Regionalliga Nordrhein
Essener Serientäter und Remscheider Fortschritte
TuSEM II stürzt SG Langenfeld mit 40:31 in noch mehr Frust - wie die HG Remscheid den OSC Rheinhausen beim 34:27.

Läuft nicht: Trainer Christian Paul und seine Langenfelder hatten sich den Verlauf der neuen Saison etwas anders vorgestellt. (Foto: Thomas Schmidt)

TuSEM Essen II – SG Langenfeld 40:31 (22:14). Die eine Serie hielt – und stellte die Essener naturgemäß zufrieden. Die andere Serie hielt auch – und steigerte die ohnehin nicht sonderlich erbauliche Lage der Langenfelder in den Bereich einer tiefen herbstlichen Depression. Während Gastgeber TuSEM auch sein viertes Heimspiel in dieser Saison gewann und das Konto bei Platz vier auf positive 8:6 Punkte stellte, steckt die SGL, die so dringend auf ein Wende zum Besseren gehofft hatte, am Ende der Tabelle fest: Die 1:13 Zähler weisen das Team von Trainer Christian Paul, das als einziges Team der Klasse noch keinen Sieg eingefahren hat, inzwischen sogar als den Abstiegskandidaten Nummer eins aus. Borussia Mönchengladbach, der MTV Rheinwacht Dinslaken und der OSC Rheinhausen (jeweils 5:9) auf den Plätzen direkt davor liegen schließlich nach erst sieben Runden vier Punkte weit weg. 

Bis zum 5:5 (13.) lief die Partie ausgeglichen, bevor TuSEM durch vier Tore hintereinander auf 9:5 (16.) wegzog und wenig später vom 11:7 (18.) auf 15:8 (21.) erhöhte. Nach der Essener Vierer-Serie vom 17:12 (23.) zum 21:12 (27.) schien Langenfeld bereits komplett in Einzelteile zu zerfallen, sodass die Begegnung beim Stande von 22:14 (30.) am Ende der ersten Halbzeit längst gelaufen war. Selbst mit der einigermaßen guten Phase, die zum 18:23 (35.) führte, kam der Tabellenletzte anschließend nicht mehr für Zählbares in Frage – zumal die Hausherren keine zwei Minuten darauf mit dem 27:18 (37.) zu den alten Kräfteverhältnissen zurückkehrten. Die Gäste konnten anschließend zwar soeben eine Niederlage mit einer zweistelligen Differenz vermeiden, aber nicht den 40. Gegentreffer – 32:23 (44.), 35:26 (47.), 38:29 (54.), 40:31 (60.). „Wir sind perfekt in unser Abwehrspiel gekommen“, sagte Essens Trainer Philipp Krüger, „wir konnten Langenfeld zu vielen Fehlern zwingen und uns langsam absetzen – mit einem sehr gut aufgelegten Torwart Hadrian Solbach-Domingo. Unser Tempospiel war sicher der Schlüssel zum Erfolg. Wir mussten heute ein paar Ausfälle hinnehmen und das war eine tolle Reaktion von der Mannschaft, sie hat echt alles reingeworfen. Jetzt hoffen wir natürlich, dass es nicht nur eine Heimstärke ist und bleibt, sondern dass wir auch auswärts langsam Punkte einfahren können.“

TuSEM Essen II: Haberkamp, Solbach Domingo (2) – Mittich, Scholten (5), Frederic Neher (3/1), Petersen, Lewandowski (6/5), Sayin (2), Ernst (5), Abel, Telohe (2), Scherz, Elsässer (6), Kostuj (9).

SG Langenfeld: Nusch, Faust, Hüttel – Bisten, Preissegger (3), Rahmann (2), Hines (8), Sorg (2), Winter (8/3), Gohly (3), Baup (3), Raschke (2).

 

HG Remscheid – OSC Rheinhausen 34:27 (16:15). Diese Partie warf unter anderem eine für den Kampf um die Spitzenplätze nicht unwichtige Frage auf: Wird die HG Remscheid mit ihrem neuen Trainer Nelson Weisz in dieser Saison doch noch für höhere Ziele in Frage kommen? Nach dem vierten Sieg im vierten Heimspiel steht das Konto bei 10:4 Zählern – was immerhin zum dritten Platz hinter dem Überraschungs-Ersten HC Weiden (11:3) und dem Titelfavoriten TV Korschenbroich (10:4) reicht, den die Remscheider ja im September in eigener Halle ebenfalls bezwingen konnten (31:29). Vermutlich wird die Aufgabe am nächsten Samstag in Weiden noch einmal zeigen, ob die HGR fest für eine Position weit oben im ersten Drittel in Frage kommt – in das ja grundsätzlich auch die vor der Serie personell verstärkten Rheinhausener zu gehören schienen. Weil es nun in Remscheid aber die vierte Niederlage  hintereinander gab, steht der OSC bei vergleichsweise sehr übersichtlichen 5:9 Punkten. Dadurch ist er wegen des schlechteren Torverhältnisses sogar auf den auf den vorletzten Platz hinter Borussia Mönchengladbach (5:9) und den MTV Rheinwacht Dinslaken (5:9) abgerutscht. Nur Schlusslicht SG Langenfeld (1:13) hat eine schlechtere Bilanz vorzuweisen.

Remscheid geriet nach einem 7:3 (10.) und 11:8 (19.) vorübergehend aus dem Konzept, fing sich aber nach dem 11:11 (21.) wieder und ging beim 16:15 (30.) mit einer knappen Führung in die zweite Halbzeit. Hier konnte der OSC sogar das 19:18 (37.) und später das 23:22 (46.) vorlegen, ehe die effektivste Phase der Hausherren begann – mit sechs Treffern in Folge vom 27:25 (52.) bis zum 33:25 (57.). Remscheids Trainer Weisz war einverstanden: „Wir kommen über eine sehr gute Abwehr sehr gut ins Spiel und in die Gegenstöße. Wir verpassen es aber, uns weiter abzusetzen, weil wir zu viele freie Chancen liegen lassen.  Am Ende haben wir dann die Qualität, einen Rückstand wegzustecken und uns mit einer geilen Abwehr  ein paar Gegenstöße zu erarbeiten und das Spiel verdient zu gewinnen. Der OSC fällt am Ende ein bisschen auseinander.  Bei uns sieht man, dass wir uns weiterentwickelt haben.“

HG Remscheid: Conzen, Mathes – Taymaz (1), Pflüger (3), Klose (6), Vetterlein (4), Hertz (2), Stukalin (8/5), Handschke (5), Athanassoglou (2), Grewel (1), Rath (2).

OSC Rheinhausen: Seemann, Borchert – Adrian (4), Milde (3), Eiker (5), Enders (2), Bekston, Kauwetter (3), F. Büttner (3), Ranftler (4/3), M. Molsner (1), Käsler (1), Feld, Hrustic  (1).