Regionalliga Nordrhein
Mit dem letzten Tropfen: Refrath gewinnt bei der Borussia
Beim 23:22 in Mönchengladbach verliert die HSG in der Schlussphase beinah erneut eine klare Führung.

Wir sind wieder da! Regisseur Martin Mokris, der in der entscheidenden Phase wegen einer Muskelverletzung nicht mehr auf der Platte stand, sah von draußen, wie die Refrather zwei Punkte ins Ziel retteten. (Foto: Thomas Schmidt)

Borussia Mönchengladbach – HSG Refrath/Hand 22:23 (11:14). Vermutlich waren bei dem einen oder anderen Refrather am späten Freitagabend bereits böse Erinnerungen aufgekommen. Nur gut fünf Tage war es her, dass die Mannschaft von Trainer Kelvin Tacke gegen die TSV Bonn rrh. eine desaströse zweite Halbzeit ablieferte und nach einer 13:12-Pausenführung noch mit 16:25 unterlag. Gerade einmal drei Tore warf die HSG in diesem Durchgang, was durchaus rekordverdächtig daherkommt. Zum Auftakt des fünften Spieltags bei der Borussia führten die Gäste nun Mitte der zweiten Hälfte erneut einigermaßen komfortabel – 22:17 (49.). In den letzten knapp zwölf Minuten bis zum Abpfiff verlor Refrath/Hand vorne aber wieder komplett den Faden, traf selbst nur noch ein einziges Mal ins gegnerische Tor und konnte am Ende froh sein, dass es die Gäste ihrerseits nicht viel besser machten. Wenn in der Schlussphase überhaupt etwas ging, dann vom Siebenmeterstrich. Nach dem 19:23 (54.) trat Daniel Panitz vier Mal zum Strafwurf an – und der Mönchengladbacher erzielte das 20:23 (56.), 21:23 (57.) und 22:23 (58.). Bei seinem letzten Versuch scheiterte der Linksaußen und verpasste den Ausgleich (59.), sodass es beim knappen Erfolg für die Gäste blieb.

Die HSG legte den Grundstein für den Sieg in der ersten Halbzeit, wo sie sich nach dem 5:5 (11.) vom 8:7 (17.) durch vier Treffer in Serie auf 12:7 absetzte (22.). Selbst die Rote Karte gegen Jan Schallenberg (27.) schien die Gäste zunächst nicht groß aus der Ruhe zu bringen und bis in die Schlussphase hinein sah es nach einer klareren Angelegenheit aus – was sich noch als Irrtum erweisen sollte. Weil es letztlich doch zu einem Sieg reichte, stockten die Refrather (jetzt Elfter) ihr Konto auf 4:6 Punkte auf und sie zogen somit in der Tabelle mit der Borussia (Zehnter) gleich. „Der Knackpunkt war heute die Chancenverwertung. Das ist im Moment die Geschichte, wir bezahlen in vielen Spielen Lehrgeld. Das tut weh, aber positiv ist, dass wir bis zur letzten Sekunde kämpfen. Wir hatten auch heute die Chance, auf Unentschieden zu kommen. Am Ende muss man sagen, Refrath hat das ganze Spiel über geführt und der Sieg geht dann auch in Ordnung“, fand Mönchengladbachs Trainer Ronny Rogawska. Kollege Tacke war erleichtert: „Wenn man sich den Spielverlauf ansieht, war das ein verdienter Sieg. Und er war sehr wichtig für uns. Bis zur 55. Minuten machen wir alles richtig, dann hatten wir einen Mini-Blackout, der allerdings auch ein bisschen durch die Entscheidungen der Schiedsrichter beeinflusst war. Am Ende haben wir es in der letzten Minute doch clever gemacht. Ein großes Lob an die Jungs.“ Beide Teams stehen nun für den Moment eher am unteren Ende eines breiten Mittelfeldes, in dem jeder darauf bedacht sein dürfte, bald die nötigen Punkte für ausreichend Abstand auf die gefährdeten Regionen zu sammeln.

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Prinz, Panitz (6/4), Weis (4), Bremges, Weisz (3), Berner (4), Westhofen, Nix (2), Lipok (1), Kubik (1), Jennes, Roth (1).

HSG Refrath/Hand: Krämer, Kierdorf – Schallenberg (1), Faulhaber, Geerkens (1), Funke (6), Georgi (1), Schrage (1), Speckmann (5), Kraus, Asselborn (3), M. Merz, Mokris (2/1), Natzke (3).