Oberliga Mittelrhein
Vier gewinnt: Ein Quartett noch ohne Punktverlust
Am kommenden Wochenende sind die vier Top-Teams unter sich. Ungeschlagen ist auch der MTV Köln nach dem Sieg gegen Rheinbach, der TV Palmersheim sammelt gegen Longerich die ersten Zähler ein.

Wir sind dabei! Der Birkesdorfer TV und sein Trainer Karsten Bohmann-Hesse haben es praktisch schwarz auf weiß, dass sie mit 4:0 Punkten zur Spitzengruppe in der Oberliga Mittelrhein gehören. (Foto: Thomas Schmidt)

Die Tabellenspitze der Oberliga Mittelrhein bleibt auch am zweiten Spieltag der neuen Saison im Oberbergischen: Durch das klare 33:15 über den ASV SR Aachen übernahm der SSV Nümbrecht den ersten Platz von den HBD Löwen Oberberg, die beim BTB Aachen II „nur“ mit 29:27 gewannen. Die beiden Mannschaften aus dem Osten des Verbandes führen damit ein Quartett mit der optimalen Ausbeute von 4:0 Punkten an, zu dem auch die HSG Siebengebirge und der TV Birkesdorf gehören. Klar ist jetzt schon: Dabei wird es nicht lange bleiben, denn am kommenden Wochenende treten die vier Teams untereinander an. Der SSV gastiert am Samstag in Birkesdorf, die Löwen empfangen am Sonntag Siebengebirge. Gegen personell dezimierte Aachener übernahm Nümbrecht ab dem 5:5 (12.) die Kontrolle. Die Gäste kämpften zwar aufopferungsvoll, mussten aber spätestens nach der Pause abreißen lassen, als es vom 13:9 (32.) zum 20:9 (37.) ging. Der SSV lief jetzt konsequent seine Gegenstöße und fuhr so einen verdienten wie klaren Erfolg ein. „Das war eine tolle, geschlossene Mannschaftsleistung. Ich bin zufrieden, dass das mal gut funktioniert hat, auch hinten raus“, fand Nümbrechts Coach Manuel Seinsche. Der Aachener Kollege Stefan Tuitje wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Mit nur acht Feldspielern ist gegen ein Top-Team wie Nümbrecht natürlich nicht viel auszurichten.“

Titelfavorit HSG Siebengebirge tat sich beim 36:29 beim TuS Königsdorf lange Zeit schwer und bis in die Schlussphase hinein kam der Aufsteiger tatsächlich für etwas Zählbares in Frage. Die Hausherren führten noch nach der Pause beim 17:16 (33.) und ließen sich selbst vom 17:20 (37.) und 20:24 (44.) nicht aus der Ruhe bringen. Königsdorf, angeführt vom überragenden Luca Houseman (elf Tore), verkürzte vom 22:26 (47.) auf 25:26 (51.) und Housemans Treffer zum 28:29 (56.) nährte die Hoffnung auf einen Punkt. Doch mit aller Routine erhöhte die HSG wieder auf 31:28 (57.) und in Überzahl (Zeitstrafe gegen TuS-Coach Franziskus Bleck) entscheidend auf 34:29 (59.). „Wir ärgern den Favoriten lange Zeit. Gestützt auf eine sehr gute Torhüterleistung von Janik Dürselen können wir sporadisch übers Tempospiel Nadelstiche setzen. Dass das Spiel am Ende mit sieben Toren Unterschied ausgeht, ist nicht gerecht. Wir haben dem designierten Aufsteiger da gut Paroli geboten“, fand Bleck – und auch HSG-Gegenüber Lars Degenhardt hatte Lob für den Aufsteiger parat: „Königsdorf hat das mit sehr viel Engagement, mit sehr viel Leidenschaft gespielt. Meine Mannschaft war über einige Phasen des Spiels etwas zu nachlässig und wir konnten uns dann erst mit zunehmender Spieldauer über die Abwehr ins Spiel kämpfen. Hinten raus wird es dann etwas zu hoch.“

Ebenfalls eine weiße Weste nach zwei Spieltagen hat der TV Birkesdorf nach dem 27:26 beim HC Weiden II. Die Gäste erarbeiteten sich schon vor der Pause Vorteile (28./12:7) und lagen auch beim 16:11 (35.) noch voll auf Kurs. Doch die Hausherren gaben sich nicht geschlagen und kämpften sich zum 22:22-Ausgleich (50.). Mit dem 26:25 (57.) durch Nils Holste durfte Weiden sogar von einem Sieg träumen, doch Birkesdorf schlug zurück und Sekunden vor der Schluss-Sirene erzielte Kiril Risteski den Siegtreffer für sein Team. Der HC kassierte damit nach dem 23:32 zum Auftakt beim ASV SR Aachen die zweite Derby-Pleite im zweiten Spiel. „Es war trotzdem eine deutliche Leistungssteigerung, auf der wir aufbauen können“, fand Weidens Coach Stephan Xhonneux. Auch Andreas Heckhausen konnte als Trainer des BTB Aachen II mit dem 27:29 gegen die HBD Löwen Oberberg leben. Weil sein Team nicht mal bei einem Sechs-Tore-Rückstand (48./19:25) aufsteckte, kam es kurz vor dem Ende beim 27:28 noch für etwas Zählbares in Frage (60.). Die Gäste nutzten nun allerdings ihren letzten Angriff zum 29:27-Siegtreffer und nahmen beide Punkte mit ins Oberbergische. „Insgesamt war es eine verdiente Niederlage, wobei die Mannschaft gewillt war, alles zu probieren, um dem Gegner bestmöglich Widerstand zu leisten. Wenn das Spiel vielleicht fünf Minuten länger gegangen wäre, hätten wir etwas Zählbares mitnehmen können“, meinte Heckhausen.

Ungeschlagen nach zwei Runden ist auch der MTV Köln, der ein insgesamt schwaches Spiel gegen den TV Rheinbach mit 29:27 für sich entschied. Beide Seiten traten mit personellen Problemen an und boten über die 60 Minuten viel Stückwerk. „Es war immer noch kein Leckerbissen, aber wir gewinnen das Spiel am Ende, weil wir die Fehlerquote minimieren und einen starken Rückhalt mit Jascha Schmidt im Tor hatten“, fand Moritz Adam. Der MTV-Trainer erlebte eine wechselhafte erste Hälfte, in der sein Team von der 8:5-Führung (14.) aus mit 8:12 (25.) in Rückstand geriet. Nach der Pause drehten die Kölner das Spiel nach dem 17:20 (41.) über das 21:21 (48.) in die gewünschte Richtung. Es dauerte allerdings bis ganz zum Ende, bevor Jonathan Discher mit dem 28:27 (59.) und Konstantin Becker mit dem 29:27 (60.) den Sieg in trockene Tücher brachten. „Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel werden wird, aber insgesamt sind wir heute an uns selbst gescheitert. Wir haben zu viele Fehler gemacht und zu viele Chancen liegen lassen. Trotzdem hatten wir bis zum Ende alle Möglichkeiten, hier Punkte mitzunehmen, aber dann müssen wir es einfach besser spielen. Jetzt heißt es Mund abwischen, gut trainieren und aus den Fehlern lernen“, meinte Rheinbachs Trainer Jan Hammann.

Die ersten Punkte der neuen Saison fuhrt der TV Palmersheim mit dem 30:24 gegen den Longericher SC II ein. Gäste-Trainer Frederic Rudloff hatte schon Beginn der neuen Spielzeit prophezeit, dass sein Team eine Weile brauchen werde, um den personellen Umbruch zu verarbeiten und sich einzuspielen. In Palmersheim fehlte der Coach nun sogar selbst privat verhindert und er konnte nur aus der Ferne registrieren, wie der LSC zwar einen guten Start hinlegte (15./6:2), die Kontrolle danach aber immer mehr verlor. Palmersheim führte bereits zur Pause mit 10:8 und übernahm ab dem 17:17 (42.) endgültig das Kommando – 23:18 (50.). „Wir haben eine bärenstarke Abwehr gestellt, dahinter hat sich Moritz Königshofen über 60 Minuten ausgezeichnet. Das war eine mega Energieleistung. Das einzige, was ich bemängeln kann, ist, dass wir vorne die letzte Konsequenz im Abschluss haben vermissen lassen“, fand TV-Trainer Peter Trimborn. Geteilte Punkte gab es beim 27:27 zwischen dem TuS 82 Opladen II und dem Pulheimer SC. Auch hier kämpften sich die Hausherren nach einem klaren Rückstand (18./6:12) zurück und waren nach dem 17:17 (36.) wieder auf Augenhöhe – gingen aber nie in Führung. Mit dem Abpfiff besorgte Konstantin Lutz den 27:27-Ausgleich und damit den gerechten Endstand. Den Punktgewinn hatten die Opladener dabei nicht zuetzt ihrem starken Keeper Tom Pawlitzek zu verdanken, der sein Team zwischendurch mit insgesamt 16 Paraden im Spiel gehalten hatte.

 

TuS Königsdorf – HSG Siebengebirge 29:36 (14:14).

TuS Königsdorf: Kretschmann, Dürselen – Kofahl, Pieritz (1), Lange (3), Link (1), Michels (1), Winkelius, Thiesen, Müller (2), Többen (4), Houseman (11/4), Brauner (5), Landmann (1).

HSG Siebengebirge: Müller, Löcher – Dziendziol (5), Steinhaus (3), Andrassy (3), Runge (2), Hayer (1), Schlösser (2/1), Bachler (5), Marcinkovic (2), Krefting (4), Koch (8), Picard, Gebel (1).

 

SSV Nümbrecht – ASV SR Aachen 33:15 (13:8).

SSV Nümbrecht: Orth, Rydzewski – Opitz, Benger (3), Urbach (2), J. Lang (4/2), Roth (7), Ufer (2), Hartmann (2), Schröter (2), Dissmann (3), T. Lang (1), D. Donath (4), Miebach (3).

ASV SR Aachen: Vitz, Bockwinkel – Happesberger (3/3), Signon, Huckemann (2), Schumacher (2), Kuckelkorn, Rietz (4), Schnitzler, Monteiro Pai (1), Böckenholt (3).

 

MTV Köln – TV Rheinbach 29:27 (12:13).

MTV Köln: Schmitz, Schmidt – Neusser, Kalisch (8/4), Göddertz (2), Discher (3/3), Jebbink (2), Minten (3), Klebinger (6), Bathen (1), König (2), Becker (2).

TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (2/1), Pohl, Krahforst (1), Grommes (6), Eusterholz (3), Schmitz (3), Berens, Ollefs (1), Künkler (11/1).

 

HC Weiden II – TV Birkesdorf 26:27 (8:12).

HC Weiden II: Schroif, Schornstein (1) – Redding (2), Zaube, Meurer (1), Lange (1), Kleinhöfer (4), Kraus, Holste (2), Altmeyer (3), T. Lütz (7), Havers (1), Signon (3), Kilburg (1).

TV Birkesdorf: Toews, Fernandez Urrutia – Janiec (4), Ihmer (1), Risteski (10), Oliva Cifuentes, Grings (5/1), Willers (2), Költer, Heinze (1), Perez Fernandez (2), Bünten (2).

 

TV Palmersheim – Longericher SC II 30:24 (10:8).

TV Palmersheim: Rübenach, M. Königshoven – Erken (3), Fiedler (1), Winter, Kluß (2), Blesse (2), Adolph (3), Schouren (6/2), Mayer (2), Schneider (3), Voiß (4), J. Grevelding (1), L. Königshoven (3).

Longericher SC II: Döscher, Kromberg – Gerfen, Keil (2), Matysiak (1), Quetting (4), Kröger (3), Duckert (5/1), Boeing (1), Vallbracht, Wörmann (6/3), Falkenreck (2).

 

BTB Aachen II – HBD Löwen Oberberg 27:29 (11:14).

BTB Aachen II: Blank, Zaghloul – Creutz (4), Herzog (1), Schmitz, Juesten (1), Oslender (3), Hellemeister (3), Zylus, Schmitt, Volmer (14/7), Panse (1), Grunert.

HBD Löwen Oberberg: K. Neese, Neu – Mlynczak (3), M. Neese (3), Köster (2), Meier, Basic (10/4), Rubel, Hudak-Domokos (2), Schneider (7/2), Sauer (2), Dax, Flick, Brüning.

 

TuS 82 Opladen II – Pulheimer SC 27:27 (12:17).

TuS 82 Opladen II: Pawlitzek, Meusel – Bosdorf (3), Lutz (9), Quante (1), Ahrens (8/5), Liese (1), Maurer (1), T. Meuser (1), Bleckat, Sänger (1), Neuner, Ißling (2).

Pulheimer SC II: T. Giesen, Friedl, Lankert – Bartsch (5), Hampel, Zank, Felser (3), J. Giesen (6/2), Jäckel, Heinecke, Zeyen (2), Lüpschen (3), Middell (8/1).