3. Liga
Arme 3. Liga: Wenn Papier und Stifte fehlen
Der neunte Spieltag war am Samstag traurig: Weil die Technik streikte, konnte der DHB zuerst nicht mal die reinen Ergebnisse verbreiten.

Was soll das jetzt?? Panther-Trainer Marcel Mutz ahnte natürlich an der Seitenlinie wenig von den technischen Problemen im Hintergrund. Handfest wusste er aber, dass die Niederlage gegen Nieder-Roden auf zu viele technische Fehler und Fehlwürfe zurückzuführen war. (Foto: Thomas Ellmann)

An Tagen wie diesen zeigt sich eben, wie wichtig ein Stift und Papier sein können – beides sehr analog und mit den Händen zu greifen, woran dem Handballer an sich ja sowieso von Natur aus gelegen sein müsste. Und es zeigt sich gleichzeitig, wie sehr die reine Technik-Hörigkeit ins Auge gehen kann – nämlich immer dann, wenn die Dinge gar nicht funktionieren wollen. So war es jetzt in der 3. Liga, die ja immerhin Daten und Zahlen über einen offiziellen mit dem Deutschen Handball-Bund zusammenarbeitenden Dienst verbreitet – der auch öffentlich nicht müde wird, erstens seinen Wert für die Sportart penetrant wiederholt und das bis in den Bereich des fast Übernatürlichen treibt. Ganz irdisch war aber am neunten Spieltag, dass im Laufe des Samstagabends nicht mal die reinen Ergebnisse aus der Gruppe Süd-West zur Verfügung standen. Die gab es dann, eine Meisterleistung, immerhin am Sonntagmorgen. Es war und blieb bei diesem überaus kargen Angebot an Informationen – keine Reihenfolge der Treffer, keine Torschützen und konsequenterweise auch keine Aufstellungen. Weil darüber hinaus komplett aus der Mode gekommen zu sein scheint, dass sich Vereine durch eigene Notizen mit ein paar Details versorgen können, herrschte sogar die totale Info-Ebbe. Vielleicht ein Tipp für die Zukunft, in eine Frage gekleidet: Ist es wirklich zu analog oder zu vorgestern, dass auf der Bank einer notiert, was wissenswert sein könnte? Um nicht dem ausgeliefert zu sein, was die Beteiligten gar nicht selbst direkt bearbeiten? Ein bisschen erinnert das alles jedenfalls daran, das Ankommen ans Ziel bei einer Reise dem Navigationsgerät zu überlassen. Geht da etwas schief oder der Empfang bleibt aus, bricht ja ebenfalls oft allgemeine Ratlosigkeit aus. Wenn du dir helfen willst, wäre die nächste Idee der Blick in einen Straßenatlas. Den musst du natürlich erstens an Bord haben und zweitens auch lesen/benutzen können. Was das direkt wieder mit der 3. Liga zu tun hat? Wenn keiner der Beteiligten die benötigten Informationen/Daten bereitzustellen vermag, gibt es auch kaum eine bis gar keine Möglichkeit, das passend aufzuarbeiten. Deshalb fällt dieser Bericht über die 3. Liga anders aus – und kürzer sowieso.

„Glück“ hatten ja der TV Aldekerk und die HSG Krefeld Niederrhein, die bereits am Freitagabend im Einsatz waren, als technisch alles weitgehend problemlos lief. Bitter aber für den TVA: Er bot zwar eine starke Leistung, verlor jedoch gegen den Meisterschafts-Anwärter (Zweiter/16:2 Punkte) mit 33:38 und macht nun vom letzten Tabellenplatz aus weiter (2:16). Auf Rang sechs verbessern konnte sich dagegen der TuS 82 Opladen, der die wechselvolle Partie bei der HG Saarlouis (Achter/9:9) mit 36:34 gewann, nun Sechster ist (10:8) und über das bessere Torverhältnis (plus 14/plus 10) sogar die Bergischen Panther (ebenfalls 10:8) überholte – die in eigener Halle gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden (Dritter/13:5) unnötig eine 25:28-Niederlage hinnehmen mussten. Opladener und Panther sind damit gemeinsam Teil eines breiten Mittelfeldes, zu dem nach dem spannenden wie wertvollen 34:33 über den TV Homburg (Rang 14/4:14) auch der Aufsteiger Interaktiv.Handball gehört (Elfter/8:10).