Regionalliga Nordrhein
Viel Kampf: Refrath ringt Weiden nieder
HSG gewinnt intensiv geführte Partie gegen den Zweiten mit 28:26 und rückt selbst auf Platz vier vor.

Hör mal! Die Hinweise der Trainer Kelvin Tacke (rechts) und Manfred Zybarth (links) schienen bei den Refrathern ganz gut anzukommen. Niklas Funke (Mitte) war mit seinen sechs Toren gegen Weiden mal wieder der erfolgreichste Werfer der HSG. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Refrath/Hand – HC Weiden 28:26 (13:11). Es war ein intensiver Abend, den sich beide über die gesamten 60 Minuten gaben, und über weite Strecken zumindest der zweiten Halbzeit schien jeder Sieger möglich zu sein. Dass letztlich die Hausherren knapp die Oberhand behielten, empfand Trainer Kelvin Tacke nachvollziehbar richtig gut: „Ich bin total happy, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten. Es war hart umkämpft und Weiden ein mega unbequemer Gegner. Es war klar, dass du nicht einmal nachlassen darfst, weil es dann vorbei ist. Unter dem Strich war es diese Saison das erste Mal, dass wir es bis zum Schluss durchgezogen haben. Wir haben eine riesen Teamleistung gesehen. In der zweiten Halbzeit geht Weiden mit einem in Führung, aber auch da haben wir den Glauben behalten und sind konsequent und diszipliniert geblieben.“ Durch den Erfolg gelang der jetzt bei 11:9 Zählern geführten HSG zumindest bis zum Samstagabend der Sprung auf den vierten Tabellenplatz, während Weiden nach der ersten Niederlage im vierten Auswärtsspiel mit 13:7 Punkten vorerst weiter Zweiter ist – hinter der HG Remscheid (14:4) und vor dem TV Korschenbroich (11:7) sowie den Refrathern. Weidens Coach Marc Schlingensief konnte mit dem Ergebnis ebenfalls nachvollziehbar wesentlich weniger anfangen als Kollege Tacke: „Glückwunsch nach Refrath zum Sieg. Refrath hat am Ende des Tages ein paar bessere Entscheidungen getroffen und sie haben in einem packenden und vielerlei Hinsicht nervernaufreibenden Spiel mehr einfache Tore gemacht. Wir haben heute nicht gut gespielt und unser Leistungsniveau nicht abgerufen. Da müssen wir uns in erster Linie an die eigene Nase packen und daraus unsere Lehren ziehen. Beim 18:17 und 19:18 schenken wir zu einfach Bälle weg.“

Mit dem 6:3 (8.) und 7:4 (12.) führten die Gastgeber jeweils relativ klar, doch Weiden schaffte übers 7:7 (16.) und 9:9 (22.) beim 10:9 (22.) seine erste eigene Führung, auf die die HSG mit dem 13:11 (28.) kurz vor der Pause und mit dem 14:11 (33.) antwortete – worauf wiederum der HC entsprechend reagierte und nach dem 17:17 (40.) durchs 18:17 (41.) und 19:18 (42.) erneut den Spieß umdrehte. Bis zum 21:21 (47.) blieb die Partie völlig offen, ehe sich die Refrather durch drei Treffer in Folge mit dem 24:21 (50.) die nächsten Vorteile verschaffte und die drei Tore plus den Endspurt mitnahm – 26:23 (55.), 27:24 (57.). Die Entscheidung war dann das 28:24 (59.) genau 65 Sekunden vor der Schluss-Sirene in einem Duell, in dem die Unparteiischen insgesamt tatsächlich 21 Zeitstrafen verteilten – obwohl das Spiel trotz hohen Einsatzes keineswegs besonders unfair aussah. Alleine in den letzten zehn Minuten folgten nach dem offiziellen Spielbericht sieben Zeitstrafen – zwei gegen Weiden und fünf gegen Refrath, das trotzdem den Erfolg ins Ziel brachte. „Unter dem Strich baben wir einen verdienten Sieg eingefahren“, fand Tacke.

HSG Refrath/Hand: Krämer, Kierdorf – Schallenberg (1), Faust (3), Krause (3/1), Funke (6), Hohenschon (1), Georgi (1), Schrage (4), Speckmann (1), Asselborn, Merz, Mokris (3), Natzke (5).

HC Weiden: Schroif, Keller – Xhonneux (7/5), Wolff (1), T. Meurer (6), Scheidtweiler (3), Gerke (3), Eich (1), Kemper (1), Flossbach, Bösel, Fiedler (3), Bergerhausen (1), Eissa.