bereits fünf Partien noch ungeschlagen. Dabei hat der Spitzenreiter die Aufgaben gegen Krefeld und in Emsdetten (25:25) bereits hinter sich – mit insgesamt mehr Glück als die HSG, der vor allen Dingen die jüngste 30:31-Niederlage gegen den TuS Ferndorf (Siebter/4:6) wie ein Mühlstein um den Hals hängt. Dort hatte das Team von Trainer Mark Schmetz beim Stande von 30:30 in der von einem intensiven Kampf geprägten Auseinandersetzung kurz vor Schluss einen Sieg in der Hand: Ferndorfs Fabian Hecker kassierte 32 Sekunden vor dem Ende eine Zeitstrafe und in einer sofort folgenden Auszeit hätten die Gastgeber die passende Idee für einen 31. Treffer finden können. Der fiel auch – aber zum Entsetzen der HSG auf der anderen Seite, nachdem der eigene Angriff ins Leere gegangen und Ferndorf wieder an den Ball gekommen war. Marvin Mundus sorgte schließlich auf der anderen Seite für den TuS durch einen auf den letzten Drücker verwandelten Siebenmeter fürs 31:30 zugunsten der Ferndorfer, die so den Druck auf die Eagles erhöhten.

Zuerst ist jetzt ein Sieg in Hanau eine unbedingte Pflicht für Krefeld, das bei fünf oder sechs Minuspunkten vor den späteren Duellen mit Emsdetten und Aue keine größeren Gedanken an die 2. Bundesliga mehr verfolgen dürfte. Dabei ist sowieso klar, dass es in der Aufstiegsrunde überhaupt keine einfachen Gegner gibt – und die HSG unter Umständen sogar ein extrem gefährlicher Widersacher sein kann. Das bekamen unter anderem schon der TuS Vinnhorst, der mit Mühe ein 25:24 ins Ziel rettete, und der EHV Aue zu spüren, der beim 28:28 in Hanau einen Punkt abgeben musste. Demnach benötigt die HSG eine weitere überzeugende Leistung und einen eigenen starken Auftritt, ehe sie sich dem Blick auf die Konkurrenz widmen darf. Da gilt Emsdetten am Samstag gegen Eintracht Hildesheim (Achter/2:6) als Favorit, während das Spitzenspiel am Sonntag zwischen Aue und Vinnhorst völlig offen zu sein scheint. Alle für die Eagles vielleicht günstigen/geeigneten Rechenmodelle hängen allerdings davon ab, dass sie selbst einen Erfolg aufs eigene Konto überweisen.

Deutlich weniger mathematische Fähigkeiten brauchen die Bergischen Panther für den zweiten Teil in der Gruppe 1 der Pokalrunde, denn nach dem 23:23 gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden und dem 29:33 beim Stralsunder HV benötigt die mit 1:3 Punkten auf dem dritten Platz liegende Mannschaft von Trainer Marcel Mutz sicher zwei Siege aus den beiden weiteren Spielen am Samstag in Nieder-Roden (Erster/5:1) und am 20. Mai gegen Stralsund (Zweiter/2:4). Gewinnen die Panther zweimal, liegen sie bei 5:3 Punkten vor Stralsund (dann 2:6) und über den direkten Vergleich auch vor Nieder-Roden (5:1). Wie kompliziert die Aufgabe wird, in Nieder-Roden nicht mal einen einzigen Zähler abzugeben, zeigt der  jüngste Auftritt der HSG, die erstens ungeschlagen ist und sich zweitens in Stralsund an der Ostsee trotz einer 800 Kilometer weiten Anreise mit 29:28 durchzusetzen wusste. Sollten die Panther einen oder beide Zähler abgeben, wird der Abschluss der Pokalrunde in gut einer Woche praktisch ein Muster ohne jeden Wert – weil Stralsund sowieso bereits jetzt aus dem Rennen ist.

Das gilt in der Gruppe 2 auch für den Longericher SC, der mit einem 30:35 gegen den TV Gelnhausen begann, anschließend trotz einer klaren Führung nach der Pause (41./24:16) mit einem 29:29 beim Wilhelmshavener HV zufrieden sein musste und anschließend in Gelnhausen mit 25:38 den Kürzeren zog. Vor ihrem finalen Auftritt am Samstag gegen den WVH (Zweiter/1:3 Punkte) haben die Longericher (Dritter/1:5) keine Chance mehr, noch ganz nach vorne zu kommen. Dort ist dem TV Gelnhausen (6:0), dem feststehenden Gruppensieger, die Eintrittskarte für den DHB-Pokal inzwischen nicht mehr zu nehmen.