3. Liga
Das ist Frust im Advent: Pleiten von Aldekerk bis Köln
Alle sechs Teams aus dem Harzhelden-Gebiet kassierten Niederlagen. Besonders hoch fiel das 23:38 des TV Aldekerk gegen Ferndorf aus, besonders überraschend war das 21:29 des LSC in Homburg.

Echt jetzt? Trainer Chris Stark und seine Longericher hatten wenig Spaß an ihrer Dienstreise ins Saarland. Sie standen aber diesmal mit ihrer Enttäuschung wenigstens nicht allein auf weiter Flur. (Foto: Thomas Schmidt)

TV Homburg – Longericher SC 29:21 (14:7). Das war wohl eine Fahrt zum Vergessen und die rund 260 Kilometer lange Reise ins Saarland dürfte den Longerichern aus mehreren Gründen Kopfschmerzen bereitet haben. Etwa eineinhalb Stunden nach dem Aufbruch musste der Bus der Kölner wegen technischer Probleme anhalten. Es dauerte einige Zeit, bis Ersatz beschafft war und die Tour nach Homburg, die sonst auch in gut drei Stunden machbar ist, dauerte über fünf Stunden. Die so gar nicht optimale Vorbereitung auf die Partie war auch für LSC-Coach Chris Stark mit ein Grund für die Pleite: „Uns steckte vielleicht noch ein bisschen die Hinfahrt in den Knochen. Das haben wir nicht aus den Kleidern geschüttelt und wir haben nicht die PS auf den Platz gebracht, die wir eigentlich im Stande sind zu bringen. So kommt dann am Ende eine Niederlage zustande, in der wir leider nur 40 Prozent Angriffseffektivität anbieten können.“ Nach drei Siegen in Folge kassierten die Longericher jetzt ausgerechnet beim Tabellen-Schlusslicht wieder eine Niederlage und verpassten es, sich weiter nach oben zu orientieren. Mit 14:14 Punkten ist Starks Team als Siebter so gerade noch in der oberen Hälfte unterwegs.

Bis zum 3:3 (5.) sah es nicht unbedingt nach einem totalen Fehlstart für die Gäste aus, die dann aber zunehmend den Faden verloren. Das 3:5 (8.) und 4:6 (10.) konnte der LSC noch verkürzen, doch nach Dustin Thönes Treffer zum 5:6 (10.) blieben die Kölner fast zehn Minuten ohne eigenes Tor und sie trafen bis zum 7:14-Halbzeitstand in über 20 Minuten überhaupt nur noch zwei Mal. Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Aufbäumen kurz und nach dem 10:15 (35.) geriet Longerich immer weiter ins Hintertreffen – 10:17 (37.), 11:19 (41.), 13:22 (46.). Malte Nolting (53.) und Benjamin Richter (54./Siebenmeter, 55.) verkürzten das 16:25 später auf 19:25, doch der starke Homburger Ex-Profi Yves Kunkel (mit zehn Toren klar bester Werfer des Abends) beseitigte mit seinem Doppelpack zum 27:19 (55./56.) auch die letzten Zweifel am Sieg der Saarländer.

Longericher SC: Inzenhofer, Kromberg – Gerfen (1), Zerwas (3), Pyszora (2), Richter (3/1), Thöne (2), Wörmann (2), Wolf, Zimmermann (1), Schulz (2/1), Nolting (3), Dahlke, Malolepszy (2).

 

TV Aldekerk – TuS Ferndorf 23:38 (11:18). Sollte irgendjemand in Aldekerk vor dem Duell mit dem ungeschlagenen Tabellenführer gegen jeden Realitätssinn von etwas Zählbarem geträumt haben, musste er sich nach einer Viertelstunde den Tatsachen beugen – weil die Hausherren nach einer aus ihrer Sicht guten Anfangsphase innerhalb einer schmerzhaft kurzen Frist auf die Verliererstraße einbogen. Ein Grund: Rückraumspieler David Hansen (Rippenbruch) fehlte als bislang bester Feldtorschütze in der 3. Liga Süd-West doch an allen Ecken und Enden. Was für die Aldekerker allerdings deutlich bitterer wirkte als die deutliche Pleite gegen den Meisterschafts-Favoriten Nummer eins: Die Lage im Keller der Tabelle hat sich nicht nur wegen der eigenen Niederlage zugespitzt, sondern auch durch die Ergebnisse der Konkurrenz. Erstens: Der Vorletzte TSG Haßloch gewann bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (Sechster/15:13) überraschend mit 30:29 und der Letzte TV Homburg bezwang den Longericher SC mindestens ebenso unerwartet mit 29:21. Zweitens: Davor kam die HSG Friesenheim-Hochdorf II (Zwölfter/11:17) zu einem verdienten 36:32 über Interaktiv.Handball (Zehnter/12:16) und setzte sich ebenso wie der TV Gelnhausen (Elfter/11:17) durch ein 33:23 über den TuS Dansenberg ein Stück in Richtung sicheres Mittelfeld ab. Vielleicht bilden ab jetzt Dansenberg (8:20), Haßloch (8:20), Aldekerk (6:22) und Homburg (6:22) ein Quartett, aus dem die drei späteren Absteiger stammen. Sollte der TVA zum Jahres-Abschluss am kommenden Samstag auch beim Longericher SC (Siebter/14:14) verlieren, muss er möglicherweise sogar als Tabellenletzter ins Jahr 2024 gehen und den Kampf gegen den Abstieg fortsetzen.

Dass Gentges hinterher stinksauer war, hatte weniger mit dem hohen Ergebnis noch mit der klaren Unterlegenheit seiner eigenen Mannschaft zu tun. Da kam er vielmehr zu diesem Urteil: „Wie erwartet, war das brutal schwer für uns. Ferndorf ist einfach eine ganze Klasse besser, das muss man neidlos anerkennen. Von allem her, was den Handballsport ausmacht, gehören die einfach nicht in diese Liga. Glückwunsch nach Ferndorf und Respekt, das ist ein geiler Handball. Wir haben uns gewehrt, so gut es geht. Jetzt haben wir mit 15 Toren verloren, es hätten drei, vier weniger sein können. Das ist jetzt für mich voll in Ordnung.“ Den Zorn des Aldkerker (Spieler-) Trainers hatten sich eher die beiden Unparteiischen zugezogen, denen er viel attestierte – aber keine zur 3. Liga passende Leistung: „Was mir brutal auf den Sack geht – wie man bei einem so leichten Spiel, wie es heute war, als Schiedsrichtergespann negativ auffallen kann, das ist mir ein Rätsel. Wie man so fragwürdige Pfiffe machen kann, das verstehe ich nicht. Man merkt auch, wenn man unten steht, kriegt man manche Pfiffe nicht. Diese Arroganz bei den Gespannen nimmt bei uns mittlerweile zu. Es geht nicht um Fehler, die wir ja alle machen. Es gibt so gute Gespanne, mit denen man super kommunizieren kann, aber die beiden heute gehören nicht dazu. Wahrscheinlich wird das von denen, die die Schiedsrichter bewerten, sogar noch anders beurteilt.“ Bei allem Zorn stand allerdings für Gentges gleichzeitig fest, dass die Aldekerker so oder so chancenlos geblieben und als Verlierer von der Platte gegangen wären.

Übers 3:3 (5.) und 4:4 (9.) blieben die Gastgeber bis zum 5:6 (11.) dran, ehe sie beim Stande von 5:9 (15.) in einer Auszeit nach neuen Mitteln gegen die Ferndorfer Übermacht suchten – was nur sehr begrenzt gelang. Mit dem 6:13 (21.) waren die Weichen bereits in Richtung Niederlage gestellt und der Favorit dachte nicht daran, den gefährdeten Aldekerkern irgendwie entgegenzukommen. Bis zum 9:13 (24.) von Sjuul Rutten konnte der TVA zwar wieder verkürzen, doch durch eine 5:2-Serie erhöhte Ferndorf bis zur Pause konsequent auf 18:11 (30.) und es führte in der zweiten Halbzeit zunächst regelmäßig weiter mit sieben bis acht Toren Differenz. Nachdem der TuS jedoch auf 26:16 (40.) und 28:17 (41.) erhöhte hatte, musste sich Aldekerk noch mal viel wärmer anziehen – und beim 20:35 (53.) lagen zum ersten Mal 15 Treffer zwischen den beiden Teams. Dabei blieb es dann an diesem unter dem Strich einseitigen Abend.

TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (3), Grützner (2), Kirschbaum (1), Plhak (6/3), Upietz, Gentges (1), Tobae, Küsters, Julian Mumme (7), Ellwanger, Platen, M. Rutten, S. Rutten (2), Linden (1).

 

TuS 82 Opladen – HSG Rodgau Nieder-Roden 21:24 (10:8). Die Enttäuschung war groß bei den Opladenern, die durch einen Sieg gegen den Tabellenfünften das letzte Heimspiel des Jahres 2023 sicher noch einmal zu einer Gute-Laune-Veranstaltung hätten machen können. Gleichzeitig hätte die Mannschaft von Trainer Fabrice Voigt durch einen Erfolg sogar den Sprung auf Platz sechs und den Anschluss ans vordere Drittel der Klasse schaffen können. Doch stattdessen standen sich die Hausherren vor allem selbst im Weg, ließen zu viele klare Chancen liegen und kassierten deswegen eine unnötige Niederlage. Mit 14:14 Zählern ist auf Rang acht für die Opladener nun eher graues Mittelfeld angesagt – was angesichts der starken Liga sicher immer noch ein respektables Zwischenergebnis darstellt. Trotzdem bleibt weiterhin jeder Punkt wichtig und der Vorsprung auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz ist vielleicht trügerisch. Dort steht auf Rang 14 derzeit die TSG Haßloch (8:20). Genau dorthin reist Voigts Team nun am kommenden Samstag zum Abschluss der Hinrunde. Gewinnt der TuS, ist die Welt unterm Weihnachtsbaum sicher in Ordnung. Bei einer weiteren Niederlage wären die Vorzeichen für das Jahr 2024 eher weniger entspannt.

Über das 3:0 (4.) und 5:1 (9.) fanden die Hausherren gut in die Partie, bevor sie verletzungsbedingt früh auf Maurice Meurer verzichten mussten, der bis dahin bereits zwei Mal getroffen hatte. Rund zwölf Minuten ohne eigenen Treffer bedeuteten den 5:6-Rückstand (19.), bevor Jonas Leppich den Bann in einer torarmen ersten Hälfte brach – 6:6 (21.). Sebastian Damm (27.), Maximilian Schmidt (29.) und Markus Sonnenberg (30.) machten aus dem 7:8 dann die 10:8-Pausenführung und bis zum 15:12 (42.) sah es so aus, als wäre ein Sieg für die Opladener im Bereich des Greifbaren. In Unterzahl (42./Zeitstrafe gegen Jan Jagieniak) kassierte der TuS dann erst das 15:14 (44.) und er geriet kurz darauf vom 17:15 (46.) wieder in Rückstand – 17:18 (50.). Bis zum 21:21 (57.) blieb die Angelegenheit offen, doch in den letzten Minuten verliefen sämtliche Opladener Angriffe im Sande, sodass die Gäste letztlich beide Punkte mit nach Hause nahmen. „Es war ein sehr zähes Spiel. Wir haben trotzdem genug Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Wir scheitern zwölf bis 15 Mal frei vor dem Torwart und so kannst du gegen den Tabellenvierten nicht gewinnen“, meinte Voigt, der damit wohl zu 100 Prozent Recht hatte, auch wenn die HSG „nur“ als Fünfter im Tableau unterwegs ist. Wichtiger ist dem Coach, dass seine Spieler aus der Erfahrung lernen: „Das sind wirklich verschenkte Punkte, das tut sehr, sehr weh. Die Jungs müssen sich dieses Spiel ansehen und daran arbeiten, dass sie solche Spiele ganz anders angehen.“

TuS 82 Opladen: Oberosler, Trögel – Flemm, Meurer (2), Schmidt (2), Sorg, Leppich (4), Nitzschmann, Jagieniak (1), Swiedelsky, Dasburg (3/2), Schmitz (2), Johannmeyer, Damm (4), Kübler (1), Sonnenberg (2).

 

HSG Friesenheim-Hochdorf II – Interaktiv.Handball 36:32 (22:17). Dieser Auftritt war für die Ratinger vor allen Dingen ein Schuss in den Ofen und das dritte Spiel hintereinander ohne Sieg nach dem 33:33 beim TV Gelnhausen und dem 38:42 gegen die HSG Hanau. Zwei Faktoren vor allem kamen zusammen: Das Team von Trainer Filip Lazarov konnte über sehr weite Strecken das Fehlen der beiden Linkshänder Robert Markotic und Luca Sackmann im Angriff nicht ausreichend kompensieren – und es bekam die Abwehr auf der Gegenseite nicht ausreichend dicht geschlossen. Der Sportliche Leiter Benjamin Daser brachte es auf einen kurzen Nenner: „Das war insgesamt nicht unser Tag.“ Deshalb war es am Ende auch kein Wunder, dass Aufsteiger Interaktiv selbst bei einer Mannschaft verlor, die zuvor sieben Spiele hintereinander verloren hatte und so auf Rang zwölf und wenigstens bis an den Rand der ganz gefährlichen Zone gerutscht war. Jetzt liegt die HSG mit ihren 11:17 Zählern auch nur noch knapp hinter den Ratingern, deren 12:16 Punkte weiter zu Rang zehn reichen und eine doch soeben brauchbare Basis für den letzten Auftritt in diesem Jahr am nächsten Samstag gegen die HG Saarlouis abgeben (Dritter/19:9). Als Favorit gilt Interaktiv dann allerdings nicht.

Mit dem 1:0 (1.) von Hendrik Stock, der der mit weitem Abstand beste Ratinger war und insgesamt zehn Treffer nicht zuletzt auf der ungewohnten Position im Rückraum rechts erzielte, ging es ganz gut los für die Gäste, die anschließend bis zum 4:2 (5.) von Stock ordentlich aussahen – und kurz darauf ihre Fehlerzahl pausenlos zu steigern begannen. Dass übers 6:6 (9.), 8:8 (12.) und 13:13 (19.) selbst nach dem 13:16 (23.) vieles drin zu sein schien, lag dabei unter anderem an den vielen starken Paraden von Torhüter Sebastian Bliß, der die Ratinger vor einem höheren Rückstand bewahrte. Kurz vor der Pause ging aber mit dem 16:21 (27.) zum ersten Mal der Kontakt deutlich verloren und für die Entscheidung brauchten die Gastgeber nach der Pause keine zweieinhalb Minuten, indem sie aus dem 25:21 (39.) das 28:21 (41.) machten. Anschließend gelang tatsächlich ab dem 23:31 (45.) über eine sehr offensive Deckung und einige Ballgewinne eine Art Ergebniskosmetik, doch für eine Wende kam Interaktiv nicht mehr in Frage – wozu viele Ballverluste ihren Teil beitrugen.

„Wir sind schon mit erheblichen Verletzungssorgen angereist, wir waren zehn Feldspieler und zwei Torhüter“, fand Daser, der die geschrumpfte personelle Decke allerdings keineswegs als Ausrede anführen wollte: „Das kann auch mit dezimiertem Kader funktionieren. Wir haben aber von Anfang an in der Abwehr überhaupt keinen Zugriff gekriegt, das haben wir hinten schlecht gelöst über weite Strecken. Vorne haben wir nicht unseren Spielfluss gefunden. So kam Friesenheim richtig ins Spiel und sie haben zum Ende hin richtig gebrannt. Wir haben zwar ein bisschen verkürzen können, aber dann musst du in so einer Phase ganz effektiv agieren – das ist uns nicht gelungen. Deswegen geht der Sieg des Gegners völlig in Ordnung. Wir hoffen, im nächsten Spiel trotzdem noch mal Punkte einzufahren, sehnen jetzt aber auch die Pause herbei.“ Das sehen andere vermutlich genauso.

Interaktiv.Handball: Bliß, B. Ludorf – Hinrichs, Grbavac (4/2), Stock (10), Knak, Oelze (3), Maric (6/2), Mensger (2), Engh (2), Nuic (2), Sabljic (3).

 

HSG Hanau – Bergische Panther 37:33 (14:14). Die Niederlage beim Tabellenvierten (19:9 Punkte) kam für die Panther, die kurzfristig auch auf den erkrankten Abwehrchef Max Weiß verzichten mussten, nicht ganz wie aus heiterem Himmel – weil die Hausherren ja zu den besten Mannschaften in der 3. Liga Süd-West gehören. Trainer Marcel Mutz war trotzdem zwischen zwei Gefühlswelten unterwegs: „Es ist ein bisschen Stolz und Frust zugleich. Stolz, weil wir gut gekämpft haben, und Frust, weil doch ein bisschen mehr drin war. Aber um bei einer Top-Mannschaft wie Hanau zu bestehen, muss alles passen. Das hat es heute nicht und deshalb müssen wir die Niederlage akzeptieren.“ Auf Rang neun beginnt bei den Panthern mit ihren 13:15 Zählern die zweite Tabellenhälfte und gleichzeitig das Feld der Teams mit einem negativen Konto – was für die Panther reichlich Luft nach unten bedeutet und gleichzeitig auch eine Menge Rückstand zu den Spitzenplätzen. Was das für den letzten Einsatz in diesem Jahr am nächsten Samstag gegen den TV Gelnhausen (Elfter/11:17) bedeutet, liegt nun für Mutz erst recht auf der Hand: „Wir greifen noch einmal an.“ 

Nach dem 1:0 (1.) von Jonas Kämper lagen die Gäste bis übers 3:2 (6.) und 4:4 (9.) sogar mit 7:4 (14.) vorne, ehe die HSG das Blatt durch einen 5.0-Lauf zum eigenen 9:7 (20.) wenden konnte und die Panther mit dem 12:12 (27.) wieder zum Ausgleich kamen. Im Duell auf Augenhöhe besorgte Timo Blum direkt am Anfang der zweiten Halbzeit mit dem 15:14 (31.) erneut eine Führung der Gäste, die hartnäckig blieben – 17:16 (34.), 18:17 (35.), 20:17 (37.), 21:18 (39.), 22:19 (40.). Mit jenem Treffer erneut von Timo Blum endete allerdings die Hoch-Zeit der Panther, die viereinhalb Minuten und fünf Gegentreffer später bei nachlassenden Reserven mit 22:24 (44.) ins Hintertreffen geraten waren – und sich davon nicht mehr nachhaltig erholten. Bis zum 26:27 (49.) versuchte Mutz‘ Mannschaft alles, doch näher als auf drei Treffer beim 29:32 (54.) oder 31:34 (57.) kamen sie bis zum 33:36-Endstand (59.) nicht mehr heran. 

„Hinten raus fehlen uns vielleicht auch ein bisschen die Körner“, bestätigte der Panther-Coach, „die Substanz war bei dem einen oder anderen weg.“ Nach 3:9 Punkten aus den vergangenen sechs Begegnungen mit nur einem Erfolg (vor einer Woche 28:25 bei der HSG Friesenheim-Hochdorf II) streben die Panther jetzt an, wenigstens mit einer ausgeglichenen Bilanz von 15:15 Zählern in die Pause über Weihnachten und Neujahr zu gehen. Was dazu fürs Duell mit Gelnhausen erforderlich ist? Vermutlich ein etwas breiterer Kader. Dass Einsatz und Leidenschaft vorhanden sein werden, gilt als ziemlich gesichert. 

Bergische Panther: Eigenbrod, Ferne – Schütte, Reinarz (2), Wöstmann (4/3), Görgen (2), Jünger (2), J. Blum (1), T. Blum (3), Padeken (2), Bleckmann (5), Hinkelmann, Wolter (4), Kämper (8).

 

HG Saarlouis – HSG Krefeld Niederrhein 37:30 (20:14). Dieses Resultat ist ein herber Dämpfer für die Krefelder, die sich nach dem eigenen Verständnis als einen der Kandidaten für den Aufstieg in die 2. Bundesliga betrachten. Dabei war die Niederlage beim Tabellendritten an sich noch gar nicht das Besorgniserregende für die Eagles und der Schaden in der Tabelle hält sich für die Mannschaft von Trainer Mark Schmetz für den Moment auch noch in Grenzen. Allerdings fand die HSG nach einem – wie schon öfter in dieser Saison – schwachen Start ins Spiel dieses Mal im Saarland zu keinem Zeitpunkt den Faden wieder, lief über 60 Minuten nur hinterher und kassierte letztlich verdient die zweite Niederlage in dieser Spielzeit. Noch steht Krefeld damit bei 22:6 Punkten auf Platz zwei hinter dem TuS Ferndorf (27:1), der für das erste der beiden Tickets zur Aufstiegsrunde bereits fest gebucht zu sein scheint. Saarlouis, die HSG Hanau und die HSG Rodgau Nieder-Roden liegen bei jeweils 19:9 Zählern zwar noch ein gutes Stück hinter der HSG, bei der aber der Trend nicht zu stimmen scheint. Würden nur die letzten sieben Spiele in die Wertung einfließen, wäre Schmetz‘ Team bei 8:6 Punkten als Siebter im grauen Mittelfeld unterwegs. Klare Sache: Am kommenden Samstag muss zum Abschluss der Hinrunde und des Jahres 2023 gegen die abstiegsbedrohte HSG Friesenheim-Hochdorf II (Zwölfter/11:17) unbedingt ein Erfolg her – am besten ein souveräner, um ein gutes Gefühl mit unter den Weihnachtsbaum und ins neue Jahr zu nehmen.

Das 0:1 (2.) glich Pascal Noll zum 1:1 (3.) aus. Was wohl keiner in der Halle ahnte: Es war bereits das letzte Mal, dass sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe bewegten. Über das 1:3 (5.) und 2:7 (12.) geriet die HSG schon früh klar in Rückstand, was Schmetz zu seiner ersten Auszeit zwang. Der Siebenmeter-Doppelpack von Mike Schulz (13./14.) zum 4:7 erwies sich allerdings nur als Strohfeuer und ab dem 6:11 (18.) liefen die Gäste meistens einem Fünf-Tore-Rückstand hinterher. Auch nach dem Seitenwechsel trat keine Besserung ein, stattdessen sorgte eine weitere Durststrecke vom 17:22 (37.) zum 17:25 (41.) für die frühzeitige Entscheidung. Die Eagles verkürzten zwar vom 25:32 (53.) noch einmal auf 28:33 (55.), eine Wende lag aber nicht in der Luft – und spätestens mit dem 29:35 (58.) waren alle Zweifel an der Krefelder Niederlage beseitigt.

HSG Krefeld Niederrhein: Hasenforther, Bartmann – Krass, Schneider (2), Noll (1), Sousa (2), Schulz (10/5), Marquardt (2), Hüller (1), Claasen, Kaysen (6), Jagieniak (1), Persson (5), Bitzel, Mircic.