26. November 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TSV Bonn rrh. – Borussia Mönchengladbach 37:26 (18:10). Damit hatten in dieser Form beide Seiten nicht gerechnet. Was aber für die Bonner im Nachholspiel eine extrem angenehme Überraschung war, traf die Mönchengladbacher bis ins Mark – denn die Mannschaft von Trainer Ronny Rogawska steckt mehr denn je mitten im Kampf gegen den Abstieg und sendet zurzeit wenige Zeichen dafür, wie sie die Wende schaffen könnte. Der bisher letzte Sieg ist schon über zwei Monate alt (29:28 am 16. September bei der SG Langenfeld) und der bisher letzte Punkt nur wenig jünger (33:33 am 2. Oktober beim TSV Bayer Dormagen II). Alle fünf Partien danach endeten mit Niederlagen, sodass die Borussia mit 5:17 Punkten auf dem vorletzten Rang festklebt und zusammen mit Schlusslicht SG Langenfeld (4:18) am stärksten gefährdet ist. Beide hängen bereits ein Stück hinter dem Zwölften Bergischer HC II (8:14) zurück und Mönchengladbach steht nun für die nächste Partie am Samstag gegen den HC Gelpe/Strombach (Achter/11:11) noch mehr unter Druck. Deutlich besser war die Stimmung am Samstagabend bei den mit fünf Siegen in die Saison gestarteten Bonnern, die anschließend sechs Mal in Folge verloren – und die Serie durchbrechen konnten. „Ich hoffe, dass der Knoten jetzt wieder geplatzt ist“, sagte Trainer Frank Berblinger, „das war ein wichtiges Spiel, alle sind zufrieden, alle sind glücklich.“ Durch den hohen Erfolg verbesserte sich die TSV mit einem ausgeglichenen Konto von 12:12 Punkten im dichten Mittelfeld sogar von Platz elf auf Platz sechs.
Das 1:0 (1.) von Jordi Weisz blieb die einzige Führung der Gäste, die anschließend nichts mehr zu bestellen hatten. Bonn drehte die Partie zum 6:2 (9.) und setzte sich nach dem 10:7 (19.) konsequent ab -im Anschluss ans 14:10 (26.) bis zur Pause bereits auf 18:10 (28.). Ebenfalls acht Tore lag die TSV mit dem 22:14 (39.), 24:16 (42.) und 26:18 (47.) vorne, ehe sie auf neun Treffer zum 28:19 (48.) und 29:20 (49.) erhöhte. Dass Mönchengladbach auf 25:30 (52.) verkürzen konnte, änderte letztlich an den Kräfteverhältnissen wenig – und auf der Zielgeraden kam es für die Borussia erneut knüppeldick, weil Bonn final einen 7:1-Lauf hinlegte: Durch die späten Tore von Timo Worm (59./Siebenmeter) und Luva Bohrmann (60.) landete das Ergebnis mit dem 37:26 bei einer zweistelligen Differenz. Rogawska wirkte vor allem nachdenklich: „Wir haben von Anfang an keinen Zugriff gehabt. Ein paar Mal haben wir auch die Vereinbarungen, die wir getroffen hatten, anders erledigt – und so kommen wir selber ins Schwimmen. Was wieder schade war, dass wir nicht bis zum Ende kämpfen und zusammenhalten. Wir verlieren einfach zu hoch, das tat mir ein bisschen weh.“ Die Bonner richteten demgegenüber ihren Blick trotz aller Erleichterung direkt nach vorne – zum Beispiel auf die Partie am nächsten Samstag gegen den BTB Aachen (Zehnter/11:11 Punkte). „Wir müssen weiter arbeiten“, fand Trainer Berlinger, „wir dürfen uns nicht auf diesem Ergebnis ausruhen, damit wir wieder in einen positiven Flow reinkommen.“
TSV Bonn rrh.: Czerwinski, Meißenburg – Krohn (7), Schöneseiffen (4), Weisleder, Bullerjahn (6), Santen, Behr, Wilhelms, Fischer (3), Worm (6/3), Bohrmann (7), Struif (4), Rohloff.
Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Prinz, Vonnahme, Weis (1), Bremges (1), Weisz (10/4), Wulf (2), Westhofen (2), Nix (1), Lipok (5), Markovic (1), Jennes (2), Roth (1).