01. Oktober 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Korschenbroich – TSV Bonn rrh. 41:30 (18:14). Der TVK sicherte sich in der dritten Partie mit Trainer-Rückkehrer Dirk Wolf an der Seitenlinie verdient den dritten Sieg – und setzte so seine Fahrt im Aufzug nach oben fort. Die bis dahin ungeschlagenen Bonner waren hinterher trotz ihrer ersten Niederlage keineswegs am Boden zerstört, zumal sie mit dem bisher Erreichten weiter sehr zufrieden sein können. TSV-Trainer Frank Berblinger flachste sogar: „Dadurch, dass der BHC II gegen Remscheid gewonnen hat, sind wir ja trotzdem noch an erster Stelle und haben die Herbstmeisterschaft im Sack.“ Tatsächlich gehen die Bonner mit jetzt 10:2 Punkten als Spitzenreiter in die erste Saisonpause (Herbst-Schulferien), während sich der TVK hinter dem HC Weiden (9:3) auf den dritten Rang vorschob (8:4) und damit plötzlich als Titelfavorit wieder viel selbst in der Hand hat in Sachen Aufstieg in die 3. Liga. Trainer Dirk Wolf war zufrieden mit dem Abend, ohne schon in Euphorie zu verfallen: „Wir konnten mit einem guten Rückhalt Felix Krüger im Tor und mit einer recht guten Abwehr über viel Tempo gewinnen. Alles Spieler konnten sich einbringen, die Tore waren gut verteilt. Von daher konnten wir unser Heimspiel gegen die personell sicher ein bisschen eingeschränkten Bonner gewinnen, was das Ziel war.“
Korschenbroich dominierte von Anfang an und die TSV kam nur zweimal zum Ausgleich – 1:1 (3.), 2:2 (3.). Ab dem 7:6 (11.) setzte sich der TVK übers 11:7 (16.) auf 14:9 (21.) ab, ehe er nach dem 18:14 (30.) am Ende der ersten Halbzeit immer eine klare Führung behauptete und nie in Gefahr geriet. Richtig deutlich wurde es aber erst in den letzten zehn Minuten, als die kontrollierenden Hausherren aus dem 31:26 (50.) erst das 39:29 (58.) machten und anschließend sogar die 40-Treffer-Marke hinter sich ließen. Berblinger, der auf vier Stammkräfte ganz verzichten musste (Urlaub, krank) und angeschlagene Spieler nicht voll belasten konnte, machte seiner Mannschaft keinerlei Vorwurf: „Die Jungs haben alles rausgehauen, sie haben versucht, alles umzusetzen. Das Ergebnis hört sich recht deutlich an, aber ich bin nicht wirklich unzufrieden. Wir haben trotz allem im Angriff viele gute Möglichkeiten gehabt, unser Problem waren die 24 Fehlwürfe. Für uns war das eine gute Möglichkeit, zu lernen. Das alles ist nach wie vor eine schöne Moment-Aufnahme. Wir können das ganz gut einordnen.“
TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (4), Krantzen, Bark, Klinnert (5/4), Eugler (6), Ingenpaß (3), Brinkhues (3), Zidorn (4), Wolf (4), Küpper Ventura (4), Neven (3), Franz (5).
TSV Bonn rrh.: Czerwinski, Meißenburg – Bullerjahn (2), Krohn (6), Behr (1), Heitkötter (1), Wilhelms, Fischer (3), Santen (1), Worm (9/2), Windhorst (1), Bohrmann (4), von Bülow (2).
SG Langenfeld – BTB Aachen 30:31 (19:15). Das war ein bitterer Moment für die einen und ein echtes Happy End für die anderen. Langenfeld durfte bis sechs Minuten vor Schluss bei einer Sechs-Tore-Führung fest davon ausgehen, dass es zum ersten Sieg in dieser Saison reichen würde. Wenig später feierten aber nur die Aachener, die mit zwei klaren Niederlagen in den Spielen zuvor angereist waren (25:36 beim Bergischen HC II, 23:32 gegen HC Weiden) und nun den Trend stoppen konnten. Und während Langenfeld (1:11 Punkte) darüber nachdenken muss, wie es im Anschluss an die Meisterschaftspause einen Weg aus dem Tabellenkeller finden kann, gehen die 6:6 Zähler und ihre Position im sicheren Mittelfeld für die Aachener völlig in Ordnung. Trainer Simon Breuer wirkte entsprechend erleichtert: „Wir sind megahappy, dass wir noch gewinnen konnten. Das hat lange Zeit nicht so ausgesehen. Vor allem defensiv haben wir in der ersten Halbzeit keine Lösungen gefunden. Mit Anfang der zweiten Halbzeit haben wir das sehr gut gemacht und waren eigentlich auch die bessere Mannschaft. Wir haben es aber bis in die Schlussphase nicht geschafft, richtig zu verkürzen. Erst ganz am Ende sind wir auf die Siegerstraße eingebogen. Entsprechend glücklich ist es irgendwo auch. Den Erfolg können wir ganz gut gebrauchen.“
Aachen legte bis zum 3:2 (4.) dreimal vor, geriet dann immer wieder in Rückstand und verlor kurz vor der Pause den Anschluss – 12:13 (23.), 13:17 (26.). Auch in der zweiten Halbzeit sprach lange alles für einen Sieg der Hausherren, die vom 21:19 (39.) und 24:22 (43.) durch drei Treffer in Folge auf 27:22 (47.) erhöhten und beim 29:25 (52.) weiter alles im Griff zu haben schien. Das jedoch erwies sich auf der Zielgeraden als folgenschwerer Irrtum: Der BTB verkürzte auf 28:29 (55.) und kurz darauf glich er das 28:30 (56.) zum 30:30 (57.) aus. Anschließend gab es eine Zeitstrafe gegen Langenfelds Aaron Winter und einen Siebenmeter für die Gäste – den Simon Bock zur 31:30-Führung nutzte, die Aachen in Überzahl über die Zeit brachte.
SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Guggenmos, Bisten (1), Preissegger (2), Rahmann (2), Sorg (1), Schulz (6), Winter (4/2), Richartz (3), Gohly (3), Baup (2), Gottlob (5), Raschke (1).
BTB Aachen: Dosch, Schüler – Korsten (4), Jacobs (3), Oslender, Bökmann (2), Horn (3), Monteiro Pai (4), Kaesgen (4), Wagner, Kepp, Schnalle (5), Bock (6/5).
HC Weiden – TuSEM Essen II 29:25 (16:11). Die Weidener gehen nach dem dritten Sieg im vierten Heimspiel mit ihren 9:3 Punkten als Zweiter in die nun anstehende Pause – was nicht viel weniger überraschend ist als die Spitzenposition der TSV Bonn rrh. (10:2). HC-Trainer Marc Schlingensief zog eine realistische Bilanz aus dem ersten Teilstück der neuen Serie: „Das erste Saisonviertel ist sehr gut gelaufen. Bei vier Heimspielen bis hierhin war es auch nicht ganz unwichtig, ein entsprechendes Polster zu sammeln.“ Dass die Mannschaft, deren erstes Ziel der Klassenerhalt ist, auf Dauer eine Spitzenposition beanspruchen könnte, glauben sie in Weiden selber nicht – was so oder ähnlich auch für die Essener gilt, die sich im Übrigen erneut selbst treu blieben. Drei Heimsiegen stehen nun drei Auswärtsniederlagen gegenüber und das ausgeglichene Konto (6:6) reicht in einem dichten Feld von Rang drei (TV Korschenbroich/8:4) bis zu Platz zwölf (HC Gelpe/Strombach/4:6) zumindest vorerst zum sechsten Rang – was immerhin die Spitzenposition unter allen Teams ist, die nicht mehr über ein positives Konto verfügen. TuSEM-Trainer Philipp Krüger, der aufgrund einer dünnen Personaldecke besonders im Zentrum der Abwehr personell improvisieren musste, wirkte gefasst: „Das war das erwartet schwierige Spiel. Uns hat ein bisschen die Abschluss-Effektivität gefehlt, auf der anderen Seite haben wir sicherlich eine ordentliche Abwehr hingestellt, gerade in der zweiten Halbzeit haben wir auch zum Tempospiel gefunden. Am Ende haben die Körner und der letzte Funke Eingespieltheit nicht gereicht.“
Den Grundstein zum Sieg legte Weiden bereits in der ersten Hälfte mit der 10:5-Führung (19.). Nach dem 15:11 (30.) am Ende der ersten Halbzeit schien beim 20:13 (36.) bereits alles gelaufen zu sein, doch Essen verkürzte mit fünf Toren in Folge auf 18:20 (40.). „Ohne Drama können wir scheinbar zu Hause nicht“, stellte Schlingensief staunend fest, „gestürzt auf einem starken Tom Keller im Tor kommt Essen aber nicht näher als auf zwei Tore heran.“ Bis zum 21:23 (46.) kam der TuSEM tatsächlich für eine Wende in Frage, ehe die Weidener 4:0-Serie zum 27:21 (55.) für die Entscheidung sorgte. Die späten Essener Treffer zum 24:29 (59.) und 25:29 (60.) waren höchstens Ergebniskosmetik.
HC Weiden: Schroif, Keller (1) – Xhonneux (9/3), Wolff (1), T. Meurer (1), Scheidtweiler (8), Gerke, Eich, Micke, Kemper, Flossbach (3), Bergerhausen (2), Göbbels (1), Eissa (3).
TuSEM Essen II: Haberkamp (1), Solbach Domingo – Scholten, Frederic Neher, Petersen, Lewandowski (5/5), Sayin (4), Stumpf (1), Ernst (3), Telohe (2), Scherz (1), Weiss (3), Elsässer (4), Kostuj (1).