Auslosung DHB-Pokal
Hauptgewinn für Interaktiv: Es ist Gummersbach!
Der Drittliga-Aufsteiger hat in der dritten Runde einen Kracher vor sich. Die Bergischen Panther finden ihr Zweitrunden-Los Lübeck ebenfalls attraktiv.

Ich schrei es raus: Auch Interaktiv-Torhüter Denis Karic findet das Los Gummersbach klasse. (Foto: Thomas Schmidt)

In Ratingen scheint zumindest im Augenblick alles zu Gold zu werden, was sie in die Hand nehmen. Punkt eins: Im Mai steht das Team mit Trainer Filip Lazarov und dem spielenden Co-Trainer Alexander Oelze nach einigen gescheiterten Anläufen als Meister der Regionalliga und Aufsteiger in die 3. Liga fest. Punkt zwei: Im Juni gewinnt Ratingen das Final-Four-Turnier um den Deutschen Amateurpokal – dessen letzter Sieger sie sind, weil der Deutsche Handball-Bund den Wettbewerb wenig später abschafft (was bis heute als handball-schädlich gelten muss). Drittens: Bei der am Mittwoch erfolgten Auslösung im DHB-Pokal erwischt der Verein einen Haupttreffer. An einem noch genau zu fixierenden Termin im Oktober (3. bis 5.) bekommt es Interaktiv in der dritten Runde schließlich mit dem Bundesligisten VfL Gummersbach zu tun – was beim Drittliga-Aufsteiger nachvollziehbar Begeisterung auslöst. „Das ist natürlich einer der besten Gegner, die wir uns wünschen können – ein Erstligist auf der Region, das ist hochgradig spannend und interessant“, sagt der Sportliche Leiter Benjamin Daser, „das geht neben ein paar ganz großen Namen schon in Richtung Wunschlos, das muss man sagen. “ 

Als Endspiel-Teilnehmer des Final Four der Amateure war auch der einstige Ratinger Regionalliga-Konkurrent HC Gelpe/Strombach direkt für die dritte Runde des DHB-Pokals gesetzt. HC-Trainer Markus Murfuni und sein Team müssen allerdings zuerst noch abwarten, denn sie treffen auf den Sieger einer Paarung aus der zweiten Runde (vorher ebenfalls am Mittwoch ausgelost). Es wird entweder der  Drittligist HC Oppenweiler/Backnang sein oder der doch favorisierte Zweitligist TuSEM Essen. Grenzenlose Euphorie löst der Ausblick bei Murfuni nicht aus: „Es ist sehr schade, dass wir keinen Erstligisten bekommen haben. Das soll natürlich überhaupt nicht das Spiel schmälern, dass wir bekommen. Es ist noch lange nicht gespielt, ob es TuSEM Essen wird, Backnang hat auch um den Aufstieg mitgespielt und wird TuSEM das Leben sicher nicht so einfach machen. Trotzdem, muss ich ganz ehrlich sagen, hätten wir uns ein attraktiveres Los gerne vorgestellt. Glückwunsch an Ratingen, die natürlich ein Superlos bekommen haben.“ 

Die Bergischen Panther müssen zwar schon in der zweiten Runde und damit im September (4. bis 24.) antreten, können dafür aber ihrem Los durchaus einiges abgewinnen – das den Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau ins Bergische führt. Dessen Trainer ist seit gut einem Jahr der einst im Westen des Landes bei der TSV Bonn rrh. in der Regionalliga und später im Nachwuchs-Bereich des TSV Bayer Dormagen tätige David Röhrig – für den Panther-Coach Marcel Mutz viel Sympathie empfindet. „Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit David, den ich noch aus alten Zeiten kenne, als er in Bonn Trainer war“, betont Mutz, der sich in Bezug auf die Chancen des Drittligisten aber keine besonders großen Hoffnungen macht: „Wir wären in jedem Treffen mit einem Zweitligisten der klare Außenseiter und das wird in diesem Fall auch so sein. Das ist eine Profimannschaft, die Rollen sind klar verteilt. Aber wir wollen es trotzdem genießen, denn das ist für uns ein Bonusspiel, das wir uns letzte Saison durch harte Arbeit verdient haben. Wir wollen versuchen, das für uns als Event zu nehmen und unser Spiel durchzuziehen, so gut es geht. Mal gucken, wofür es reicht.“

Für den Fall, dass die Panther gewinnen sollten (was Mutz für unwahrscheinlich hält), treffen sie in der dritten Runde auf den Erstligisten SC DHfK Leipzig – wie natürlich bei einem Erfolg genauso die Lübecker, deren Coach Röhrig seinem alten Bekannten Mutz die verbalen Blumen im Übrigen zurückgibt.  „Das ist natürlich ein interessantes Los für uns. Wir haben ja auch einige Spieler, die aus der Region Niederrhein/Mittelrhein kommen“, meint Röhrig, „ich kann mich an Marcel Mutz noch sehr gut erinnern. Er ist ein unfassbar sympathischer Kerl. Ich glaube, er steht auch für diese Konstanz, die sie bei den Bergischen Panthern in den letzten sieben, acht Jahren haben mit dem Aufstieg in die 3. Liga, wo sie sich in der Spitzengruppe festgesetzt haben. Das wird ein heißer Tanz da für uns und ich freue mich auf das Spiel.“ Dass der VfL auf der Platte einige sportliche Vorteile auf seiner Seite hat, steht jedoch am Ende trotz aller Vorsicht und trotz des Respekts vor den Qualitäten der Panther für den VfL-Coach fest.

Keineswegs als Selbstläufer betrachtet Michael Hegemann die Zweitrunden-Aufgabe von TuSEM Essen beim Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang, für den inzwischen der bisherige Essener Kreisläufer Markus Dangers aktiv ist. „Erst mal freue ich mich auf das Wiedersehen mit Markus“, meint Hegemann, „Oppenweiler ist mit Sicherheit ein guter und ambitionierter Drittligist, der uns fordern wird. Trotzdem ist es natürlich unser Ziel, eine Runde weiterzukommen.“ Bei TuSEM dürfen sie insgesamt mindestens ein bisschen davon träumen, die Hürde in Oppenweiler und – im Siegfall – anschließend auch jene in Gelpe/Strombach zu überwinden. Das wäre ja gleichbedeutend mit dem Einzug ins Achtelfinale, in dem dann zusätzlich die für die Runde der letzten 16 gesetzten Rhein Neckar Löwen, SC Magdeburg und SG Flensburg-Handewitt einsteigen (als die drei besten Klubs des vergangenen Final Four).

Die Paarungen der zweiten Pokalrunde (4. bis 24. September)

Spiel 1: Bergische Panther (3. Liga) – VfL Lübeck-Schwartau (2. Bundesliga)

Spiel 2: MTV Braunschweig (3. Liga) – Dessau-Roßlauer HV (2. Bundesliga)

Spiel 3: HSG Krefeld Niederrhein (3. Liga) – HSG Nordhorn-Lingen (2. Bundesliga)

Spiel 4: ASV Hamm-Westfalen – VfL Potsdam (beide 2. Bundesliga)

Spiel 5: TuS N-Lübbecke – TSV GWD Minden (beide 2. Bundesliga)

Spiel 6: HC Oppenweiler/Backnang (3. Liga) – TuSEM Essen (2. Bundesliga)

Spiel 7: TuS Fürstenfeldbruck (3. Liga) – HSC Coburg (2. Bundesliga)

Spiel 8: TuS Ferndorf (3. Liga) – SG BBM Bietigheim (2. Bundesliga)

Spiel 9: Eulen Ludwigshafen – VfL Eintracht Hagen (beide 2. Bundesliga)

 

Die Paarungen der 3. Runde (3. bis 5. Oktober)

Sieger Spiel 1 – SC DHfK Leipzig (1. Bundesliga)

HC Gelpe/Strombach (Regionalliga Nordrhein) – Sieger Spiel 6

Sieger Spiel 5 – HBW Balingen-Weilstetten (1. Bundesliga)

Sieger Spiel 4 – HSV Hamburg (1. Bundesliga)

TBV Lemgo Lippe – Frisch Auf Göppingen (beide 1. Bundesliga)

TVB Stuttgart – ThSV Eisenach (beide 1. Bundesliga)

Sieger Spiel 9 – Sieger Spiel 7

THW Kiel – HSG Wetzlar (beide 1. Bundesliga)

HC Erlangen – Füchse Berlin (beide 1. Bundesliga)

Sieger Spiel 3 – Bergischer HC

Interaktiv.Handball (3. Liga) – VfL Gummersbach (1. Bundesliga)

Sieger Spiel 8 – TSV Hannover-Burgdorf (1. Bundesliga)

Sieger Spiel 2 – MT Melsungen (1. Bundesliga)

 

Direkt für das Achtelfinale gesetzt

Rhein-Neckar Löwen

SC Magdeburg

SG Flensburg-Handewitt