DHB-Pokal
Panther chancenlos, Essen in der dritten Runde
Bergische Panther verlieren in der zweiten Runde gegen VfL Lübeck-Schwartau mit 22:31. TuSEM gewinnt in Oppenweiler/Backnang mit 33:24.

Da machst du nichts! Marcel Mutz konnte den Panthern als Trainer wenig vorwerfen: Der Wille war da, aber die Mittel fehlten. (Foto: Thomas Ellmann)

Spannend ist anders und manchmal schreibt ein Pokalwettbewerb tatsächlich andere Gesetze – indem er den Außenseiter praktische jede Chance verwehrt. So war das jetzt auch in der zweiten Runde des DHB-Pokals, für den sich die Bergischen Panther in der vergangenen Saison über die Pokalrunde der Drittligisten qualifiziert hatten. Mit ihrer Hoffnung, der Abend gegen den Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau möge ein Knaller werden, griffen die Panther jedoch ziemlich ins Leere: Erstens standen ihnen gar nicht die notwendigen personellen Möglichkeiten zur Verfügung, weil etwa in Justus Ueberholz und Max Weiß wesentliche Stützen fehlten. Zweitens war die Resonanz auf das Duell extrem bis erschütternd übersichtlich: Die offizielle HBL-Statistik notierte nur 201 Zuschauer – ein Wert, der selbst bei normalen Drittliga-Heimspielen eher an der unteren Grenze liegen würde. Und drittens hatten die Panther nach einer missratenen Anfangsphase auch sportlich keine Chance, denn sie schieden mit einem 22:31 (10:15) klar aus. Daraus folgt, dass sich die Lübecker mit Trainer David Röhrig (früher TSV Bonn rrh., TSV Bayer Dormagen) nun auf ein Drittrunden-Duell gegen den Erstligisten SC DHfK Leipzig freuen dürfen, während sich die Panther wieder voll und ganz ihrem Kerngeschäft in der 3. Liga widmen können. Ebenfalls in der dritten Runde steht der Zweitligist TuSEM Essen, der beim HC Oppenweiler/Backnang unter dem Strich am Ende auf ähnliche Art die Kluft zwischen 3. und 2. Liga deutlich machte: Nach einer noch abwechslungsreichen ersten Halbzeit kam das Team von Trainer Michael Hegemann insgesamt ungefährdet weiter – 33:24 (17:15). TuSEM tritt in der 3. Runde (angesetzt für 3. bis 5. Oktober) beim Regionalligisten HC Gelpe/Strombach an und beide Seiten müssen sich noch auf einen genauen Termin verständigen. Den hat der Drittliga-Aufsteiger Interaktiv.Handball für sein Heimspiel gegen den Erstligisten VfL Gummersbach bereits gefunden: 3. Oktober, 16 Uhr. Viel spricht dafür, dass die Halle Gothaer Straße an diesem Tag etwas besser gefüllt sein wird als jetzt jene der Panther oder jene des HC Oppenweiler-Backnang: Dort verloren sich in der Gemeindehalle bloß 172 Zuschauer – kläglich wenig und wahrscheinlich ein Minusrekord.

Die Panther hatten gegen Lübeck zunächst sich selbst mit einer schwachen Chancenverwertung und einer hohen Fehlerquote als größten Gegner und über längere Strecken auch VfL-Keeper Nils Conrad, für den hinterher in 46:37 Minuten an Spielzeit gleich 16 Paraden mit einer Quote von 45,71 Prozent an gehaltenen Würfen in der Statistik standen. Mit dem 0:5 (7.) waren die Weichen fast gestellt, ehe Jonas Kämper die Hausherren mit dem 1:5 (7.) in der Partie anmeldete. Bis zum 10:4 (17.) blieb der Favorit erdrückend dominierend, doch der Außenseiter kämpfte sich nun ein Stück heran – 5:10 (20.), 6:10 (21.), 7:10 (23.), 8:11 (24.). Ein Ansatz für Gefahr entstand für die Gäste aus Schleswig-Holstein aber nie, zumal sie in der zweiten Halbzeit direkt auf 18:11 (34.) erhöhten und den Rest des Abends relativ entspannt herunterspulen konnten. VfL-Trainer Röhrig zeigte sich zufrieden: „Das war die erhoffte souveräne Vorstellung. Wir haben nie wirklich etwas anbrennen lassen, konnten viel rotieren und die Spielzeiten verteilen. Am Ende sind wir froh, dass wir uns die nächste Runde mit dem Spiel gegen Leipzig erkämpft haben.“

TuSEM hatte in Baden-Württemberg zunächst deutlich mehr Mühe und geriet in der Mitte der ersten Halbzeit sogar in Rückstand – 9:10 (17.) 10:11 (18.). In den Phasen kurz vor der Pause und direkt danach legten die Essener allerdings schnell den Grundstein für den Sieg: Aus dem 13:13 (23.) machten sie das 16:13 (28.) und nach dem 17:15 (30.) brauchten sie lediglich etwas mehr als vier Minuten, um durch vier Tore in Folge auf 21:15 (35.) zu erhöhen. Außenseiter Oppenweiler gab zwar nie auf, kam jedoch auch nicht mehr näher als auf fünf Tore heran, weil Hegemanns Team fast immer richtig antwortete. Mit dem nächsten Zwischenspurt vom 24:19 (42.) auf 31:20 (52.) zeigte Essen schließlich innerhalb von zehn Minuten endgültig den Unterschied von mindestens einer Klasse zwischen beiden Seiten auf. „Die erste Halbzeit war von uns noch zäh und unsere Abwehr nicht so stabil“, stellte der TuSEM-Trainer fest, „in der zweiten Halbzeit haben wir viele Dinge besser umgesetzt. Hinten raus haben wir gut verteidigt und im Angriff einfache Lösungen gefunden. Im Moment habe ich das Gefühl, dass bei uns ein Rädchen ins andere greift und sich jeder unterstützt. Das freut einen als Trainer natürlich sehr und deswegen ist der Sieg auch absolut verdient.“

 

Bergische Panther – VfL Lübeck-Schwartau 22:31 (10:15). xxxxx

Bergische Panther: Eigenbrod, Ferne – Wöstmann (2/1), Görgen, Jünger (4), J. Blum (3), T. Blum (1), Zulauf (1), Padeken, Bleckmann (3), Hinkelmann (2), Heider, Wolter (1), Kämper (5).

 

HC Oppenweiler/Backnang – TuSEM Essen 24:33 (15:17). xxxxx

TuSEM Essen: Fuchs, Diedrich – Wolfram (2), Wilhelm, Homscheid (2/1), Asmussen (3), Eißing (4), Szczesny (2), Seidel, Klingler (1), Neuhaus (5), Kostuj, Rose (6), Mast (3), Werschkull, Schoss (5).