3. Liga
Panther klettern, Aldekerk weiter im Keller
Bergische Panther gewinnen verdient mit 33:27 gegen den TVA, der nur vor der Pause auf Augenhöhe spielt.

Augen zu und durch? Jonas Kämper (mit Ball), der sich hier von den Aldekerkern Julian Mumme (links) und Cedric Linden (77) nicht bremsen lässt, fand auf jeden Fall für die Panther sechs Lücken in des Gegners Abwehr. (Foto: Thomas Ellmann)

Bergische Panther – TV Aldekerk 33:29 (14:12). Die Botschaft war ja da, aber die Umsetzung fiel irgendwie ins Wasser. Und aus der Hoffnung der Aldekerker, am Freitagabend vielleicht doch etwas Zählbares für die kommenden Wochen mitzunehmen, wurde nichts. Keiner konnte am Ende bezweifeln, dass der Sieg der Panther über die 60 Minuten in Ordnung ging – was als Abschluss einer herausfordernden Woche durchaus als eine Art Befreiung fürs Team von Trainer Marcel Mutz gelten durfte. Nach dem 25:30 beim Titelkandidaten TuS Ferndorf (Samstag) und dem 22:31 in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen den Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau kehrten die Hausherren in die aus ihrer Sicht richtige Spur zurück: Die 5:3 Punkte und der vorläufige Sprung auf den vierten Platz sind für die nähere Zukunft eine vernünftige Basis. Ganz anders sieht die Lage bei den Gästen aus, die im Jahr zwei nach dem Aufstieg mit einer schwierigeren Saison gerechnet hatten – und nun sehen, dass sie zunächst ganz unten im Keller festhängen. Die jetzt erreichten 0:8 Zähler sind eine hohe Last – und das Heimspiel am kommenden Samstag gegen den TV Homburg (im Moment Rang 15/0:6) ist nun noch wichtiger als ohnehin schon. Spielertrainer Tim Gentges denkt trotzdem – wie ganz Alderkerk – natürlich nicht an Resignation: „Wir hatten eine absolute Leistungssteigerung, wir haben eine super erste Halbzeit gespielt und waren da wirklich auf Augenhöhe. Es fehlt überhaupt nicht viel, es fehlt einfach, dass wir das Momentum mal auf unsere Seite bekommen. Wenn wir das schaffen, werden wir auch unsere Spiele gewinnen. Obwohl wir bei 0:8 Punkten stehen, sind wir ligatauglich. Wir müssen es schaffen, uns in einen Flow zu spielen. Wir dürfen die Köpfe nicht hängen lassen.“

Besonders in den ersten 15 Minuten sah Aldekerk sehr konkurrenzfähig aus. Ein wesentlicher Grund: Keeper Paul Keutmann streute hinter einer guten Abwehr immer wieder starke Paraden ein. Übers 5:3 (10.) und 7:4 (13.) schien der TVA den Abend sogar im Griff zu haben – was sich aber änderte. Die Panther legten eine 4:0-Serie zum 8:7 (19.) hin und die Gäste kamen anschließend nur noch einmal zum Ausgleich – 8:8 (20.) durch David Hansen. Beim 11:12 (29.) und 12:13 (30.) war Aldekerk über viel Kampf wieder auf ein Tor dran, aber der zweite Abschnitt brachte relativ bald die Entscheidung zugunsten der Gastgeber. Nach dem 15:20 (38.) nahm Gentges wegen der inzwischen viel zu hohen Fehlerzahl eine Auszeit, um die Panther einzubremsen und das sich anbahnende Unheil abzuwenden, doch von einer Wende oder Spannung blieb die Partie weit entfernt. Ab dem 24:18 (45.) verzichteten dann beide Seiten konsequent auf so etwas wie Abwehrarbeit – und die Panther hatten keine besondere  Mühe, den klaren Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Gentges hatte die Gründe für die Niederlage schnell ausgemacht: „Wir müssen immer noch mit den leichten Fehlern hadern, wir geben einfach zu schnell die Bälle weg. Das war der ganz große Unterschied zwischen uns und den Panthern heute. Das hat sich gravierend in der zweiten Halbzeit verdeutlicht und das sind Geschenke, die die Panther natürlich annehmen. Und dann liegt man hier relativ schnell mit fünf Toren zurück. Wir stecken aber nicht auf und versuchen, Tor um Tor aufzuholen – aber irgendwie war immer wieder ein individueller Fehler da.“ Kollege Mutz fand das Niveau des Spiels insgesamt übersichtlich, wirkte jedoch auf der anderen Seite nachvollziehbar zufriedener, zumal für die Hausherren das Ergebnis stimmte: „Wir haben einen verdienten Sieg gesehen. Das war absolut kein schönes Spiel von beiden Seiten aus, sondern sehr fehlwurfgeprägt. Wir hätten das viel klarer gestalten können, wenn nicht müssen. Wir haben es nie geschafft, mal auf sechs, sieben, acht wegzuziehen. Aldekerk hat gekämpft und gefightet, die geben nie auf. Aber am Ende sind für uns zuerst die Punkte, die zählen – und die waren ganz wichtig für uns.“

Bergische Panther: Eigenbrod, Ferne – Wöstmann (2/2), Görgen (3), Jünger, J. Blum (6/2), T. Blum (1), Zulauf, Padeken, Weiß (3), Ueberholz (6), Bleckmann (2), Hinkelmann, Heider (2), Wolter (2), Kämper (6).

TV Aldekerk: Keutmann, Schoemackers – Jonas Mumme (5), Grützner, Kirschbaum (3), Ellwanger (1), Plhak (2/1), Gentges, Tobae, Küsters (5), Hansen (7), Julian Mumme, Platen, Rutten (1/1), Linden (5).