3. Liga
Eagles weiter Spitze, Aldekerk verpasst ein Wunder
Der TV holt gegen den TuS Dansenberg fast einen Zwölf-Tore-Rückstand auf. Longerich und Opladen feiern Heimsiege, die Bergischen Panther und Interaktiv.Handball gehen leer aus.

Volle Fahrt voraus: Nico Pyszora war mit fünf Treffern am letztlich ungefährdeten Sieg der Longericher beteiligt. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – HSG Friesenheim/Hochdorf II 34:29 (19:13). Die Revanche ist geglückt und die Longericher sind eine Woche nach der 29:36-Niederlage bei der HSG Krefeld Niederrhein in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Sieg über die HSG, die als Nachwuchsteam des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen unterwegs ist, war über die gesamte Distanz gesehen auch weitgehend ungefährdet und letztlich in jedem Fall verdient. „Wir sind hochzufrieden. Es war wie letzte Woche gegen Krefeld bis Mitte der ersten Halbzeit ein sehr ausgeglichenes Spiel. Da haben wir dann einige Tore gegen uns bekommen, heute war es genau anders herum. In der zweiten Halbzeit haben wir leider nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen und hatten die einen oder anderen Ballverluste. Wir haben kein brillantes Spiel abgeliefert, aber wir waren kämpferisch voll da“, fand LSC-Trainer Chris Stark.

Die Anfangsphase bot den Zuschauern in Köln zunächst Handball im Hochgeschwindigkeits-Modus und bis zum 5:5 vergingen keine acht Minuten. Die Partie blieb ausgeglichen, weil die Hausherren vorne nicht konsequent genug waren und einige Möglichkeiten liegen ließen. Nach dem 9:10 (16.) bekam der LSC die Angelegenheit aber hinten in den Griff und verwertete seine Chancen vorne effektiver. Die Folge: Acht Treffer in Folge brachten die 17:10-Führung (26.). Mit dem 19:11 stellte Max Zimmermann erstmals auf acht Tore Abstand (28.). Etwas ärgerlich aus Sicht der Gastgeber: Die Auszeit 21 Sekunden vor der Pause beim Stande von 19:12 in Unterzahl brachte keinen eigenen Torerfolg, sondern stattdessen einen Ballverlust und das 19:13 in den eigenen Kasten.

Und die Gäste erwischten auch den besseren Start in den zweiten Durchgang. Der Longericher Vorsprung schmolz über das 19:14 (34.) und 20:16 (36.) auf 22:19 (40.) – und plötzlich witterten die Friesenheimer ihre Chance. Doch der LSC fand die richtige Antwort und in Unterzahl (Zeitstrafe gegen Benjamin Richter) besorgte Lukas Martin Schulz per Doppelpack das 25:21 und 26:21 (beide 45.). Die Hausherren hatten die Kontrolle wiedergefunden – und dazu machte sich nun auch die Breite im Kader bezahlt. Mitte der zweiten Halbzeit gab Neuzugang Lennart Niehaus sein Heimdebüt für die Kölner, nachdem er zum Auftakt noch wegen einer Bänderverletzung gefehlt hatte. Der Linkshänder bereitete zunächst das 28:22 durch Malte Nolting vor (49.), bevor er das 29:23 (49.) und 30:23 (50.) selbst besorgte. Dass nach den allgemeinen Handballregeln sowohl für das Premieren-Tor als auch für den 30. Treffer Kosten entstehen, dürfte Niehaus verschmerzen können, denn in dafür geriet der Longericher Sieg in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr.

Longericher SC: Inzenhofer, Kromberg – Gerfen (1), Niehaus (3), Pyszora (5), Richter (1), Thöne (1), Wolf, Zimmermann (8), Schulz (7/4), Nolting (2), Zerwas (3), Malolepszy, Dahlke (3).

 

TuS Ferndorf – Bergische Panther 30:25 (16:20). Vermutlich werden die Panther in der Nachbereitung noch die Phase am Anfang der zweiten Halbzeit etwas genauer unter die Lupe nehmen, als ihnen das nicht unverdiente Vier-Tore-Polster aus der ersten Halbzeit rasend schnell abhandenkam. Keine vier Minuten dauerte es, bis die zu den Kandidaten für eins der beiden Aufstiegsrunden-Tickets gerechneten Ferndorfer auf 20:20 (34.) ausgeglichen hatten – und sich fortan erst mal eine umkämpfte Partie auf Augenhöhe entwickelte. Größtes Problem für die Gäste nach der Pause: Die eigene Trefferproduktion geriet derart gründlich ins Stocken, dass insgesamt in der zweiten Halbzeit nur noch fünf Tore aufs eigene Konto kamen – definitiv deutlich zu wenig. Es war unter dem Strich die Mischung aus einer starken Leistung des Ferndorfer Torhüters Lucas Puhl und fehlender Konsequenz bei der Ausnutzung der eigenen Chancen, die den Gästen zum Verhängnis wurde: Zauberhandball spielte der favorisierte TuS ebenfalls nicht, der trotzdem mit 6:0 Punkten den zweiten Platz hinter der HSG Krefeld Niederrhein behauptete (ebenfalls 6:0). Ausgeglichen ist das Konto der Panther, die am nächsten Freitag den bisher sieglosen TV Aldekerk erwarten (0:6). 

Nachdem die Panther vom 6:6 (11.) auf 10:6 (16.) weggezogen waren, fanden sie auf fast alle Ferndorfer Versuche eine passende Antwort – und sie nutzten die sich bietenden Gelegenheiten von allen Positionen aus auch gut aus – 14:11 (22.), 16:11 (24.), 20:16 (30.) nach dem Tor von David Bleckmann praktisch mit der Schluss-Sirene. Anschließend fand Mutz‘ Mannschaft selbst nach jenem irritierend schnellen 20:20 erneut in die Partie zurück, als sie mit dem 22:21 (39.) noch einmal die Führung vorlegen konnte – allerdings zum letzten Mal. Und dass fortan offensiv wenig lief bei den Gästen, belegte  eine Szene von Justus Ueberholz, der sonst einer der offensiv sichersten und effektivsten Panther ist: Beim Stande von 23:24 (47.) produzierte er in Überzahl ein Stürmerfoul. Sein 25:26 (50.) in der 50. Minute war wenig später im Übrigen der letzte Treffer der Panther, die auf der Heimfahrt von Siegen ins Bergische vor allem das Gefühl im Gepäck haben mussten, dass trotz personeller Probleme (unter anderem Abwehrchef Max Weiß nicht an Bord) doch etwas mehr drin gewesen wäre.  

Bergische Panther: Merten, Eigenbrod – Wöstmann (2/2), Görgen (6), Jünger (3), J. Blum (2), T. Blum (4), Ueberholz (4), Bleckmann (1), Hinkelmann, Heider, Wolter, Kämper (3).

 

TuS 82 Opladen – TV Gelnhausen 34:32 (15:12). Der Opladener Plan in einer Liga mit vielen unbekannten Gegnern und weiten Auswärtsfahrten war vor der Saison recht einfach: Vor allem die Heimspiele will die Mannschaft von Trainer Fabrice Voigt in dieser Spielzeit als Basis für den Erfolg nehmen und in der Bielerthalle möglichst wenige Punkte liegen lassen. Bis jetzt geht der Plan auch voll auf, denn nach dem deutlichen 36:22 zum Auftakt vor zwei Wochen über den TuS Dansenberg gab es jetzt den nächsten Sieg. Durch den Erfolg über die Gäste aus Hessen überwiesen die Opladener die nächsten beiden Zähler auf ihr Konto und kletterte ganz nebenbei auf Platz vier in der Tabelle (4:2 Punkte). Dass diese Position hinter dem Spitzentrio HSG Krefeld Niederrhein, TuS Ferndorf und HSG Rodgau Nieder-Roden (alle 6:0) nach drei Spieltagen vor allem eine schöne Momentaufnahme ist, wissen sie beim TuS selbstverständlich.

Die Gastgeber erspielten sich früh erste Vorteile und gingen vom 3:3 (8.) mit 6:3 (14.) und 8:4 (16.) in Führung. Als Maurice Meurer das 10:5 erzielte (19.), sahen sich die Gäste zu ihrer ersten Auszeit gezwungen. Ein wirklich anderes Bild bot sich den Zuschauern aber auch in der Folge nicht und der Opladener Vorsprung blieb zunächst konstant – 15:10 (28.). Weil die Hausherren aber noch vor der Pause das 15:12 (28./30.) und direkt nach dem Seitenwechsel das 15:13 (31.) kassierten, geriet der Start in den zweiten Durchgang dann doch wieder spannender, als es Voigt lieb gewesen sein dürfte. Und tatsächlich schaffte Gelnhausen zunächst den Ausgleich (18:18/37.) und ging kurz darauf erstmals selbst in Führung – 19:18 (38.).

Vor eigenem Publikum hatte der TuS allerdings nicht vor, die Flinte frühzeitig ins Korn zu werfen. Und so drehten Oliver Dasburg (39./41.) sowie Markus Sonnenberg (43./45./45./46.) die Partie mit ihren sechs Treffern vom 19:20 zum 25:20. Die Gäste gaben zwar ihrerseits ebenfalls noch nicht auf, Voigts Team fand aber nun immer die richtigen Antworten – wie den Doppelschlag von Yannik Nitzschmann zum 29:23 (49./50.). In der hektischen Schlussphase mit zwei Roten Karten gegen Gelnhausen (52./60.) versuchte der TV noch einmal alles und konnte vom 33:28 (56.) noch einmal auf 33:32 (60.) verkürzen. Keine halbe Minute vor dem Ende war Sonnenberg vom Siebenmeterstrich aber nervenstark und besorgte mit dem 34:32 die Entscheidung. „Gelnhausen hat sich heute dadurch ausgezeichnet, dass sie immer wieder drangeblieben sind. Selbst, als wir am Ende mit fünf Toren führen, machen sie es uns wieder schwer. Da haben die Jungs ein bisschen die Übersicht verloren, sich da aber auch wieder rausgekämpft. Das wichtigste, was wir mitnehmen, ist, dass wir wirklich einen Schritt nach vorne gemacht haben“, meinte Voigt.

TuS 82 Opladen: Oberosler, Trögel – Flemm, Meurer (4), Sorg, Leppich, Schroeder (2), Nitzschmann (2), Jagieniak (2), Swiedelsky (1), Dasburg (5), Schmitz (5/1), Johannmeyer (2), Kübler, M. Sonnenberg (11/4).

 

TV Aldekerk – TuS Dansenberg 29:31 (14:23). Das Spiel wäre beinahe als das Wunder von Aldekerk durchgegangen. So blieb es für die Gastgeber jedoch bei der dritten Niederlage im dritten Spiel – und auf die Aldekerker, zum selben Zeitpunkt in der vergangenen Saison mit 6:0 Punkten ausgestattet, kommt weiter eine schwere Zeit zu. Nach dem 26:27 vom Auftakt gegen die HSG Friesenheim-Hochdorf II und dem 30:35 bei der HG Saarlouis war Aldekerk diesmal gegen den bisherigen Letzten aus Kaiserslautern zunächst von der ersten Sekunde an chancenlos – und es rannte nach dem schnellen 0:3 (5.) immer nur hinterher. Und weil der Rückstand mit dem 11:23 (27.) kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit sogar in den zweistelligen Bereich angewachsen war, konnte es nachher für den TVA eigentlich nur um eine Eingrenzung des längst feststehenden Schadens gehen. Das gelang den Hausherren dann tatsächlich auf beeindruckende Weise – und in einer immer spannender werdenden bis fast dramatischen Schlussphase lag plötzlich doch wieder etwas Zählbares im Bereich des Möglichen. Als direkte Folge der Niederlage sind die Aldekerker dennoch auf den drittletzten Platz abgerutscht – als „Spitzenreiter“ eines Trios, zu dem noch die TSG Haßloch und der TV Homburg gehören (alle 0:6 Punkte). Es sind inzwischen auch die einzigen drei Mannschaften, die bisher keinen Punkt auf dem Konto haben. 

Die erste Halbzeit bot meistens eher Aldekerk light – ohne jeden Zugriff in der Abwehr und ohne Mittel, den TuS ernsthaft unter Druck zu setzen. Noch bis zum 18:26 (39.) blieb dem nun immerhin mit der alten Leidenschaft ausgestattete Team des spielenden Trainers Tim Gentges eher eine Zuschauerrolle – aber das änderte sich in Schritten gründlich und selbst die fünf Tore Rückstand beim 24:29 (53.) waren auf einmal kein unüberwindbares Hindernis mehr – 25:29 (54.), 26:29 (55.), 27:29 (57.). Dansenberg antwortete nach einer Auszeit (57.) zwar mit dem 30:27 (58.), aber mit dem 28:30 (59.) von David Hansen und dem 29:30 (60.) von Maximilian Tobae am Anfang der letzten Minute hatte der TVA nach einer famosen Aufholjagd die Hand an einem Punkt – bis Timo Holstein die Dansenberger ein paar Sekunden vor der Schluss-Sirene mit dem 31:29 erlöste.

Aldekerks Trainer Gentges war hinterher ziemlich viele Lichtjahre davon entfernt, seinen Spielern für die erste Halbzeit größere Vorwürfe zu machen: „Wir waren einfach mit dem Kopf nicht da und das hat Dansenberg krass ausgenutzt. Nach dem schnellen Rückstand waren wir sofort verunsichert – und das hat sich bis zur Pause wie ein roter Faden durchgezogen.“ Für das, was sein Team anschließend im zweiten Durchgang auf die Platte legte, fand Gentges später fast keine Worte – weil ihm die Mischung aus bedingungsloser Hingabe fast die Sprache verschlagen hatte: „Das war an Moral und Charakter nicht zu überbieten. Wir haben den Schalter umgelegt und ein Unentschieden wäre für mich verdient gewesen.“ Als Beleg dafür, wo der Unterschied in Sachen Glück und Pech zur vergangenen Serie liegt, diente letztlich diese Szene zehn Sekunden vor Schluss: Dansenberg traf mit einem Wurfversuch die Latte – und der Abpraller landete wiederum beim TuS und nicht bei den Aldekerkern, die sonst beim Stande von 29:30 durchaus die Gelegenheit zu einem letzten Angriff gehabt hätten. Wie der Verlierer mit der Niederlage umgeht? „Wir kämpfen weiter“, versprach Tim Gentges. 

TV Aldekerk: Keutmann (1), Schoemackers – Jonas Mumme (4), Grützner (1), Kirschbaum, Plhak (1), Upietz, Gentges, Tobae (5), Küsters (3), Hansen (11), Julian Mumme, Ellwanger (1), Platen, Rutten (1), Linden (1).

 

TSG Haßloch – HSG Krefeld Niederrhein 31:34 (13:13). Die Krefelder traten die gut 300 Kilometer lange Rückfahrt aus Rheinland-Pfalz weiter als Tabellenführer der noch jungen Saison an – was allerdings ein hartes Stück Arbeit über 60 Minuten war. Als hartnäckige Gegner erwiesen sich über weite Strecken nicht nur die Gastgeber, sondern auch die technischen Umstände mit der Hallenuhr, die zwischenzeitlich weder die richtige Zeit noch den korrekten Spielstand wiedergab. Mitte der zweiten Halbzeit musste die Partie deswegen mehrfach unterbrochen werden, was den Spielfluss doch einigermaßen beeinträchtigte. Bezeichnend: Gerade in dieser Phase ließen sich die Eagles von den Begleitumständen nicht beeindrucken, sondern spielten ihren Stiefel im Stile einer Spitzenmannschaft runter – die sie ja am Niederrhein auch nach eigenem Verständnis sein wollen. Am Ende stand ein insgesamt verdienter Erfolg, der in der Schlussphase auch nicht mehr wirklich in Gefahr geriet.

Gestützt auf einen starken Sven Bartmann im Tor kam die HSG gut ins Spiel und zur 4:1-Führung (7.). Das 6:5 (14.) bauten Pascal Noll (17.), Kevin-Christopher Brüren (18.) und Matija Mircic (19.) wieder zum 9:5 aus – und vor allem dieser letzte Treffer in den leeren Kasten der Hausherren sollte eigentlich Wirkung zeigen. Doch stattdessen wurde nun Haßlochs Keeper Marco Bitz immer stärker und war ein wesentlicher Grund dafür, dass die TSG wieder verkürzte – 10:8 (23.). Kurz vor dem Seitenwechsel glich Yannik Polifka dann per Doppelschlag zum 13:13 aus (29./30.) und nicht ganz unverdient ging es mit einem Unentschieden in die Halbzeit.

Auch im zweiten Durchgang hatten die Gastgeber zunächst nicht vor, sich ohne größeren Kampf zu ergeben und beim 17:18 (36.) lag Krefeld sogar plötzlich hinten. Es spricht für die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz, dass diese sich hier überhaupt nicht aus der Ruhe und von ihrem Spiel abbringen ließ. Im Gegenteil: Sowohl über die zweite Welle im Gegenstoß als auch im gebundenen Angriff gelangen der HSG nun viele einfache Tore. Als Jörn Persson das 26:23 für sein Team erzielte (46.), hatten die Gäste innerhalb einer Viertelstunde schon genau so oft getroffen wie in der gesamten ersten Halbzeit. Perssons 28:23 (48.) war trotzdem noch keine Vorentscheidung, weil die aufopferungsvoll kämpfenden Haßlocher noch einmal verkürzten – 28:26 (51.). Auf der Gegenseite hatten die Eagles aber immer die besseren Antworten und spätestens das 33:29 durch Loic Kaysen (60.) beseitigte alle letzten Restzweifel am Krefelder Erfolg.

HSG Krefeld Niederrhein: Hasenforther, Bartmann (1) – Krass (3), Klasmann (1/1), Noll (1/1), Hahn (4), Mota Sousa (3), Schulz, Marquardt (1), Hüller (4), Brüren (4), Kaysen (6), Jagieniak, Persson (5), Mircic (1).

 

HSG Rodgau Nieder-Roden – Interaktiv.Handball 37:35 (18:17). Der Aufsteiger aus Ratingen ging zwar auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison leer aus, wirkte aber nicht mehr wie ein Spielball des Gegners – im Gegenteil. Das Team mit Trainer Filip Lazaraov und dem spielenden Co-Trainer Alexander Oelze war über weite Strecken gleichwertig und kam bei einem der Kandidaten für die Ränge ganz vorne auch lange für einen Punktgewinn in Frage – der dann erst in den beiden letzten Minuten nicht mehr in Reichweite war. Benny Daser, der Sportliche Leiter der Ratinger, nahm trotzdem viele gute Ansätze mit: „Wir haben heute auch einen guten Gegner gehabt und wir haben gesehen, dass wir trotzdem eine Siegmöglichkeit gehabt hätten. Das sollten wir als positiven Punkt mitnehmen.“ Bester Ratinger Werfer war dabei Tomislav Nuic, der es aufgrund einer hohen Trefferquote insgesamt auf zehn Tore brachte – und eins mehr beisteuerte als Top-Angreifer Ante Grbavac (9/2). Bei 2:4 Zählern liegt der Aufsteiger in der Summe als Team noch halbwegs im Soll – und er will seinen Versuch, endgültig in der höheren Klasse anzukommen, am kommenden Samstag gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II fortsetzen (Achter/3:3).

Interaktiv legte das 2:0 (3.) vor und hatte beim 7:5 (11.) ebenfalls Vorteile. Übers 10:9 (16.) gab es zwar mit dem 11:10 (18.) die letzte Führung. aber die Gäste blieben immer in Kontakt zu den Hausherren, die zunächst maximal zwei Tore wegkamen und beim 18:17 (30.) nur mit einem Mini-Vorsprung in den zweiten Durchgang gingen. Bis zum 21:21 (37.) glich der Aufsteiger jeweils aus, ehe er nach dem 23:24 (48.) leicht abreißen lassen musste – 24:27 (44.), 26:29 (46.). Aufs 28:29 (50.) und 29:30 (51.) fand die HSG nun aber immer wieder gute Antworten und mit dem 31:35 (58.) stand Ratingen nicht mehr ausreichend Zeit für eine Wende zur Verfügung. Daser wusste, wo die Ursachen dafür lagen, dass es unter dem Strich nicht zu mehr reichte: „Wir waren direkt im Spiel, es war wirklich knapp. Mitte der zweiten Halbzeit haben wir die Chancen, das Spiel noch mal zu drehen, haben dann aber in den entscheidenden Phasen individuelle Fehler gemacht und viele Zwei-Minuten-Strafen kassiert. Wir haben insgesamt zu viele Gegentore bekommen und zu viele Zweikämpfe verloren. Wir müssen weiter sehen, dass wir uns der Qualität der 3. Liga anpassen und uns sukzessive weiterentwickeln.“ Vom ersten Auftritt in Longerich sprechen sie in Ratingen allerdings inzwischen nicht mehr – was gleichzeitig bedeutet, dass die Konkurrenz den neuen Konkurrenten auch keinesfalls mehr auf die leichte Schulter nimmt.

Interaktiv.Handball: Bliß, Karic, Ludorf – Hinrichs, Grbavac (9/2), Markotic (4), Wasse, Sackmann, Stock (3), Oelze (2/2), Maric (3), Mensger (1), Nuic (10), Poschacher (1), Sabljic (2).